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Goldenes Rapsöl aus dem Lamprat

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im ehemaligen Stallteil auf dem Hof von Beat Gauch in Tafers ist ein kleiner Raum abgetrennt. Die Wände sind weiss gekachelt. In einer Ecke steht ein kleiner mobiler Tank. Daneben kommt aus der Wand eine Transportleitung mit Rohren und Hähnen; gegenüber befindet sich eine kleine Abfüllapparatur. In diesem überschaubaren Raum wird das Produkt, in das Beat Gauch in den letzten zwei Jahren Zeit, Geld und viel Herzblut gesteckt hat, in Flaschen abgefüllt und für den Verkauf vorbereitet: das Rapsöl «TerraLamprat».

Kein hochwertiges Rapsöl

Angefangen hat alles vor drei Jahren. «Ich hatte gesundheitliche Beschwerden. Eine Ernährungsberaterin riet mir, täglich eine Dosis Rapsöl zu mir zu nehmen.» Sie empfahl ihm nicht irgendeines aus dem Supermarkt, sondern ein qualitativ hochwertiges Öl. «Zu meinem Erstaunen kam dieses aus Deutschland, weil es offenbar in der Schweiz keines gab, das den hohen Qualitätsansprüchen genügte.»

Für den 56-jährigen Landwirt aus Tafers unverständlich, zumal Raps auf seinem Hof mit rund 30  Hektaren seit Jahren neben Weizen und Mais eine der Hauptkulturen ist. Bis anhin hatte er diesen zur industriellen Weiterverarbeitung an die Landi abgeliefert. Beat Gauch fing an, vertieft zu recherchieren. «Danach sagte ich mir, eigentlich sollte es doch möglich sein, hochwertiges Rapsöl selber herzustellen.» Für ihn als Landwirt eröffnete sich damit auch eine Möglichkeit, den sinkenden Preisen für Landwirtschaftsprodukte entgegenzutreten, eine Gelegenheit, die Wertschöpfung zu verbessern.

Von der ersten Idee bis zur Umsetzung war es ein langer Weg. Beat Gauch hat sich dafür die Hilfe seines Freundes Rudolf Merkle geholt. Der Dozent an der Hochschule für Wirtschaft Freiburg stand ihm unter anderem in Sachen Marketing mit guten Ratschlägen zur Seite. Zusammen mit Marketing­spezialistin Sabine Vaucher, einer Freundin mit einem Händchen für Design, haben sie am Küchentisch Etikett und Logo mit Beat Gauchs Antlitz ­kreiert.

Verarbeitung ist entscheidend

«Die auf dem Markt erhältlichen Rapsöle sind sehr unterschiedlich», erzählt Rudolf Merkle. Der grösste Unterschied besteht in der Art der Verarbeitung. «Das raffinierte Öl ist nicht absolut schlecht, es eignet sich zum Beispiel gut zum Braten.» Doch gehe durch den Verarbeitungsprozess mit hohen Temperaturen viel der ursprünglichen Pflanze verloren. «Währenddessen ist im kalt gepressten Rapsöl noch alles enthalten, was die Natur in dieser Pflanze bietet.» Er denkt dabei etwa an das Vitamin E, das beim Raffinieren zu einem grossen Teil verloren geht. Oder an die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, für den Menschen lebensnotwendige Stoffe, die dieser nicht selber produzieren kann. Bei der Kaltpressung werden sie nicht verändert.

Beat Gauch hat eine kleine Presse gekauft und einen Press- und einen Abfüllraum eingerichtet. Eines der drei gros­sen Silos im alten Stallteil ist nun für die Lagerung des Rohstoffs reserviert. Die Temperatur im Silo darf nicht über zehn Grad steigen und braucht einen Feuchtigkeitsgrad von sechs bis sieben Prozent. «Wenn es zu warm wird, verändert das den Geschmack.» Sein Öl soll immer gleich schmecken, auf Geschmacksverstärker oder künstliche Farbstoffe hat er bewusst verzichtet. «Die Leute sollen die wunderbare gelbe Farbe sehen, deshalb haben wir auch die durchsichtige Flasche gewählt», ergänzt Rudolf Merkle.

Das «TerraLamprat»-Öl – benannt nach dem Flecken Land, auf dem der Raps wächst – hat denn auch den Zusatz «nativ», also naturbelassen. Das heisst, dass es im Gegensatz zur industriellen Produktion nicht gefiltert wird, damit nicht weitere Inhaltsstoffe verloren gehen. Stattdessen wird es vor dem Abfüllen zwei bis drei Wochen stehen gelassen, damit sich gewisse Schwebestoffe auf den Boden absetzen.

Anfang 2016 hat Gauch das erste Öl produziert, 2017 waren es bereits 1000 Liter. Er produziert sein Rapsöl in Tranchen – immer dann, wenn der Vorrat an abgefüllten Flaschen zur Neige geht. Der wirtschaftliche Nachteil bei der schonenderen Verarbeitung: Aus kalt gepressten Rapskörnern kann man mengenmässig weniger herausholen als bei der raffinierten Variante. Aus 30 Kilogramm Rapssamen ergeben sich zehn Liter Öl. Das heisst, es braucht mehr Material. Doch das nimmt Beat Gauch gerne in Kauf, wenn am Ende der Geschmack stimmt. Bis er mit dem Resultat zufrieden war, musste er einige Testläufe absolvieren. «Das erste Öl, das wir produziert haben, genügte unseren Ansprüchen nicht», sagt er ganz offen. Um sich abzusichern, hat er sein verfeinertes Öl Spitzenkoch Alain Bächler vorgesetzt. «Als dieser es für gut befunden hat, war auch ich zufrieden.»

Viel Aufklärungsarbeit

Ihm gefällt auf der einen Seite, alles in der Hand zu haben: von der Saat und der Ernte über die Lagerung bis zur Verarbeitung, dem Abfüllen bis zur Vermarktung und dem Verkauf des Öls. «So habe ich die Kontrolle, dass die Qualität am Ende stimmt.» Auf der anderen Seite lastet damit auch die ganze Arbeit auf ihm – neben den übrigen Aufgaben auf dem Hof. Vor allem die Vermarktung ist aufwendig. «Wenn wir Leuten unser Öl zum Degustieren geben, vergleichen sie es immer mit Olivenöl», sagt Rudolf Merkle. Kalt gepresstes Olivenöl sei besser bekannt. Bei kalt gepresstem und naturbelassenem Rapsöl brauche es noch viel Überzeugungsarbeit – etwa, dass dieses Öl im Vergleich zum Olivenöl besser abschneidet, was die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren betrifft. Aber auch, dass diese hochwertige Qualität und die schonende und mit viel Handarbeit verbundene Herstellung ihren Preis haben: 50  Zentiliter kosten 17.30 Franken. Zum Vergleich: Ein Liter raffiniertes Rapsöl im Supermarkt ist für drei bis vier Franken erhältlich.

Bereits ist das Rapsöl aus Tafers in etwa 20 meist regionalen Verkaufsstellen erhältlich, darunter auch im Warenhaus Manor in Freiburg. «Unser Ziel ist es, das Absatzgebiet zu vergrössern.» Auch der Online-Verkauf soll weiter gefördert werden. «Ich weiss, ich muss dranbleiben», sagt der Landwirt mit einem Bachelor in Betriebswirtschaft. «Das Feedback bestärkt mich in der Überzeugung, dass ich damals den richtigen Entscheid getroffen habe.» Denn auch wenn er mit viel Freude und Enthusiasmus hinter dem Projekt steht, muss es am Ende betriebswirtschaftlich aufgehen. Immerhin hat er rund 100 000 Franken in die Rapsöl-Verarbeitung investiert. «Das wird sicher klappen», bestärkt ihn sein Freund Rudolf Merkle: «Beat Gauch ist sehr engagiert. Was er tut, macht er 100-prozentig. Er ist ein innovativer Mensch.»

Zahlen und Fakten

Wichtigster Speiseöllieferant

Raps ist eine Kreuzung von Kohl und Rübsamen und gehört somit zu den Kreuzblütengewächsen wie Senf und Kohl. Beim Raps existiert keine Wildform, das heisst, er wurde vom Menschen gezüchtet. In der Schweiz gibt es ungefähr 6500 Rapsproduzenten, die auf einer Fläche von etwa 23 000 Hektaren Raps anpflanzen. Der Raps blüht im April oder Mai und wird Mitte Juli geerntet. Zwischen 70 000 und 75 000 Tonnen Körner werden jährlich in den Ölwerken verarbeitet. Raps ist der wichtigste Speiseöllieferant der Schweiz. Rapskörner beinhalten 40 bis 45 Prozent Rapsöl. Zur Herstellung des Öls werden die schwarzen Schalen der Rapssaat entfernt und die übrig gebliebenen gelben Kerne mechanisch ausgepresst. Der verbleibende Rapsschrot oder -kuchen ist ein nahrhaftes und beliebtes Viehfutter.

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