Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Fusionspläne im Sense-Mittelland: Fragezeichen bei den Finanzen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine neue Mehrzweckhalle, ein Ausbau des Schulhauses oder des Werkhofes: Sind all die geplanten Investitionen in Alterswil, St. Antoni und Tafers mit einem geplanten Steuersatz von 75 Prozent wirklich finanzierbar? Diese Frage brannte den Besucherinnen und Besuchern der Informationsanlässe in den drei Gemeinden zu einer möglichen Fusion unter den Nägeln. «Die Leute haben Angst, dass diese Investitionen nicht getätigt werden», gibt Jean-Pierre Cotting, Präsident der CVP Tafers, nach den Info-Abenden zu bedenken.

Die Ammänner von Alterswil und Tafers, Hubert Schibli (CVP) und Gaston Waeber (SVP), beruhigen: Die Investitionen seien in die Berechnungen eingeflossen, die das Amt für Gemeinden zu einer möglichen Fusion angestellt habe. Der Finanzplan im Fusionsbericht gilt jedoch nur für die laufende Legislatur bis 2021. «Wir müssen auch Berechnungen für die darauffolgende Legislatur machen», findet Riccarda Melchior, SP-Gemeinderätin in Tafers. Der Fusionsbericht müsse ergänzt werden.

Gute Stimmung

Trotz der kritischen Fragen zu den Finanzen: Insbesondere an den Informationsanlässen in Tafers und Alterswil war die Stimmung grundsätzlich gut. «Für Tafers ändert sich natürlich am wenigsten», sagt Ammann Waeber. Der Fusionsbericht sieht vor, dass die neue Gemeinde Tafers heisst und die Verwaltung dort zentralisiert wird. Gerade Letzteres kommt bei den Bewohnern von Alterswil und St. Antoni nicht gut an. Für jeden Behördengang müssten sie nach Tafers. «Man hat das Gefühl, Tafers kriege eine Übermacht», sagt der Ammann von St. Antoni, Ernst Leiser (FDP). Auch der Name der neuen Gemeinde habe zu reden gegeben. Diese Unsicherheiten seien verständlich und müssten ernst genommen werden, findet CSP-Gemeinderat Marius Pürro.

Dabei ist St. Antoni jene ­Gemeinde, welche am dringendsten fusionieren müsste. Bei den letzten Gemeinderats­wahlen kandidierten sechs Personen für sieben Sitze. «Das ist doch keine Wahl», sagt Finanzkommissionsmitglied Madeleine Waeber (SVP). Ammann Leiser sagte den Besuchern des Info-Anlasses, jetzt könne man noch fusionieren, bald müsse man. Heinz Wyler, Präsident der CVP St. Antoni, merkt an, die Steuerzahler wollten zwar eine gute Leistung von der Gemeinde, doch es fänden sich kaum Kandidaten für Ämter.

Vertretung sicherstellen

In Alterswil ist der Druck weniger gross: Hier finden sich noch genug Frauen und Männer, die sich in der Gemeindepolitik engagieren. «Doch in Zukunft wird es schwierig; vier Gemeinderäte sind über 60 Jahre alt», bemerkt Ammann Schibli. In Alterswil sei der Informationsabend weniger emotional als in St.­Antoni verlaufen, kritische Fragen seien aber durchaus gestellt worden.

«Bei den Gemeinderatswahlen müsste künftig sichergestellt werden, dass Alterswil und St. Antoni angemessen vertreten sind», sagt der Alterswiler SP-Gemeinderat Joseph Aerschmann. Er schlägt dazu die Bildung von Wahlkreisen auch über die erste Gemeinderatswahl hinaus vor. In Alterswil und Tafers forderten einige Bürger die Bildung eines Generalrates. Immerhin wäre die fusionierte Gemeinde mit rund 7400 Einwohnern die zweitgrösste im Sensebezirk. «Ein Generalrat würde das demokratische System besser widerspiegeln», findet Gemeinderätin Melchior. Damit erhielten auch kleinere Parteien mehr Gewicht. Denn mit einer Fusion gäbe es nur noch einen Gemeinderat, und für die kleineren Parteien wäre es schwieriger, einen Sitz zu ergattern. Das befürchtet auch Beat Glauser von der SVP Alterswil.

Die Ortsparteien in Alterswil, St. Antoni und Tafers sind sich einig, dass es die Fusion braucht, auch weil die Orte dadurch mehr Gewicht erhielten. «Wir müssen sicher noch einmal über die Bücher», räumt Gaston Waeber ein. Nach den Infoanlässen sei er allerdings optimistisch.

Chronologie

Von einer Zweier- zu einer Dreier-Fusion

Im Oktober 2015 beschlossen Tafers und St. Antoni in einer Konsultativabstimmung, eine Fusion zu prüfen. Alterswil stiess im Februar 2017 als dritte Gemeinde zum Projekt hinzu. In den vergangenen ­Tagen informierten die Gemeinden die Einwohner über den Fusionsbericht. Dieser sieht vor, dass die neue Gemeinde Tafers heissen soll. Der Steuersatz würde wie heute in Tafers 75 Prozent betragen und damit für Alterswil und St. Antoni sinken. Der Fusionsbericht wird nun überarbeitet und von den Behörden geprüft. Eine Abstimmung über den Fusionsvertrag ist für den Herbst 2019 geplant.

nas

 

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema