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Musikalische Eigenkreation aus Plaffeien

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Drei junge Plaffeier sitzen in einer geselligen Runde im Probelokal der Musikgesellschaft Alphorn Plaffeien – rausgeputzt in Uniform, mit glatt gebügelten Hemden und grünen Krawatten. Eineinhalb Jahre ist es her, dass sich die Geschwister Katja und Florian Brülhart mit Simon Feyer an ein musikalisches Experiment wagten: die Komposition des Gesamtchorstückes für das 20. Bezirksmusikfest Sense in Plaffeien. Am Donnerstag spielte die Musikgesellschaft Alphorn Plaffeien zum ersten Mal die Eigenkreation «Triskelion Fanfare» der jungen Sensler – morgen Sonntag werden es rund 850 Musikanten aus 15 Sensler Musikgesellschaften und aus zwei Gastmusiken vorführen. Nervös? «Dafür werde ich wohl keine Zeit haben, denn ich muss ja das Stück spielen», sagt Simon Feyer schmunzelnd. Die Geschwister Brülhart sind da anderer Meinung – die Nervosität sei vorprogrammiert, sagt die 19-jährige Katja Brülhart.

Auf der Suche nach Melodien

Pfeifen, summen und zufällig auf verschiedene Klaviertasten drücken, um eigene Melodien zu kreieren – dies war der Anfang des schliesslich fünfminütigen Musikstücks. Jeder Einzelne habe nach Melodien gesucht, die sie später zusammenfügten, erzählen die jungen Sense-Oberländer den FN. «Wir waren erstaunt, wie gut die einzelnen Kompositionen von uns miteinander funktionierten», sagt der 22-jährige Simon Feyer. Die Basis war gelegt, nun entwarfen sie eine Basslinie und bauten Akkorde darauf auf. Im Weiteren folgten zu den Akkorden Begleit- und Gegenmelodien. Hört sich nach viel Arbeit und Wissen an, doch seien sie selbst noch zu grün hinter den Ohren, um das Musikstück alleine auf die Beine zu stellen, betonen die jungen Musikanten. «Ohne Michel wären wir aufgeschmissen. Er weiss immer eine Lösung», sagt der 16-jährige Florian Brülhart. Die Rede ist von Michel Stempfel, Dirigent der Musikgesellschaft Alphorn Plaffeien und Mentor der jungen Komponisten. Er sei stets zur Stelle gewesen und habe sie auch auf jedem Schritt begleitet, führt Katja Brülhart weiter aus.

Fanfare und Hymne

Das komplette Gesamtchorstück besteht heute aus einem Intro, drei Einzelteilen der jeweiligen Komponisten und dem Schluss. Das Intro und der Schluss seien sehr ähnlich und würden sich wie eine Fanfare anhören, erzählt Simon Feyer. Das erste der drei Teilstücke höre sich wie ein Hymne an, die zwei letzteren hätten einen «irisch angehauchten» Musikstil. Potenzial für Filmmusik? Feyer interveniert: «Filmmusik sind Kompositionen, die genau auf einen Film zugeschnitten sind.» Katja Brülhart überlegt einen Moment und sagt: «Zu meiner Melodie könnte ich mir eine Szene aus dem Mittelalter vorstellen, bei der Frauen in schönen Kleidern in einem Innenhof tanzen.» Ihr Bruder ist ratlos. «Mein Teil ist eher düster angehaucht. Ich habe kein spezifisches Bild vor Augen», sagt Florian Brülhart nachdenklich.

Die Suche nach dem Namen

Die grösste Herausforderung sei die Namensfindung gewesen, sind sich die drei jungen Komponisten einig. Auch hier habe ihr Mentor Stempfel eine Lösung parat gehabt. Sein Vorschlag: «Triskelion Fanfare». Die Triskele ist ein Symbol aus der Jungsteinzeit, das aus drei offenen Spiralen besteht. Es wird in Verbindung gebracht mit der in der keltischen Mythologie magischen Zahl «drei». Diese Zahl ist bei dem Kompositionsprojekt allgegenwärtig: die Drei-Gemeinden-Fusion Plaffeien, Oberschrot und Zumholz, das dritte Bezirksmusikfest in Plaffeien, und nicht zuletzt die drei jungen Musikbegeisterten, die drei einzigartige Melodien erschaffen haben.

