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Sensler Jäger retten Rehkitze mit ausgeklügelter Technologie

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Rehkitze vor dem Mähtod zu retten, ist einfacher geworden als früher. Dank Wärmebildkamera an modernsten Drohnen können die Tiere in weitaus kürzerer Zeit zuverlässig aufgespürt werden. Die FN waren bei einem Einsatz dabei.

Es ist frühmorgens um 5.15 Uhr, die Dämmerung hat kaum eingesetzt. Eine motivierte Truppe hat ein Ziel: Rehkitze vor dem Mähtod retten. Eine Handvoll Jäger, ein Drohnenpilot und eine auszubildende Drohnenpilotin kommen bei der ersten Wiese an, die abgesucht werden muss.

Simon Buchs, Hegeobmann beim Jagdverein Sense Oberland, organisiert die Einsätze zusammen mit seinem Vater Willy Buchs, Vizepräsident. Die Bauern melden sich bei ihnen, wenn eine Wiese vor dem Mähen kontrolliert werden soll. Im Moment ist Hochsaison. Bei Heuwetter müssen jeden Morgen viele Wiesen kontrolliert werden.

Die Rehe gebären ihre Kitze im Mai und Juni ins hohe Gras, wo sie einige Wochen bleiben, so sind sie gut versteckt. Leider zu gut. Denn genau dann mähen viele Landwirte ihre Wiesen und es kommt immer wieder vor, dass Rehkitze unter das Mähwerk geraten und einen brutalen Tod sterben. Ihr natürlicher Instinkt, nicht zu flüchten, ist ihnen dabei bedauerlicherweise wenig hilfreich.

Effizient und zuverlässig

Bereits seit etwa fünf Jahren setzt der Jagdverein Sense Oberland bei der Rehkitzrettung auf Drohnen mit Wärmebildkamera. «Es ist viel effizienter als früher», sagt Simon Buchs. Er erinnert sich: «Früher ist man das ganze Feld im Abstand von zwei Metern abgelaufen und hat mit einer Stange kontrolliert, ob sich Rehkitze in der Wiese befinden.» Das sei nicht immer zuverlässig gewesen. Heute gehe es mit den Drohnen auch viel schneller. Auch Walter Beyeler ist Jäger und schon lange dabei. «Es ist eine unwahrscheinliche Erleichterung», sagt er. 

Für das Fliegen mit der Drohne benötigt Heinz Huser eine Fernpilotenlizenz.
Bild Marc Reidy

Für die Bauern hat die Rehkitzrettung mit der Drohne den grossen Vorteil, dass die Wiese, die sie mähen wollen, davor nicht oder kaum betreten werden muss. Die Anfragen für Drohnenflüge hätten in den letzten Jahren eher zugenommen, sagt Willy Buchs. Wie viele Bauern im Sense Oberland vom Angebot profitieren, sei schwierig zu sagen. Willy Buchs schätzt den Anteil auf etwa 80 Prozent. Letztes Jahr seien dank der Drohne 26 Rehkitze gerettet worden, mit St. Silvester zusammen, dieses Jahr haben die Jäger des Sense-Oberlands schon 12 Rehkitze gerettet.

Für die Drohneneinsätze arbeitet der Jagdverein Sense Oberland mit Heinz Huser, einem Drohnenpiloten aus dem Seebezirk, zusammen. Pro Einsatz erhält er vom Jagdverein 100 Franken. Dieser erhält wiederum vom kantonalen Jagdverband 2000 Franken pro Jahr für die Rehkitzrettung. Die Bauern müssen nichts bezahlen.

Heinz Huser hat jahrelange Erfahrung mit dem Fliegen von Drohnen.
Bild Marc Reidy

Drohne und Technik

Seit etwa zehn Jahren sei es möglich, Rehkitze mit der Drohne ausfindig zu machen, weiss Heinz Huser. Mittlerweile ist es halb sieben geworden und die Gruppe ist bereits beim vierten Feld angelangt. Huser hat im Kofferraum des Autos Ersatz-Akkus gelagert. Mit einem Akku kann die Drohne etwa eine halbe bis drei viertel Stunden fliegen. Er besitzt eines der modernsten Geräte: Rund 15 Kameras sind darin integriert. Damit er die Drohne fliegen kann, braucht Huser eine Fernpilotenlizenz, wofür er alle fünf Jahre eine Prüfung ablegen muss.

