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«Hausärzte leisten viel – immer mehr»

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«Es ist eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit», fasst Thomas Fiore zusammen, was den Arztberuf in seinen Augen attraktiv macht. Er führt die Praxis an der Juchstrasse in Tafers im zehnten Jahr und beschäftigt drei Mitarbeiterinnen. Nach dem Studium in Frankfurt und einem Durchgang in verschiedenen medizinischen Bereichen im Rahmen der Ausbildung zum Facharzt war für ihn klar, dass er sich auf die Allgemein­medizin konzentrieren will.

Bereut hat er dies nie. «Es macht Spass, weil ich in viele Bereiche hineinsehe.» Thomas Fiore ist auch Heimarzt im nahen Pflegeheim St. Martin, betreut die Sensler Stiftung für Behinderte und die Bewohner des Heims Linde in Tentlingen sowie jene in der Wohn- und Werkgenossenschaft Sonnegg in Zumholz. Er bietet im Notfall noch Hausbesuche an und führt Sterbebegleitungen durch.

Frei und ohne Druck

Alleine in der Praxis zu sein, gefällt dem 50-Jährigen: «Ich habe meine Freiheit und bin mein eigener Herr und Meister.» Er könne seine Arbeit so einteilen, wie es ihm am besten gehe, ohne unter Druck zu stehen. «Die Patienten haben in einer traditionellen Hausarztpraxis nur eine Bezugsperson und müssen somit nicht immer alles neu erzählen. Ich habe tiefere Einblicke in Familienstrukturen und kann Zusammenhänge frühzeitig erkennen.» Ist er krank oder macht Ferien, übernimmt Al­fred ­Gräni das Ruder; von ihm hat er vor neun Jahren die Praxis übernommen, damals war ihr Standort noch auf der anderen Strassenseite.

Wenn er das Bedürfnis hat, sich auszutauschen, greift er zum Telefon. «Ich kann jederzeit die Ärztinnen und Ärzte im Spital Tafers anrufen und so eine zweite Meinung einholen», sagt er. Ebenso bestehe die Möglichkeit, sich mit anderen Kolleginnen und Kollegen der Sensler Ärztevereinigung auszutauschen. «Es ist ein gut funktionierendes Beziehungsnetz, man kennt sich und hilft sich.»

Der grösste Nachteil eines «medizinischen Alleinkämpfers» kann sein, dass er das ­finanzielle Risiko für Miete, Personal und technische Ausrüstung alleine tragen muss. «Einen gewissen finanziellen Druck gibt es überall», sagt er dazu. Er arbeite gerne und viel, und dabei gehe auch die Freude am Beruf nicht verloren.

Lieber eine andere Richtung

Die Befürchtungen von Grossrat Hubert Dafflon (siehe Text unten), der Kanton sei medizinisch unterversorgt, teilt Thomas Fiore zumindest für den Sensebezirk nicht. «Eigentlich gibt es im Sensebezirk ausreichend Hausärzte. Manchmal hapert es aber mit der geografischen Verteilung der Praxen», sagt er. Einen oder zwei könnte es schon noch vertragen, vor allem, weil weitere Pensionierungen anstehen. Wie erklärt er sich, dass allgemein ein Mangel an Hausärzten herrscht? «Es gibt einfach zu wenig Medizinstudenten, die diese Richtung wählen.» Man müsse schon eine Beziehung zu einer Region haben, um dort eine gute Praxis führen zu können. Er selbst, der eigentlich aus Deutschland stammt und mit einer Taferserin verheiratet ist, hat sich diese Beziehung aufgebaut und fühlt sich wohl im Bezirk.

Viele Medizinstudenten wollten lieber in einer Stadt tätig sein, Karriere in einem Spital oder als Spezialist machen, weil dort die Verdienstmöglichkeiten grösser sind. «Es geht immer ums Geld», sagt er. «Allgemeinmediziner verdienen in Relation zur Verantwortung, die sie tragen, und zur Zahl der Patienten, die sie betreuen, eigentlich zu wenig. Hausärzte leisten viel – immer mehr.»

Die Art der Behandlung habe sich im Lauf der Jahre zwar nicht grundlegend verändert, es gebe jedoch immer wieder neue Behandlungsmethoden. «In einer Praxis auf dem Land gibt es alles», sagt er. Durch die regelmässigen Fortbildungen halte er sich auf dem Laufenden über neue Erkenntnisse bezüglich Therapien und Medikamente.

Das neue Angebot an der Universität Freiburg, der Master in Hausarztmedizin, könne eine Chance sein, den Ärztemangel zu beheben. Es brauche mehr Studienplätze, sagt er. Er werde mithelfen, junge Leute auszubilden, indem er einen Praktikumsplatz anbieten wird.

Eine Patentlösung, um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken, hat Thomas Fiore auch nicht. Ein wenig könne die Bevölkerung aber beitragen, indem sie der Grundidee des Hausarztmodells konsequenter folge: bei Beschwerden zuerst den Hausarzt aufsuchen und ihm die Entscheidung überlassen, sie allenfalls an einen Spezialisten oder an die Notfallmedizin weiterzuverweisen. Er erinnert auch an das gut funktionierende System unter den Sensler Ärztinnen und Ärzten, gemäss dem immer jemand von ihnen von 8 bis 20  Uhr sieben Tage die Woche Notfalldienst leistet: «Warum also stundenlang in einem Notfall warten, wenn wir dem Patienten schneller helfen können?», fragt er.

Hausarzt

Konkurrenz durch Dr. Google

Ein guter Hausarzt müsse eine gewisse Sozialkompetenz mit sich bringen, sagt Thomas Fiore. Denn eine Eigenschaft brauche es neben dem Fachlichen auf jeden Fall: «Man muss gerne mit Menschen zu tun haben.» Er versuche, sich immer Zeit für seine Patienten zu nehmen – auch wenn das Wartezimmer voll sei.

Einige Patienten meinen zu wissen, was ihnen fehlt, weil sie vorher ihre Symptome recherchiert haben. Über die «Konkurrenz» durch Dr. ­Google ärgert sich Thomas Fiore eigentlich nicht. «Ich warne die Leute jedoch vor dem, was im Internet alles kursiert.» Viele liessen sich von den Erklärungen in die Irre führen. Er versucht ihnen deshalb genau und überzeugend zu erklären, was wirklich Sache ist, und so ihr Vertrauen zu gewinnen. «Ich lache nie jemanden aus und habe auch ein gewisses Verständnis, dass es den Leuten unter den Nägeln brennt, wenn sie Beschwerden haben und wissen wollen, warum.»

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