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Verunsicherte Pfarreiräte

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Weiss-rotes Absperrband versperrt in der Kirche Giffers den Weg in einige Kirchenbänke. Nur jede dritte Bank ist zugänglich. «Wir wussten nicht, wie wir es handhaben sollten», sagt Antje Burri, Präsidentin der Pfarrei Giffers-Tentlingen. Seit das Bundesamt für Gesundheit am 11. Mai Begräbnisfeiern in einem grösseren Familien- und Freundeskreis erlaubt hat, werden Pfarreien immer wieder von Familien kontaktiert mit der Frage, wie das Schutzkonzept aussehe. «Ich muss jedes Mal sagen, dass es keins gibt», sagt sie. In den Weisungen der Schweizer Bischofskonferenz steht lediglich, dass die Hygiene- und Abstandsvorgaben strikt einzuhalten sind. «Wie wir das konkret umsetzen sollen, wissen wir nicht», sagt Roland Thürler, Pfarreipräsident von Jaun.

Viele Fragen

Die beiden erzählen von einer grossen Unsicherheit und vielen offenen Fragen: Wer desinfiziert die Bänke, Türgriffe und anderen Dinge in der Kirche, in Grotten oder Kapellen? Wie oft muss dies getan werden? Wo können Pfarreien Desinfektionsmittel beziehen und wer bezahlt sie? «Unsere Kirche ist tagsüber immer offen», so Thürler. Gerade jetzt, wo Menschen vermehrt in Kirchen Trost und Halt suchten, wolle man die Gotteshäuser nicht schliessen. Bis jetzt habe man es einfach der Eigenverantwortung der Besucherinnen und Besucher überlassen, die Regeln einzuhalten. Doch so ganz wohl ist den Pfarreipräsidenten dabei nicht.

Sie vermissen klare Weisungen und Hilfestellungen vom Bistum oder von der kantonalen kirchlichen Körperschaft, wie sie Gemeinden zum Beispiel für die Wiedereröffnung der Schulen erhalten haben. «Damit wir wissen, woran wir alles denken müssen. Denn ich möchte die Verantwortung nicht tragen, dass sich jemand in der Kirche mit dem Virus angesteckt hat, weil wir im Pfarreirat eine Vorsichtsmassnahme unterlassen haben», sagt Antje Burri. Vor allem, so ergänzt Roland Thürler, wolle er nicht Polizist spielen und etwa an Beerdigungen zählen, ob die zugelassene Zahl von 50 Personen überschritten sei, und dann bestimmen, wer nicht dabei sein dürfe. Unsicher sei auch, ob für solche Anlässe die Weisung gelte, dass die Namen hinterlegt werden müssen – auch das wäre schwierig zu organisieren.

Die Pfarreien erwarten, dass die übergeordnete Kirchenbehörde beispielsweise Hinweisplakate und Desinfektionsmittel zur Verfügung stellt – so wie das der Kanton für die Gemeindeverwaltungen in Aussicht gestellt hat. Es brauche Weisungen, die für alle deutschsprachigen Pfarreien im Kanton gälten und woran sich die Pfarreiräte und pfarreilichen Mitarbeitenden halten könnten, so Thürler.

Pfarreiräte stossen an Grenzen

Es sei nicht an den einzelnen Pfarreien, Schutzkonzepte auszuarbeiten, sagt Antje Burri. «Wir sind im Milizsystem organisiert und haben schlichtweg nicht die Kapazität, eine solche Struktur auf die Beine zu stellen und zu führen.» Die Pfarreiräte würden momentan sowieso an ihre Grenzen stossen. «Wir müssen Entscheidungen treffen, die eigentlich in der Kompetenz der Pfarreibürger liegen», erklärt Roland Thürler. Im Gegensatz zu Gemeinden verfügen die Pfarreien für 2020 über kein abgesegnetes Budget. Die Pfarreiversammlungen, an denen jeweils die Rechnung des Vorjahrs und das Budget des laufenden Jahrs vorgelegt werden, konnten nicht stattfinden. Auch hier fehlt es den Pfarreien an klaren Weisungen über das Vorgehen bei Investitionen, die nicht bis zum Herbst warten können.

Bischofsvikariat

Konzept auf jede Kirche anpassen

Sie könne die Bedenken der Pfarreiräte nachvollziehen, sagt Petra Perler, Kommunikationsverantwortliche des Bischofsvikariats Deutschfreiburg. Vieles sei neu und werde sich mit der Zeit ergeben. «Wir haben die kirchliche Körperschaft angefragt, ob eine Sammelbestellung für Desinfektionsmittel möglich sei.» Für die Umsetzung des Rahmenkonzepts der Bischofskonferenz für die einzelnen Kirchen seien die Seelsorgeteams und die Pfarreien verantwortlich. Das Bischofsvikariat werde aber prüfen, intern Richtlinien herauszugeben.

im

 

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