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«Wir brauchen diese Dreifachturnhalle»

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Im November 2018 haute der Grosse Rat des Kantons Freiburg auf den Tisch: Die Mehrheit forderte mit Nachdruck, dass die Dreifachturnhalle beim Campus Schwarzsee bis Ende 2019 fertig wird. Doch nun zeigt sich: Vor Sommer 2022 wird die Halle niemals fertig. Denn der Kanton hat eben erst einen Wettbewerb für die Halle ausgeschrieben. Der Wettbewerb richtet sich an Teams aus einem Architekten, einem Holzbauingenieur und einer Totalunternehmung: Sie sollen das Projekt bis zur öffentlichen Auflage entwickeln. Das heisst: Noch ist nicht einmal klar, was für eine Halle genau entsteht.

Am Standort der jetzigen Halle

«Die Baudirektion musste sich erst mit der Gemeinde Plaffeien darauf einigen, wo die Halle zu stehen kommt», sagt Corinne Rebetez. Das habe einige Zeit beansprucht, so die Mediensprecherin der kantonalen Baudirektion. Zuerst sei der Kanton davon ausgegangen, dass die Halle an einem anderen Ort – beispielsweise auf dem jetzigen Parkplatz – gebaut wird. Doch damit sei die Gemeinde angesichts der knappen Parkplatzzahl rund um den Schwarzsee nicht einverstanden gewesen.

Die Dreifachturnhalle entsteht nun am Standort der jetzigen Turnhalle, die in die Jahre gekommen ist. Darauf haben sich Kanton und Gemeinde bereits im Herbst 2018 geeinigt, wie die FN damals berichteten. Bis zur Ausschreibung des Wettbewerbs sind nun erneut Monate vergangen.

Laut Pflichtenheft des einstufigen Wettbewerbs soll die Dreifachturnhalle dem Campus ermöglichen, «auch für Schulen, regionale und überregionale Sportvereine, J+S-Lager, Gesellschaften und individuelle Gruppen attraktiver zu werden».

Eine provisorische Ersatzhalle

Damit der Campus auch während der Bauzeit eine Turnhalle hat, schreibt der Kanton im Wettbewerb fest, dass das Totalunternehmen auch für eine provisorische Ersatzhalle sorgen muss. Je nach den Vorschlägen, die im Wettbewerb auf den Tisch kommen, bleibt die Ersatzhalle danach bestehen – so hätte der Campus gar ein viertes Spielfeld. «Es ist alles möglich», sagt Corinne Rebetez: «Eine offene Halle, eine halb offene, eine mit Hartplatz – es wird sich im Wettbewerb zeigen, welche Vorschläge die besten sind.» Zudem muss es nach dem Bau der Dreifachhalle einen überdachten Aussenplatz geben. Damit hat der Campus künftig mindestes vier gedeckte Sportplätze zur Verfügung.

Die provisorische Halle und der gedeckte Aussenplatz sind in dem Kredit über 7,2 Millionen Franken, die Grosse Rat für den Bau der Dreifachhalle gesprochen hat, nicht inbegriffen.

Enttäuschung im Grossen Rat

«Wir brauchen diese Dreifachturnhalle so schnell wie möglich»: Das sagt Grossrat André Schneuwly (Freie Wähler, Düdingen). Er zeigt sich «erstaunt und überrascht» über die Verzögerung. «Ich bedauere diese Entscheidung.» Das Angebot Campus Schwarzsee brauche dringend und kurzfristig eine Erweiterung von Angeboten im sportlichen Bereich. «Ansonsten können die Anlagen nicht zeitgemäss und attraktiv vermietet werden und die Gefahr besteht, dass Kunden verloren gehen.» Sein Fazit: «Unglaublich, wie langsam die staatlichen Mühlen in dieser Sache mahlen.»

Auch Grossrätin Bernadette Mäder-Brülhart (CSP, Schmitten) ist sehr enttäuscht. «Diese Halle muss nun endlich gebaut werden.» Sie verstehe nicht, warum sich der Bau immer weitere verzögere. «Eine Machbarkeitsstudie liegt ja vor.» Damit der Campus richtig funktionieren könne, brauche es die Dreifachturnhalle. «Je länger wir mit dieser Halle warten, umso mehr verliert der Campus an Attraktivität.» Und: «Das ist eine verpasste Chance, einmal mehr.»