Der Höhepunkt

Im Rückblick ziehen die Sensler das Fazit, dass es viel Geduld, eine rechte Prise Kreativität und besonders viel Motivation benötige, um ein komplettes Gesamtchorstück zu kreieren. Morgen Sonntag ist es nun so weit, das Ergebnis ihrer harten Arbeit wird einem grossen Publikum präsentiert. Dies werde wohl der zweite Höhepunkt ihres Projekts sein, ist Katja Brülhart überzeugt: «Den ersten Höhepunkt haben wir erlebt, als wir das komplette Stück zum ersten Mal gehört haben.»

Expertin

«Die Veranstaltung hat persönlichere Eigenschaften»

Am 20. Bezirksmusikfest Sense in Plaffeien spielen die Musikgesellschaften und -vereine vor vier renommierten Juroren. Isabelle Ruf-Weber ist eine der Experten, welche die musikalischen Darbietungen der Orchester bewerten und beurteilen. Sie freue sich schon sehr auf das Bezirksmusikfest, da diese Veranstaltungen meist persönlichere Eigenschaften haben als kantonale und eidgenössische Feste. Denn in Plaffeien wird es keine Rangierung unter den teilnehmenden Vereinen geben, vielmehr erhalten sie von jedem Experten ein ausführliches Feedback. «Wir Experten führen mit den Dirigenten und Präsidenten der Musikgesellschaften ein persönliches Gespräch über Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenzial ihres Orchesters», erklärt Ruf-Weber. Dieser persönliche Kontakt biete die Chance, dass beide Seiten Fragen stellen können. Stimmung und Intonation, Rhythmik, Dynamik und Tonkultur, Artikulation und Technik, musikalischer Ausdruck und Interpretation: Diese fünf Kategorien bilden den Leitfaden einer Expertenkritik. Bei der Dynamik beispielsweise achte sie auf die Lautstärke, sagt Ruf-Weber: «Ich beobachte, ob das Orchester sich aggressiv anhört, wenn es laut spielt, oder ob es dennoch über einen warmen, orchestralen Gesamtklang verfügt.» Am Schluss zähle aber der Gesamteindruck des präsentierten Werkes. Als Expertin sehe sie sich weniger als Kritikerin. Sie verfolge mit ihren Feedbacks vielmehr den Anspruch, die einzelnen Musikgruppen zu motivieren und sie voranzubringen. «Ich schätze die persönlichen Gespräche sehr. In Plaffeien kann ich mir die Zeit nehmen, auf jeden Verein einzeln einzugehen», sagt Ruf-Weber.

jp

Isabelle Ruf-Weber wohnt in Sursee, ist Blasmusikdirigentin und Direktorin des Stadt­theaters Sursee und war bis Ende 2017 Musikalische Leiterin der Landwehr Freiburg. Sie ist ein gefragtes Jury­mitglied im In- und Ausland und erhielt für ihre Verdienste im Mai 2017 den Stephan-Jäggi-Preis.

«Wir waren erstaunt, wie gut die einzelnen Kompositionen von uns miteinander funktionierten.»

Simon Feyer

Mitglied der Musikgesellschaft Alphorn Plaffeien

Programm

Orchester und Unterhaltungsmusik

Heute beginnen ab 13.30 Uhr in der Mehrzweckhalle die Konzertvorträge der Musik­gesellschaften vor den Experten. Abends finden ein Unterhaltungskonzert mit der Gastmusik aus Kerzers und eine Show der Tambouren Kirchberg statt (18.30 Uhr), später gibt es Tanzmusik mit Rudi’s Oberkrainer. Morgen werden um 8 Uhr die Konzert­vorträge der Musikgesellschaften fortgesetzt. Um 12 Uhr ist ein Bankett mit einem Konzert der MG Brünisried vorgesehen. Um 14 Uhr starten die Musikgesellschaften ihren Umzug durchs Dorf. Um 16.15 Uhr wird sich der Gesamtchor auf dem Fussballplatz zum Schlussstück versammeln. Mit einem gemütlichen Ausklang mit Rudi’s Oberkrainer endet das musikalische Wochenende.

jp

Mehr Infos: www.bmf-sense.ch.

«Den ersten Höhepunkt ­haben wir erlebt, als wir das komplette Stück zum ersten Mal gehört haben.»

Katja Brülhart

Mitglied der Musikgesellschaft Alphorn Plaffeien

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