Die Drohne ist mit einer Infrarot-Kamera ausgestattet, damit können warme Gegenstände entdeckt werden.
Bild Marc Reidy

Bevor es losgehen kann, schaut sich Huser die Umgebung an. Dabei sucht er mögliche Hindernisse wie Stromleitungen oder Bäume und entscheidet dann, wie er die Wiese überfliegt. Um ein Rehkitz aufzuspüren, fliegt er die Drohne in Bahnen über die Wiese. Wenn ein verdächtiger warmer Punkt auftaucht, gibt das Gerät Alarm, und Huser probiert aus der Ferne herauszufinden, ob es tatsächlich ein Rehkitz sein könnte. Wenn sich der Verdacht erhärtet, lotst er die Jäger zum Punkt, um nachzuschauen.

Die Drohne verfügt über 15 verschiedene Kamerafunktionen.
Bild Marc Reidy

Auf der Flucht

Mit den Autos geht es weiter zum nächsten Bauernhof, in dessen Nähe bald gemäht werden soll. Heinz Huser packt routiniert seine Drohne aus dem Kofferraum und macht sich an die Arbeit. Mittlerweile ist es knapp sieben Uhr. Die Sonne scheint bereits hell am Himmel – trotzdem ist es noch kühl. Damit Huser mit der Drohne die Rehkitze auch zuverlässig finden kann, darf es nicht zu warm sein. Denn Steine beispielsweise können sich schnell erwärmen und dann einen Fehlalarm auslösen. Normalerweise ist die Suche deshalb um etwa neun oder zehn Uhr beendet, danach ist es bereits zu warm. 

Das eingefangene Rehkitz protestiert lautstark.
Bild Marc Reidy

Eine halbe Stunde später erscheinen zwei rote Flecken auf dem Display von Husers Drohne. Könnten es diesmal tatsächlich ein oder sogar zwei Rehkitze sein? Die Jäger machen sich auf den Weg ins Feld, um nachzuschauen. Immer näher kommen sie den Punkten, die die Drohne anzeigt.

Dann: Ein Schrei – und ein kleines Rehkitz flüchtet in hohen Sprüngen den Hang hinunter. Das wäre nicht der Plan gewesen, doch so schnell kann keiner hinterher rennen. Erst mal ist es aber raus aus der Wiese, die gemäht werden soll, und hat sich so gleich selber in Sicherheit gebracht.

Rettung geglückt

Die Suche war erfolgreich: Hegeobmann Simon Buchs trägt das Rehkitz aus der Wiese hinaus, damit der Landwirt mähen kann.
Bild Marc Reidy

Das zweite Rehkitz findet Simon Buchs kurz danach, nicht weit weg davon. «Wahrscheinlich sind es Zwillinge», sagt er. Die Jäger schätzen, dass die Rehkitze schon älter sind, vielleicht zwei Wochen alt.

Mit einer schnellen Bewegung fängt Buchs nun das Rehkitz ein. Das kleine Tier protestiert lautstark mit hohen Schreien. Aber diesmal geht der Plan auf: Buchs trägt das Kitz auf eine Fläche neben der Wiese, wo es unter einer Kiste warten muss. Während der Bauer in den nächsten Stunden seine Wiesen mäht, ist es dort in Sicherheit. Nach dem Mähen, am selben Tag, wird der Bauer die Kiste wegnehmen und das Rehkitz so in die Freiheit entlassen – die Rehkuh wird es wiederfinden und sich um das Kleine kümmern.

Das gerettete Rehkitz muss unter der Kiste warten, bis der Bauer die Wiese gemäht hat.
Bild Marc Reidy

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