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Wenn die Bank Dorfplatz sein will

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Bankkundin von heute hebt ihr Geld am Bankomat ab, zahlt ihre Rechnungen online und erstellt ihre Daueraufträge auf dem Handy. Den Bankschalter sucht sie nur noch selten auf. Die Digitalisierung hat in der Bankenwelt Einzug gehalten – und das spürt auch die Raiffeisenbank Sensetal. Die Angestellten im erst 2011 eröffneten grossen Schalterraum in Flamatt hatten in den vergangenen Jahren immer weniger zu tun.

«Wir haben darum beschlossen, den Platz anders zu nutzen», sagte Cindy Schneider vom Marketing der Raiffeisenbank Sensetal bei der gestrigen Eröffnung nach den Umbauarbeiten. Hat sich die Bank beim Bau des Gebäudes vor sieben Jahren verkalkuliert? «Das glaube ich nicht», sagte Schneider. Damals seien Bank­schalter noch viel mehr gefragt gewesen. «Mit der Digitalisierung sind Trends so schnelllebig geworden, dass es sogar schwierig geworden ist, ein Jahr im Voraus zu planen.»

Quichet statt Guichet

Wo früher die Bankschalter waren, gibt es jetzt im Erdgeschoss das Bistro «Quichet», das der Bank gehört, aber eine separate AG ist. Die nüchtern-freundliche Einrichtung erinnert – wenig überraschend – an den Wartebereich einer Bank. Neben der Bistro-­ theke befindet sich ein einziger Bankschalter, erkennbar durch eine Geldzählmaschine. Gegenüber hat die Bank einen Pop-up-Store eingerichtet. Gewerbler, Vereine oder Künstler können ihn für eine bestimmte Zeit mieten. Weiterhin im Haus untergebracht ist die Apotheke, die Laufkundschaft ga­rantiert.

Es ist der Versuch, in einer zunehmend digital funktionierend Branche, den physischen Kontakt zu den Kunden irgendwie zu erhalten. Da­niel Grossrieder, Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisenbank Sensetal, sagt Sätze wie: «Wir wollen als Genossenschaftsbank der Anonymisierung etwas entgegenhalten» oder «Wir sehen uns als Teil der Gesellschaft». Die Bank wolle zum Dorfplatz werden; und so weiter den ihr so wichtigen Austausch mit den Menschen pflegen.

Dahinter steckt auch Marketing: «Wenn wir einen sympathischen Eindruck machen, denken die Leute vielleicht an uns, wenn sie für ein finanzielles Projekt doch eine persönliche Beratung brauchen.»

Dass ein privates Unternehmen für sich beansprucht, Dorfplatz zu sein, stört den Gemeindepräsidenten von Wünnewil-Flamatt, Andreas Freiburghaus, nicht. «Flamatt ist historisch so gewachsen, dass nie ein richtiger Dorfplatz entstanden ist», führt er aus. «Wenn das nun ein Privater leisten will, und damit das Dorf belebt, warum nicht.» Es gebe grundsätzlich die Gewerbefreiheit. «Wir wollen niemanden konkurrenzieren mit dem Bistro», beeilt sich Bankleiter Grossrieder zu sagen. Seiner Meinung nach fehlt ein Bistro dieser Art in Flamatt sowieso. «Und die 25 Plätze füllen wir teils bereits mit den eigenen Mitarbeitern.» Im ersten und zweiten Stock arbeiten rund 40  Raiffeisen-Angestellte.

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