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Namen verbinden Deutsch und Welsch

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557 Einträge mit dem Namen Vonlanthen gibt es derzeit im elektronischen Telefonbuch Telsearch für den Kanton Freiburg. Das mache etwa 1300 Personen, die diesen Namen tragen, schätzt Dialektologe Christian Schmutz. Der Name Vonlan­then ist zusammen mit Kolly der häufigste Familienname in diesem Kanton und ein sogenannt alteingesessener Name. Das heisst: Im Kanton Freiburg ist er vor dem Jahr 1800 heimisch gewesen. Kein Wunder, stammt der Name doch ursprünglich von einem Sensler Ort, vom Weiler Lan­then bei Schmitten. Gemäss Christian Schmutz gibt es Spuren dieses Namens bis ins 13. Jahrhundert zurück.

Ebenfalls sehr häufig ist der Name Kolly im Kanton Freiburg, er hat praktisch gleich viele Telefoneinträge wie Vonlanthen. Kolly ist ein Name, der vor allem im mittleren und südlichen Drittel des Kantons häufig vorkommt, also überall ausser im See- und Broyebezirk. Teilweise ist Kolly zu Chollet französisiert worden – und wurde dann bei Deutschsprachigen wieder mit Zollet rückübersetzt. «Kolly, Chollet und Zollet haben also die gleichen Wurzeln», sagt Schmutz. Der altgermanische Stamm «kol» bedeute «Helm». «Der Name bezog sich also auf einen Teil der Rüstung eines Kriegers», erklärt Christian Schmutz.

Über die Sprachgrenze hinweg

«Es gibt wohl kaum etwas, was Französisch und Deutsch so verbindet und die Wechsel über die Sprachgrenze hin und her aufzeigt wie die Familiennamen», sagt der Dialektologe. Das zeige sich auch am Beispiel des Namens Cotting. Auch dieser sei klar mit einem Ort verbunden. Der erste Namensträger sei nämlich ursprünglich aus dem Ort Cottens gekommen – bis ins 20. Jahrhundert hiess der Ort auf Deutsch übrigens «Kottingen». Witzig sei, dass es heute in Cottens laut elektronischem Telefonbuch keinen einzigen Cotting mehr gebe.

Eine Freiburger Besonderheit sind laut Schmutz Namen, die auf -o enden. «Im 15. und 16. Jahrhundert sind deutsche Namen in Freiburg romanisiert worden, in dem man ihnen ein -o angehängt hat», sagt er: Riedo, Rappo, Roggo, Werro, Jungo, Zosso, Kurzo, Schorro und so weiter. Andernorts heissen diese Leute Ried oder Rieder, Rapp, Rogg, Wehr, Jung, Zoss, Kurz oder Schorr. «Das war sozusagen eine Freiburger Mode in jener Zeit», erklärt der Sprachforscher. Es habe nichts mit italienischem Einfluss zu tun, wie oft behauptet werde.

Im Rahmen einer Sommerserie betreiben die FN Zahlenspielerei: Eine Zahl bildet den Ausgangspunkt einer Geschichte.

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