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Verkehr durch Flamatt soll flüssiger laufen

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Durchschnittlich 13 500 Fahrzeuge fahren täglich durch Flamatt. Tendenz zunehmend. Vor sieben Jahren wurden noch rund 12 000 Verkehrsbewegungen pro Tag gemessen. Viele der Autofahrer sind Pendler, die in dieser Gemeinde die Autobahn in Richtung Bern nehmen. Im ganzen Sensebezirk ist in den letzten Jahren immer mehr gebaut worden. Das heisst, es gibt mehr Einwohner, die in der Region wohnen, aber ausserhalb, etwa im Kanton Bern, arbeiten.

Dies führt vor allem zu den Stosszeiten am Morgen und am Abend zu Staus und Wartezeiten in Flamatt. Erschwerend kommt hinzu, dass viermal pro Stunde die Bahnschranke der Sensetal-Bahnlinie den Verkehr stoppt. Die Barriere ist zwar nur knapp zwei Minuten unten, doch es kommt an dieser Stelle rasch zu 400 Meter langen Rückstaus. Im schlimmsten Fall zieht sich dieser durch die ganze Hauptstrasse bis zur Autobahnausfahrt. Dort wird der Pannenstreifen zum Staustreifen.

Keine Patentlösung …

Eine Lösung, um die Verkehrsprobleme von Flamatt auf einen Schlag aus der Welt zu schaffen, gibt es nicht: «Wir können den Verkehr weder stoppen noch umleiten, noch kann die Gemeinde etwas tun, um das zunehmende Verkehrsaufkommen zu reduzieren», sagt Gemeinderat Erwin Grossrieder den FN.

… aber ein Ansatz

Derzeit läuft aber ein Projekt, das zum Ziel hat, den Verkehrsfluss zumindest zu verbessern. Das Zauberwort heisst Valtraloc, eine Abkürzung für «valorisation des traversées de localités», zu Deutsch «beruhigte Ortsdurchfahrten». Der Generalrat der Gemeinde Wünnewil-Flamatt hat im Juni 2012 einen Kredit von 90 000 Franken gesprochen, um Massnahmen für eine Umsetzung von Valtraloc zu planen. Heute, sieben Jahre später, ist das Projekt ein Stück weiter, wie Gemeinderat Erwin Grossrieder erklärt.

Weil die Durchfahrt durch Flamatt eine Kantonsstrasse ist, liegt die Verantwortung für die Valtraloc-Planung beim Kanton. «Die Gemeinde ist in die Planung einbezogen, damit wir gewisse Wünsche und Siedlungsbedürfnisse, zum Beispiel in Bezug auf Fussgängerstreifen und Trottoirs, einbringen können», sagt Erwin Grossrieder.

Mittelstreifen als Puffer

Das Vorprojekt sieht vor, dass auf einer Strecke von 1300 Metern – vom Chrummatt-Tunnel bis zur Autobahn-Einfahrt – verschiedene Massnahmen umgesetzt werden. Die heutige Fahrbahn wird neu aufgeteilt: Drei Meter breite Fahrbahnen links und rechts sollen durch einen zwei Meter breiten Mittelstreifen ergänzt werden. «Dieser Mittelstreifen dient als Puffer», erklärt Serge Marty, Leiter des Bauamtes Wünnewil-Flamatt. «Es ist ein Mehrzweckstreifen, der dazu beiträgt, dass Autos beim Einspuren in Seitenstrassen oder bei der Ausfahrt auf die Hauptstrasse den Verkehr nicht behindern.» Auf diese Weise komme es zu weniger Rückstaus.

Der Gemeinde sei es wichtig, dass mit dem vorhandenen Strassenprofil geplant werde. Eine Strassenverbreiterung wäre mit mehr Landbedarf einhergegangen, was gemäss Serge Marty ein Hindernis bei der Umsetzung gewesen wäre. Damit der Verkehr weniger Lärm verursacht, wird Flüsterbelag eingebaut. Derzeit läuft zudem in Flamatt eine Lärm-Studie des Kantons. Sie soll aufzeigen, ob und wo die Grenzwerte der Lärmemissionen überschritten werden. Je nach Resultaten wird das Valtraloc-Projekt angepasst.

Tempo 30 in der Kernzone

Wer nach der Umsetzung von der einen oder anderen Seite in Flamatt einfährt, wird visuell auf die beruhigte Durchfahrt aufmerksam gemacht, sei es durch Fussgängerübergänge mit Mittelstreifen, den geplanten Mittelstreifen, Verengungen oder Signalisationen. Im Kern dieser Strecke, auf rund 300 Metern, wird Tempo  30 eingeführt.

«Es gibt einen Kernbereich mit Tempo 30 und nicht eine Tempo-30-Zone», präzisiert Erwin Grossrieder. Die in einer 30er-Zone sonst üblichen Verkehrsregeln, etwa der Rechtsvortritt, werden auf der Kantonsstrasse nicht gelten. «Tempo 30 auf einer Kantonsstrasse, das gibt es bis jetzt noch nirgendwo im Kanton.» Der Kanton sei bereit, diese Massnahme als Pilotprojekt zu bewilligen, um Erfahrungen für andere Strassenprojekte zu sammeln.

