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Wie Englisch, aber anders

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Überraschendes Senslerdeutsch

Englisch und seine Einflüsse haben in der Dialektwahrnehmung der Deutschschweizer keinen einfachen Stand. Dabei übernehmen wir nur Elemente aus einer Sprache, die momentan hoch angesehen ist – wie früher aus dem Lateinischen, Italienischen oder Französischen. Ich schaue heute aber Sensler Begriffe an, die seit dem Mittelalter eine Verwandtschaft mit dem Englischen haben.

Senslerdeutsche Wörter wie Hama, Rään und zwùùre finden ihre Entsprechung in ham, rain und twice. Auf Hochdeutsch und in den meisten Deutschschweizer Dialekten ist von Schinken, ­Regen und zweimal die ­Rede. Da wühlen wir in ­urgermanischen Wurzeln. Regen kommt vom urgermanischen Wort regna. Nur im Neuenglischen und im Senslerdeutschen hat sich das g in der Mitte im Lauf der Jahrhunderte abgeschliffen.

Das urgermanische Wort hamma für «Kniebeuge, das sich Biegende» bedeutete im Mittelalter Hinterschenkel, später auch Vorderschinken. Es ist in fast allen germanischen Sprachen noch geläufig. Einzig im Hochdeutschen wurde es von Schinken, einer Ableitung von Schenkel, abgelöst.

Twice und zwùùre haben die gleichen urgermanischen Wurzeln *twijes (-var), «zwei-mal», althochdeutsch zwiro. Dass es bereits zweimal heisst, ist nicht mehr allen bekannt. So gibts neu Verdoppelungen wie zwùùremaau. Früher hörte man auch drünisch für dreimal wie im englischen thrice.

Hier muss ich noch sumi erwähnen. Das Berner Oberländer und Walliser Wort ist vergleichbar mit dem englischen some, «einige». Dafür habe ich aber im Senseland keine Spuren gefunden.

Christian Schmutz, Autor des Senslerdeutschen Wörterbuchs, hat vor kurzem sein neues Buch «Gang ga ggùgge» herausgegeben. In einer FN-Serie erklärt er Überraschungen im Wortschatz der Sensler.

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