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Sorgen um deutschsprachige Psychiatriepatienten

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Die Berufsbeistandschaft Sense-Unterland hat mit vielen menschlichen Schicksalen zu tun. «Viele unserer Klienten haben psychische Probleme», hielt der Leiter der Berufbeistandschaft, Elmar Boschung, an der Delegiertenversammlung vom Donnerstagabend in seinem Rückblick fest. «Einige leben allein, zurückgezogen, mit wenig sozialen Kontakten.»

«Sehr problematisch»

Fehle eine Tagesstruktur, so bestehe die Gefahr einer Vereinsamung oder Verwahrlosung. Müsse einer dieser Klienten in die psychiatrische Klinik Marsens eingewiesen werden, sei dies momentan sehr problematisch, sagte Elmar Boschung. «Die Betreuung der deutschsprachigen Patienten ist nicht immer optimal.» Besonders die Kommunikation in der Muttersprache sei nicht sichergestellt. «Es sind tragische Erfahrungen, die wir hier machen», sagte er weiter. Da seien diese Menschen an einem Ort, an dem sie Hilfe bekommen sollten, und es scheitere an der Sprache.

Zu wenig Personal

Auch Friedensrichterin Martina Gerber, auf deren Entscheid eine Einweisung geschieht, sprach die viel zu knappe Dotierung beim deutschsprachigen Personal in Marsens an. Die deutschsprachige Abteilung sei total überlastet. Nach Bern ausweichen gehe auch nicht, weil auch dort kaum freie Plätze vorhanden seien und zudem Bernerinnen und Bernern der Vorzug vor ausserkantonalen Patienten gegeben werde.

Besserung mit Tagesklinik?

Er hoffe, dass sich die Situation mit der Tagesklinik für Psychiatrie etwas ändere, so Elmar Boschung. Letztes Jahr hat der Kanton angekündigt, dass dieses psychia­trische Zentrum für deutschsprachige Patienten in Villars-sur-Glâne im Frühling dieses Jahres eröffnet werden solle.

Die Berufsbeistandschaft Sense-Unterland, bestehend aus den Gemeinden Bösingen, Düdingen, Schmitten, Wünnewil-Flamatt und Ueberstorf, hat im letzten Jahr insgesamt 210 Mandate geführt, 14 kamen neu dazu. Das sind im Vergleich zu anderen Jahren wenig. Für die Schwankungen gebe es keine Erklärung, sagte Stellenleiter Elmar Boschung.

Rechnung genehmigt

Die Delegierten haben die Rechnung 2019 genehmigt. Sie schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 40 402 Franken ab bei einem Aufwand von rund 962 500 Franken. Dieser Betrag wird den Trägergemeinden gemäss Statuten rückerstattet.

Verbandspraxis angepasst

Die Delegierten haben einem Antrag des Vorstands zugestimmt, ab dem Budget 2021 die Entschädigung des Vorstands und des Präsidiums für Vorstandssitzungen und Delegiertenversammlungen neu über den Verband abzurechnen. Heute geschieht dies über die Gemeinden. Damit passt sich dieser Verband der Praxis anderer regionaler Verbände wie dem Gesundheitsnetz der Region Sense an.

Regionaler Sozialdienst

Kritik am geplanten Bezugstermin

Verlief das Betriebsjahr 2019 bei der Berufsbeistandschaft eher ruhig, so waren die Vorarbeiten für den Zusammenschluss der vier regionale Sozialdienste zu einer Struktur mit viel administrativem Aufwand verbunden. Dies sagte Yvonne Jungo, Gemeinderätin von Bösingen, Vizepräsidentin des Gemeindeverbands. Sie leitete die Sitzung vom Donnerstag in Vertretung des erkrankten Hans-Dieter Hess. Der neue Verband, den die fünf Sense-Unterland-Gemeinden gegründet haben, um Berufsbeistandschaft und Sozialdienst unter einen Hut zu bringen, ist seit Januar 2020 handlungsfähig. Operativ umgesetzt wird der neue regionale Sozialdienst Sense-Unterland zwar auf den 1.  Januar 2021, aber erst ab dem 1. Februar auch räumlich. Bis dahin werden Personalentscheide gefällt und es wird eine neue Sozialkommission gegründet.

Auch die Räume des Hotels Bahnhof in Düdingen, dem künftigen Standort des Sozialdiensts, sollen bis dann umgebaut sein. Laut Fabian Wienert, Gemeinderat in Düdingen, liegt die Baubewilligung mittlerweile vor. Er sei nicht glücklich mit diesem Fahrplan, sagte Andreas Freiburghaus, Ammann von Wünnewil-Flamatt, an der Versammlung vom Donnerstag. Es sei nicht ideal, dass der Starttermin für den neuen regionalen Sozialdienst ein anderer sei als der Bezugstermin. «Es ist mit dem Umbauprojekt sehr lange gegangen», gab er seinem Unmut Ausdruck. Auch der Vorstand sei nicht glücklich darüber, sagte Yvonne Jungo. Es sei nicht ideal, die Sozialdienste zusammenzuschliessen und dann eine Weile trotzdem noch dezentral zu arbeiten. Sie hoffe aber, dass zumindest der 1. Februar 2021 eingehalten werden könne.

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