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Zwischen Bühne und Luftschutzkeller

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Drei Bands, zwei Plattentaufen und ein Konzertabend der Superlative: Am Freitagabend zeigen die drei Düdinger Bands Hook, Line and Sinker, Perspective Shifts und Black Mount Rise im Freiburger Nouveau Monde, wie aktiv die Sensler Musikszene der Gegenwart ist. «Stilistisch sind wir überhaupt nicht auf einer Wellenlänge», sagt Valentin Brügger von Perspective Shifts im Gespräch mit den FN. Doch gerade diese Heterogenität der Ausdrucksformen mache die aktuelle Sensler Musikszene aus. «In den letzten Jahren ist vor allem die Vielfalt gewachsen», so Brügger. «Heute verharren die Bands nicht mehr in einer musikalischen Schublade, es wird viel mehr experimentiert.»

Gesunde Konkurrenz

Dass sich in den letzten Jahren im Sensebezirk eine so vielfältige Musikszene entwickeln konnte, hänge auch damit zusammen, dass die Zahl der Bands grösser geworden sei: «Es gibt eine gesunde Konkurrenz. Das befeuert die Kreativität», sagt Yannick Schmidt, Kopf der Alternative-Rock-Band Black Mount Rise.

Besonders wichtig seien aber auch die Musiklokale der Stadt Freiburg: «Es ist klar, dass wir im Sensebezirk allein auf keinen grünen Zweig kommen würden, wir orientieren uns alle in Richtung Stadt», erklärt Schmidt. «Letztlich sind wir Teil einer grösseren Szene, die ihren Mittelpunkt in Freiburg hat. Es ist nicht so, dass wir nur mit Sensler Bands zusammenkommen. Im Gegenteil: Die Zusammenarbeit ist eher lose. Man kennt sich gut, aber letztlich arbeiten alle an ihren eigenen Projekten.» Einen gewissen Zusammenhalt innerhalb der Sensler Musikszene gebe es aber trotzdem, sind sich die drei Musiker einig: «Man hilft sich gegenseitig», sagt Samuel Riedo von Hook, Line and Sinker – der jüngsten der drei Bands. «Wir haben in den letzten Jahren enorm davon profitiert, dass uns andere Bands mit Material, Tipps und viel Vitamin B beigestanden sind», so der Jungrocker, der mit seiner Band gerade kurz vor der Fertigstellung einer neuen Platte steht (siehe Kasten).

«Wir versuchen, alles in der Region zu machen. Es hat für uns einen ganz besonderen Wert, zu wissen, dass die Scheibe wirklich aus der Umgebung kommt», sagt Riedo. Da sei es doppelt wichtig, dass es Leute gebe, die bereits mehr Erfahrung hätten und wüssten, wo­rauf es zu achten gelte.

Fehlende Proberäume

Angesichts der Chancen, auf dem Musikmarkt überhaupt Fuss zu fassen, ist es für junge Bands besonders wichtig, dass sie einander unterstützen. Denn auf dem Weg zur grossen Bühne warten jede Menge Stolpersteine: «Es ist bereits schwierig, überhaupt ein Lokal zum Proben zu finden», sagt Samuel Riedo. «Wir haben sechs Jahre lang erfolglos einen Proberaum gesucht.» Gefunden haben sie schliesslich einen Luftschutzkeller im Zentrum von Düdingen. Die anderen beiden Bands proben ebenfalls in solchen Kellern. «Wir kommen alle aus verschiedenen Löchern in Düdingen», fasst Brügger die Situation der drei Combos zusammen.

Auch Brügger und Schmidt erinnern sich, wie schwer es war, überhaupt einen Raum zu finden. «Irgendwann will man nicht mehr in Grossmutters Keller proben. Und dann landen viele Bands – wenn sie denn überhaupt etwas finden – in Scheunen, Garagen oder Luftschutzkellern», so Schmidt. «Es gibt einfach viel zu wenig Orte, wo die Gemeinde oder der Kanton Bandräume zur Verfügung stellt», bilanziert Brügger. «Rockmusik ist gesellschaftlich immer noch stigmatisiert. Niemand will einen Bandraum in seiner Nähe haben, alle haben Angst vor dem Lärm.» Dabei würden Zentren, in denen mehrere Bandräume gleich nebeneinander liegen, ideale Bedingungen für den Austausch und die gegenseitige Inspiration bieten.

Ein teures Hobby

Doch auch wenn die Suche nach einem Proberaum erfolgreich war, hört der Kampf noch nicht auf. Bei der Finanzierung der eigenen Platten stossen Bands auf neue Stolpersteine: «Wir bezahlen quasi alles aus eigener Tasche, es ist ein teures Hobby», erklärt Yannick Schmidt. Um genug Geld zusammenzubekommen und sich dieses Hobby halbwegs leisten zu können, brauchen die Bands möglichst viele Auftritte. «Das ist die einzige ernst zu nehmende Möglichkeit, als Band zu Geld zu kommen. Doch Auftritte zu bekommen, ist für eine junge Band sehr schwierig», sagt Samuel Riedo.

«Es ist ein Teufelskreis», bestätigt auch Valentin Brügger. «Wenn eine Band noch keine oder nur wenige Konzerte gespielt hat, ist es schwierig, auf eine Bühne zu kommen, weil man sich noch keinen Namen machen konnte.» Es sei fast unmöglich, aus der Masse herauszustechen: «Schliesslich ist es auch eine Frage des Momentums. Wenn eine Band den Musikstil spielt, der gerade besonders angesagt ist, dann kann sie es schaffen.»

