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Löst Tempo 30 das Verkehrsproblem?

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Viel schneller als mit 30 Kilometern pro Stunde kommt man in Stosszeiten nicht durch das Dorfzentrum von Düdingen. Der Verkehr staut sich unter anderem rund um den Kreisel beim Bahnhof und teils bis zurück zur Autobahn. Einige Ideen zur Linderung wurden bereits diskutiert oder sind noch immer im Gespräch: so etwa eine Umfahrungsstrasse oder zuletzt ein Lichtsignal für Fussgänger beim Bahnhof. Eine Studie der Gemeinde hat aber gezeigt, dass ein solches Lichtsignal höchstens kurzfristig helfen würde (die FN berichteten).

Nun bringen Susanne Aeschlimann und Patrick Schneuwly von der SP Düdingen mit einer Motion eine neue Idee ins Spiel: eine Dorfkernzone rund um den Bahnhofskreisel – als Test. Während mindestens sechs Monaten soll vom Fussgängerstreifen bei der Demant AG bis zum Thaddäusheim Tempo 30 gelten. Die beiden SP-Politiker werden die Motion am Montag im Generalrat vorstellen, wie der Botschaft zur Sitzung zu entnehmen ist. Die Generalrätinnen und Generalräte werden dann entscheiden, ob sie die Motion dem Gemeinderat überweisen.

Langsamer, aber regelmässiger

Fahren die Autos langsamer, so verstetige sich der Verkehr, und die Bremswege würden kürzer, sagt Susanne Aeschlimann gegenüber den FN. Patrick Schneuwly fügt hinzu: «Wenn der Verkehr regelmässiger, aber langsamer fliesst, kommt es zu weniger Rückstau auf die Autobahn.» Mit einem Lichtsignal, das den Verkehrsfluss immer wieder stoppe, sei ein Rückstau wahrscheinlicher.

«Bei Tempo 30 fahre ich auch ganz anders, bin aufmerksamer», sagt Patrick Schneuwly weiter. Das erhöhe die Sicherheit für Fussgängerinnen und Fussgänger und all jene, die mit dem Velo unterwegs sind. «Der Platz ist beschränkt bei der Ortsdurchfahrt in Düdingen. Autos und Langsamverkehr begegnen sich zwangsläufig», sagt Patrick Schneuwly weiter. «Wir wollen diese Begegnungen als Chance nutzen.» Alle Verkehrsteilnehmer sollen gleichberechtigt sein, der motorisierte Verkehr soll keine Priorität haben. Ob es weiterhin Fussgängerstreifen geben soll oder ob Fussgänger die Strassen an beliebigen Stellen überqueren dürften, werde der Kanton entscheiden.

Der Begegnungsraum sorge nicht nur für einen besseren Überblick, sagt Patrick Schneuwly. Die Dorfkernzone solle als Platz wahrgenommen werden, der auch die verschiedenen Quartiere östlich und westlich des Bahnhofs zusammenbringe. Und nicht zuletzt sorge die Verlangsamung des Verkehrs für weniger Lärm und eine sauberere Luft. All das erhöhe die Lebensqualität in Düdingen.

Bestehende Massnahmenpläne

Susanne Aeschlimann und Patrick Schneuwly betonen, dass ihre Idee nicht aus der Luft gegriffen sei: «Wir stützen uns auf bestehende Massnahmenpläne von Gemeinde und Kanton» – etwa auf die Regionalplanung Sense 2030, den Gemeinderichtplan oder das Agglomerationsprogramm der zweiten Generation. Der Kanton setzt zudem mit dem Konzept Valtraloc auf eine Beruhigung des Verkehrs in Ortsdurchfahrten. In diesem Zusammenhang ist derzeit in Flamatt ein ähnliches Projekt geplant: Auf einem Abschnitt der Kantonalstrasse von der Autobahn durch das Dorf in Richtung Wünnewil soll Tempo 30 eingeführt werden.

«Die Idee für die Dorfkernzone in Düdingen ist bei uns im Vorstand kurz vor dem Artikel in den FN über Flamatt entstanden. Der Bericht hat uns dann ermutigt», sagt Susanne Aeschlimann. Sie und Patrick Schneuwly haben auch bereits Kontakt zum Kanton und zum Bauingenieur der Gemeinde Düdingen gehabt. «Beide Stellen haben Interesse signalisiert, das Begehren prüfen zu wollen.» Die Motionäre waren überdies in Köniz, wo eine ähnliche Tempo-30-Zone bereits seit mehreren Jahren existiert. «Dort klappt das sehr gut. Die Voraussetzungen sind dort zwar andere, aber das Ausmass des Verkehrs ist ähnlich wie in Düdingen», sagt Patrick Schneuwly.

Geringe finanzielle Mittel

«Wie sich die Tempo-30-Zone tatsächlich auswirken wird, wird sich weisen», fasst Susanne Aeschlimann zusammen. «Darum streben wir einen Test an, den wir mit geringen finanziellen Mitteln realisieren können. So wird ersichtlich, ob die Massnahme auch den angestrebten Effekt hat.»

Reaktionen

Parteien haben intensiv diskutiert

Die Düdinger Ortspar­teien haben die Motion der SP für Tempo 30 diese Woche intensiv diskutiert. Für die Motion sind die Junge Liste Düdingen sowie die Freien Wähler. Daniel Hayoz, Präsident der Jungen Liste, sagte auf Anfrage der FN: «Andere Lösungen für das Verkehrsproblem sind in nächster Zeit nicht realistisch.» Die Mitglieder der Jungen Liste begrüssen den Test auch, weil er den Langsamverkehr im Dorf aufwerte. Hansueli Krummen, Fraktionspräsident der Freien Wähler, sagte: «Wir sind der Meinung, dass wir nicht vorankommen, wenn wir nichts probieren.»

Die CVP- und die SVP-Fraktion stehen der Motion ablehnend gegenüber. Die CVP fände Tempo 30 an sich zwar eine gute Idee, sagt Fraktionspräsident Thomas Meyer. Aber da es sich um eine Kantonsstrasse handle, müsse man das Ganze mit dem Kanton anschauen. «Wir bevorzugen eine gesamtheitliche Verkehrsplanung statt punktueller Massnahmen.» Die SVP bezweifelt, dass mit Tempo 30 die Sicherheit für Fussgänger tatsächlich erhöht werde. Ampeln seien da besser geeignet. Zudem mache es keinen Sinn, für die wenigen Stunden mit viel Verkehr Tempo 30 für den ganzen Tag einzuführen.

Die FDP konnte sich nicht auf eine Position einigen, wie Präsident Benjamin Brägger sagt. Es gebe zwei Haltungen. Eine Gruppe sei der gleichen Meinung wie die Motionäre. Die andere Gruppe sei gegen die Motion, weil es für das Gewerbe wichtig sei, ohne Zeitverlust durchs Dorf zirkulieren zu können.

nas

 

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