Auch Grossrätin Bernadette Hänni-Fischer (SP, Murten) sagt: «Wollen wir Leute nach Schwarzsee holen, braucht es diese Dreifachturnhalle.» Und Grossrat Ruedi Schläfli (SVP, Posieux) doppelt nach: «Die erneute Verzögerung ist schade für den Campus, so können die Verantwortlichen über einen noch längeren Zeitraum das Zentrum nicht so vermieten, wie sie gerne möchten.» Damit entgehe dem Campus viel Geld. Er findet, der Staatsrat setze die Prioritäten falsch; das habe zur erneuten Verzögerung geführt.

Lokales Gewerbe einbeziehen

CVP-Grossrat Daniel Bürdel ist Gemeinderat von Plaffeien. «Ich bin froh, dass es nun endlich vorwärtsgeht, nachdem wir lange für eine gute Lösung gekämpft haben», sagt er. Er sei davon ausgegangen, dass die Dreifachturnhalle ab Sommer 2021 zur Verfügung stehen werde. Nun hoffe er immer noch, dass sie wenigstens Ende 2021 fertig gebaut sei. «Der Bau der Halle ist ja nicht so kompliziert, da hat es noch eine Marge bei der Bauzeit.» Ihm ist wichtig, dass das Totalunternehmen sich auch an die lokale Wirtschaft wendet und sie bei den Ausschreibungen berücksichtigt.

Chronologie

Seit zwei Jahren auf dem Tisch

Im Mai 2014 sprach der Freiburgische Grosse Rat einen Kredit von 27,7 Millionen Franken, um die alte Militärkaserne in Schwarzsee aufzuwerten. Im Januar 2016 zog das nationale Ausbildungszentrum für den Zivildienst von Schwar­zenburg an den Schwarzsee. Parallel dazu entstand das Sport- und Freizeitzentrum für Schulen, Familien und Vereine. Zusammen bilden sie den Campus Schwarzsee. Bereits in diesem Projekt war eine Dreifachturnhalle vorgesehen; sie wurde aber aus finanziellen Gründen fallen gelassen. Im Juli 2016 ging der Staatsrat noch davon aus, dass die Halle im ersten Halbjahr 2018 eröffnet würde. Im November 2016 sprach der Grosse Rat einen Kredit von 7,7 Millionen Franken für den Bau der Dreifachturnhalle. Doch gebaut ist sie immer noch nicht: Erst war die Stelle des Kantonsarchitekten vakant, dann übertrug der Staatsrat die Zuständigkeiten für den Campus von der Justiz- zur Erziehungsdirektion, und zum Schluss konnten sich der Kanton und die Gemeinde Plaffeien zuerst nicht über den Standort der geplanten Halle einigen. Im November 2018 forderte der Grosse Rat, die Halle müsse im 2019 fertig sein. Doch erst jetzt hat der Kanton den Wettbewerb für die Dreifachturnhalle ausgeschrieben.

njb

Organisation

Auch die Leitungsstruktur gibt zu reden

Seit Beginn gibt beim Campus Schwarzsee auch die Leitungsstruktur zu reden. Anfang 2018 übernahm das kantonale Amt für Sport die Verantwortung für den Campus und betreibt seither das Sport- und Freizeitzentrum des Kantons Freiburg: Ein Verwalter sowie eine Sekretärin arbeiten dafür. Ihr Vertrag ist auf drei Jahre befristet und wird – je nach Entwicklung des Campus – darüber hinaus verlängert werden. Nach ein paar Jahren Erfahrung mit diesem Konzept will der Freiburger Staatsrat den Status des Campus erneut überprüfen.

Doch der Grossrat hat im November 2018 einmal mehr gefordert, dass der Campus als autonome öffentlich-rechtliche Anstalt geführt wird. Die Sportdirektion will im Herbst dem Staatsrat ihre Überlegungen dazu darlegen und gibt darum zurzeit den Medien keine Auskunft, wie die Leitung organisiert werden könnte.

njb

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