Mit dem gemeinsamen Konzertabend konnten die drei Düdinger Bands für einmal einen grossen Fisch an Land ziehen: «Das gelang uns wohl nur, weil wir zusammengespannt haben», sagt Yannick Schmidt von Black Mount Rise. «Zwei Plattentaufen und drei Bands verschiedener Couleur an einem Abend – das ist auch für den Veranstalter interessant», zeigt sich Schmidt überzeugt. «Wir haben das ehrlich gesagt auch ein wenig einkalkuliert», erklärt Brügger.

Trotz ihrer Unterschiede sind die drei Bands überzeugt, dass sie zusammen für einen stimmigen Gesamtauftritt sorgen können: «Auch wenn wir ganz anders klingen, verbindet uns die Intensität der Live-Erfahrung», sagt Brügger. «Wir machen alle Musik, die das Publikum mitreissen soll.»

Nouveau Monde, Freiburg. Freitag, 28. Februar, 21 Uhr. Tickets und Informationen unter: www.nouveaumonde.ch

Black Mount Rise

Im Untergrund lodert ein Feuer

Die Alternative-Rock-Band Black Mount Rise existiert seit 2014. Die aktuelle Besetzung setzt sich zusammen aus Yannick Schmidt (Gesang, Gitarre), Sandro Schmutz (Gitarre), Sven Cotting (Bass) und Adrian Mahler (Schlagzeug). Auf ihrem neuen Album «Sundown Boulevard», das sie am Freitag taufen, verschmelzen Black Mount Rise bleischwere Metal-Riffs mit melodiösen Höhenflügen zu komplexen Soundgeflechten, die durch ihre vielfältige Dynamik bestechen.

Die Kombination von Musik und Text folgt dabei laut Schmidt einem mehr oder minder straffen Konzept: «Wir brauchen einen gewissen Rahmen zum Arbeiten, eine selbst auferlegte Einschränkung.» Für die Songs auf der neuen Platte liessen sich die Düdinger vom Schicksal des amerikanischen Bergbaustädtchens Centralia inspirieren. Unter dem Ort wütet seit 1962 ein unterirdischer Kohlebrand, der die Ortschaft zu einer Geisterstadt werden liess. «Das Feuer im Untergrund gefiel uns als Metapher. Wir stellten sie ins Zentrum der Platte und konstruierten Sound und Texte um sie herum», sagt Schmidt.

Perspective Shifts

Auf der Suche nach der ureigenen Stimmung

«Wir werden wohl nie den grossen Feel-good-Sommerhit landen», scherzt Valentin Brügger von Perspective Shifts im Gespräch mit den FN. Zusammen mit seinen Bandkollegen Manfred Jungo (Piano, Synthesizer, Saxofon) und Adrian Mahler (Schlagzeug) hat der Sänger in den vergangenen Jahren unaufhörlich am düster-melancholischen Sound seiner Band gefeilt. Am Freitag taufen die drei Düdinger ihre neue Platte «How the Light Gets in». Die Musiker nehmen den Zuhörer darin mit auf eine hypnotisierende Odyssee durch die Untiefen des Unterbewussten. Getrieben wird der Sound der Band durch das Zusammenspiel von Stimme, Synthesizer, Saxofon und Schlagzeug: «Es ist ein Trialog zwischen uns dreien, wir versuchen über die Musik zu kommunizieren», erklärt Brügger.

«Wir sind immer auf der Suche nach einer bestimmten Stimmung. Es ist schwer zu erklären, wie unsere Songs entstehen, das ist für uns selbst ein Enigma.» Die düster-poetischen Texte stehen dabei im Zentrum. «Die Texte sind dunkel, enthalten aber auch immer Momente der Katharsis», so Brügger.

Hook, Line and Sinker

«Wir spielen Popmusik mit Riffs»

«Uns ist es besonders wichtig, dass es ‹brätscht u tätscht›», sagt Samuel Riedo (Bass) von Hook, Line and Sinker. Zusammen mit sei- nen Bandkollegen Benjamin Schneuwly (Schlagzeug) und Martino Lepori (Gitarre) kreiert Riedo staubtrockenen Stoner-Rock mit viel Fuzz und einer treibenden Energie, mit der die Band am Freitag den Sensler Rockabend eröffnen wird. «Wir werden versuchen, den Abend mit einem grossen Knall zu starten», kündigt er an. Melancholische Melodien und bedeutungsschwangere Botschaften sind ihre Sache nicht: «Wir machen Popmusik mit Riffs», fasst Riedo das so simple wie wirkungsvolle Konzept der Combo zusammen. Bereits mit ihrem Vorgänger­album «Chainsaw Backstab» von 2017 machten die Musiker auf sich aufmerksam.

Zurzeit ist die Band mit der Fertigstellung eines neuen Albums beschäftigt, aus dem sie am Freitag das ein oder andere Wüstenrock-Kleinod präsentieren werden. «Leider hat es nicht mehr gereicht, eine dritte Plattentaufe auf die Bühne zu bringen», so Riedo. «Aber wir haben viele neue Songs im Gepäck».

 

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