Dieser Kernbereich mit Tempo  30 wird mit Bäumen, gestalterischen Elementen und der Längsparkierung sichtbar gemacht. Denn mit Valtraloc setzt der Kanton auf dieser Strasse auch um, was das Gesetz für hoch frequentierte Strecken vorschreibt: Die Parkplätze entlang der Strasse müssen parallel zu ihr angeordnet sein und dürfen nicht mehr im Winkel stehen. «Das Unfallrisiko beim Rückwärtsfahren aus angewinkelten Parkplätzen ist höher. Ausserdem bringen solche Manöver den Verkehrsfluss wiederum ins Stocken», erklärt Serge Marty. In Flamatt betrifft dies rund 25 Parkplätze links und rechts der Strasse. Sie sind teils auf privatem Grund, teils gehören sie zu Gewerbebetrieben. Beim Neubau eines Bankgebäudes an der Strasse durch Flamatt vor einigen Jahren ist das Längsparkierer-Prinzip bereits umgesetzt worden.

Ein ovaler Kreisel

Ein zentraler Punkt im Valtraloc-Projekt ist die Kreuzung vor dem Restaurant Moléson. Der Kanton hat entschieden, den Verkehr hier mit einem Kreisel neu zu regeln. So sollen Verkehrsteilnehmer, die von Laupen, Neuenegg oder Bösingen her kommen, besser auf die Hauptachse einbiegen können. Eine Verkehrsstudie von 2012 zählte auf dieser Strecke 2200 Verkehrsbewegungen pro Seite und Tag. Vorgesehen ist ein Kreisel mit 32 Metern Durchmesser. «Doch es wird nicht ein runder Kreisel, sondern ein Oval», sagt Erwin Grossrieder. Dieses werde so angelegt, dass die beiden Pfeiler der Autobahnbrücke darüber mitten auf dem Kreisel zu stehen kommen, dafür wird die Strasse verschoben. Die ei­förmige Gestaltung des Kreisel ist notwendig, damit Schwertransporte mit Anhänger die Abbiege-Kurve bewältigen können.

Die öffentliche Auflage ist für nächstes Jahr geplant (siehe Kasten). Läuft alles nach Plan, ist die Ortsdurchfahrt Flamatt 2022 saniert. Wird das Verkehrsproblem in Flamatt damit gelöst? «Nicht wirklich, denn der Verkehr bleibt, genauso wie der Bahnübergang», sagt Erwin Grossrieder. Doch der Verkehr werde flüssiger und durch den Flüsterbelag leiser. Dass etwas gemacht werden müsse, sei klar. «Gemäss Prognosen wird der Verkehr noch mehr zunehmen. Ohne Massnahmen kommt es zum Kollaps.» Studien gehen davon aus, dass dieser im Jahr 2025 eintreffen würde.

Kantonsstrassen

Tempo 30 wird experimentell eingesetzt

Die kantonale Baudirektion bestätigt, dass in Flamatt ein Bereich mit Tempo  30 vorgesehen ist. Wie Corinne Rebetez, Mediensprecherin der kantonalen Baudirektion, auf Anfrage sagt, ist diese auf der Kantonsstrasse zwischen Coop und Post geplant. Sie soll «die Moderationsmassnahmen im Zentrum der Ortschaft verstärken und bei Bedarf einen Teil des Transitverkehrs auf die Neuenegger Austrasse verlagern». Im Kanton Freiburg gibt es gemäss Corinne Rebetez bereits in Neyruz und Vaulruz Kantonsstrassen mit Tempo-30-Zonen. Diese sind dort zur Bekämpfung des Strassenlärms experimentell eingerichtet worden. Auch in den ­Städten Bulle und Freiburg ­gebe es mehrere Zonen mit Tempo  30 auf Strassen, die zwar keine Kantonsstrassen seien, die aber die gleichen Funktionen wie diese übernehmen ­würden.

Kernzonen mit Tempo  30 sind auf Schweizer Kantonsstrassen eine Ausnahmeregelung, die das Bundesamt für Strassen bei Valtraloc-Projekten unter bestimmten Bedingungen vorgesehen hat.

 

 

Planung

Öffentliche Auflage erfolgt im nächsten Jahr

Valtraloc Flamatt befindet sich zwischen Vorprojekt und Ausführungsphase. Das heisst, dass die Gemeinde in nächster Zeit mit den betroffenen Anwohnern das Gespräch sucht, um ihnen die vorgesehenen Massnahmen zu erklären. Der Gemeinderat hofft, dass mit diesem Mitwirkungsverfahren die öffentliche Auflage problemlos verläuft. Ein Ingenieurbüro arbeitet dann ein Ausführungsprojekt aus, die Projektleitung liegt beim Kanton. Wie viel das Projekt schliesslich kosten wird, ist noch nicht klar. 2016 war von fünf Millionen Franken die Rede – damals noch ohne Kreisel, der allein rund eine Million Franken kosten wird.

Die öffentliche Auflage ist ab Anfang 2020 vorgesehen. Die Kredite für die Ausführung, also die Beteiligung der Gemeinde an den nicht vom Kanton bezahlten Kosten, werden dem Generalrat gemäss Planung Mitte 2020 vorgelegt. Läuft alles nach Plan, können die Arbeiten 2021 aufgenommen werden. Sie dauern wohl ein Jahr, so dass die neue Ortsdurchfahrt Flamatt ab 2022 umgesetzt ist.

 

 

 

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