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«Zeitgeist ist für mich zeitlos»

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In bunten, wild gemusterten Hemden sitzen die vier Bandmitglieder von Span vor ihrem Auftritt im Nebenraum des Konzertsaals. Die Stimmung ist gelassen. Die Gründungsmitglieder, Christoph Kohli und George «Schöre» Müller, wirken fast tiefenentspannt und sind sehr gut gelaunt: «Die Freude ist noch die gleiche wie früher», sagt Müller.

Trotz ihren rund 45 Jahren Bühnenerfahrung feiern sie an diesem Abend eine Premiere: «Wir haben noch nie in Freiburg gespielt und erst recht noch nie in Plaffeien», so Müller. Schnell kommen die beiden ins Erzählen von früher. «Wir lebten in einer Musikkommune auf dem Land und haben wohl deshalb heute noch diesen Familien-Groove», erzählt Kohli. So spielt auch der jüngere Bruder von Schöre Müller, Stefan Müller, seit 1986 in der Band.

Seit 1975 hat Span nie aufgehört zu spielen. An diesem Donnerstagabend tritt die Gruppe im Hirschen in Plaf­feien auf. Situationsgerecht beginnt sie mit dem Lied «Unterwägs». Das Publikum ist im Alter mit der Band mitgegangen. Zwanzigjährige hat es kaum. Die rund 120 Zuschauer stehen zu Beginn noch etwas zaghaft vor der Bühne. Span legt sich schon ab dem ersten Takt ins Zeug. Es zeigt sich schnell: Der Rock, den sie spielen, ist grösser als die Bühne, auf der sie stehen.

Die wilden Zeiten sind passé

Span ist eine Einheit. Alle in der Band schreiben Lieder – auch das jüngste Mitglied, Drummer Matthias Nydegger. Obschon er erst auf die Welt kam, als die Band schon gut zehn Jahre gespielt hatte, klingen seine Lieder nicht minder nach Span. Nydegger unterlegt die Stücke wie eine rhythmische Dampflokomotive. Mit konzentriertem Gesichtsausdruck zieht er seine Kollegen mit. Mehrstimmige Passagen unterstützt Nydegger gesanglich gekonnt. Hin und wieder gibt es einen kurzen Wortwechsel zur Abstimmung mit Pianist Stefan Müller, der seitlich vom Drummer spielt. Dann lachen sich die beiden an: Sie sind auf Kurs und geben den Frontmännern Kohli und Müller Halt.

Der Zeitgeist der 1980er-Jahre hat die Besucher in den Hirschen gelockt. «Zeitgeist ist für mich zeitlos», sagt Müller vor dem Konzert. Mehr als ihre Musik braucht es deshalb nicht, um ihn aufleben zu lassen. Ihre Hemden sind vielleicht noch das einzige leicht Extravagante, das an die wilde Zeit von damals erinnert. Das Haar tragen sie nicht mehr bis zu den Schultern, sondern nur noch knapp über die Ohren. Sie trinken Mineralwasser, während sie vom vergangenen Leben erzählen, das aus Rauchen und Liebe bestand.

Auf dem Boden geblieben

Allüren haben die beiden Frontmänner, die Ende der 70er-Jahre im Vorprogramm von AC/DC gespielt haben, keine. Müller und Kohli, die alteingesessenen Rocker der Schweizer Musikszene, müssen nichts mehr beweisen. So leiten sie auch ihren grössten Hit, «Louenesee», ohne grossen Trommelwirbel ein. Das Lied schwebt über den Konzertsaal und bringt die Besucher zum Singen. Statt sich vom Applaus aufhalten zu lassen, gehen sie nach dem letzten Ton sofort in den nächsten Song über.

Ihre Bodenhaftung zeigt sich auch in ihrem Spiel. Die Gitarren-Soli von Müller wirken überhaupt nicht aufgesetzt oder scheinwerfergierig – wie bei manch jüngerem Gitarristen. So entspannt, wie er zu Beginn des Konzerts war, spielt er auch während der schnellsten Passagen. Bassist Kohli ist auf seiner Augenhöhe. Allein die langjährige Erfahrung wird wohl der Grund sein, weshalb er bei seiner Fingerfertigkeit keine Sehnenscheidenentzündung hat. Kohli und Müller bilden eine Symbiose. Das zeigt sich speziell beim Lied «Rosegarte». Die beiden wenden sich einander zu und sind für einen Moment ganz bei sich, ihrem Bass und ihrer Gitarre.

Das Publikum gepackt

Der grosse Eisbrecher des Abends im Hirschen sind jedoch nicht die Gründungsmitglieder, sondern Pianist Stefan Müller. Sein älterer Bruder Schöre zieht sich zurück, Nydegger und Kohli fokussieren sich auf den Pianisten und folgen ihm. Die Finger des Pianisten tanzen über die Klaviatur und bringen so schliesslich das Publikum in Bewegung. Was als Intro für das Lied «Stägeli» gedacht ist, zeigt die Bandbreite der Band. Zum Schluss des Konzerts ist das Publikum in Fahrt, singt und klatscht mit. Auch an diesem Abend gilt: Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören. Nach drei Zugaben verlässt die Band unter tosendem Applaus die Bühne. Sie hinterlässt Melodien im Kopf und ein Versprechen: «Wir kommen wieder.»

«Die Freude ist noch die gleiche wie früher.»

Georges «Schöre» Müller

Gründungsmitglied

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