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Wie sich Tiere und Pflanzen vor Sonnenbrand schützen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Sonnenbrand: Kennen ihn Tiere und Pflanzen? Diese Frage muss man klar mit Ja beantworten. In ihrer langen Entwicklungsgeschichte (Evolution) haben wild lebende Tiere und Pflanzen gelernt, wie sie sich vor der energiereichen Ultraviolett-(UV-)Strahlung des Sonnenlichtes schützen können. Tiere kennen ja die «3-H-Regel: Hut, Hemd und Hose» nicht. Sie kennen auch keine Sonnencreme, die die Haut vor Sonnenbrand bewahren würde. Die Pflanzen sind an ihren Standort gebunden. Ausweichen geht auch nicht.

Im Juni-Beitrag «Hallo Wetterfrosch» (FN vom 27. Juni) konnte man lesen, dass die Intensität der UV-Strahlung des Sonnenlichtes vom geografischen Breitengrad und von der Höhe über Meer abhängig ist. Je weiter man sich in den Süden begibt, dem Äquator nähert, oder je höher man in die Berge steigt, umso grösser wird der UV-Anteil der Sonnenstrahlung.

Glücklich – oder doch nicht?

Wenn wir also Haustiere wie Schweine auf einer Alp sömmern, dann sind sie nur dann «glücklich», wenn man ihnen auch einen Sonnenschutz anbietet. Auf einer Bergwanderung im Berner Oberland kam ich auf zirka 2000 Metern über Meer zu einer Alp mit «glücklichen Säuen». Die hatten alle eine knallrote Haut und damit einen Sonnenbrand. Sie waren den ganzen Tag völlig ungeschützt der Sonne ausgesetzt. Sie konnten nirgends unter ein Dach fliehen oder einen Tümpel mit Schlamm finden.

Ich habe mich ernsthaft gefragt, wie glücklich diese Säue wirklich waren? Gerade Schweine suhlen sich bei Hitze und Sonnenbrandgefahr in feuchtem Dreck. Der Dreck schützt die Haut vor der UV-Strahlung, und die Feuchtigkeit verdunstet.

Bei diesem Verdunstungsprozess entzieht das verdunstende Wasser dem Körper die Wärme, und er kühlt sich ab. Das haben wir alle auch schon erlebt. Wenn wir aus dem Wasser steigen, ohne uns abzutrocknen, frösteln wir. Übrigens: Die Nilpferde in den Tropen machen es genauso wie unsere suhlenden Schweine. Die Elefanten sind zwar sogenannte «Dickhäuter», trotzdem werfen sie in Hitzeperioden Sand auf ihren Rücken und verhindern so einen Sonnenbrand oder sie nehmen ein kühlendes Schlammbad.

Die Störche haben eine, aus unserer Sicht, drastische Methode entwickelt. Sie benetzen ihre roten Beine mit ihrem eigenen, weissen Kot. Man nennt den Vorgang «kalken». Die nun weissen Storchenbeine sind somit vor UV-Strahlung geschützt und kühlen gleichzeitig etwas ab.

Innere Sonnencreme

Selbst grosse Meeressäugetiere wie Wale müssen sich gelegentlich vor Sonnenbrand schützen. Vom Blauwal weiss man, dass er bei erhöhter UV-Strahlung sofort mehr Melanin produziert. Das Melanin ist ein braunes Pigment, das durch das Sonnenlicht auch in unserer Haut entsteht und sie langsam bräunlich färbt. Damit kann sich die Haut der Sonnenstrahlung anpassen. Das Melanin ist also ein aktiver Sonnenschutz, eine Art «innere Sonnencreme».

Bei den Pflanzen ist der Sonnenschutz etwas komplizierter. Für Forscher ist er so inte­ressant, dass sich doch diverse Forschungsinstitute an Universitäten damit beschäftigen und darüber berichten. Pflanzen bestehen aus primären und sekundären Pflanzenstoffen. Zu den primären gehören Zucker und Aminosäuren, die für das Pflanzenwachstum verantwortlich sind. Die sekundären Pflanzenstoffe schützen die Pflanzen zum Beispiel vor Fressfeinden, regulieren ihr Wachstum oder bilden Farbstoffe, die die Alterungsprozesse steuern.

Zu den Farbstoffen gehören das grüne Chlorophyll, die gelben Flavonoide und die roten Carotinoide (wie wir sie von der Karotte oder der Tomate kennen). Diese Farbstoffe können als Lichtschutzmittel und/oder als Antioxidantien wirken. Ein Lichtschutzmittel absorbiert die UV-Strahlen und wandelt sie in harmlose Wärme um. Ein Antioxidans verhindert, dass die UV-Strahlen den Sauerstoff der Luft so aktivieren, dass er eine vorzeitige Alterung (Oxidation) einleitet. Die Pflanze braucht das Sonnenlicht in jedem Fall. Sie baut in ihrer Fotosynthese aus Wasser und Kohlendioxid die Kohlenhydrate auf, die das Wachstum der Pflanze bestimmen. Gleichzeitig gibt sie dabei Sauerstoff an die Umgebungsluft ab.

Edelweiss mit «Sonnenschirm»

Zu viele UV-Strahlen sind auch für die Pflanzen schädlich. Eine Spezialität des Sonnenschutzes finden wir beim Alpen-Edelweiss, einer Blume, die wir erst ab einer Höhe von 2000 bis 3000 Metern über Meer antreffen. In diesem Höhenbereich ist das Edelweiss den UV-Strahlenanteilen des Sonnenlichtes sehr stark ausgesetzt. Wie schützt sich nun diese Blume vor «Sonnenbrand»? Das Geheimnis ist ein raffinierter Mechanismus, eine Art Sonnenschirm. Die Edelweissblättchen haben ja bekanntlich einen watteartigen Flaum von ganz feinen, weissen Härchen. Diese Härchen sind so klein, dass sie den gefährlichen Anteil an UV-Strahlen des Sonnenlichts nahezu vollständig herausfiltern und so einen «Sonnenbrand» verhindern.

Ja, es ist beeindruckend, wie in der Natur, in der ganzen Schöpfung immer alles zusammenpasst und Sinn macht.

Mario Slongo ist ehemaliger DRS-Wetterfrosch. Einmal im Monat erklärt er in den FN spannende Naturphänome­­­­ne. Weitere Beiträge unter: www.freiburger-nachrichten.ch, Dossier «Wetterfrosch».

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