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Servette bleibt Gottérons Angstgegner

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Erst eine Woche ist es her, da war bei Gottéron die Welt noch völlig in Ordnung. Die Freiburger befanden sich nach dem 10:3-Sieg gegen Langnau in Lauerstellung für die Leaderposition. Drei Niederlagen später beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze zwar immer noch bloss vier Punkte, weil in dieser Saison in der National League so ziemlich jeder gegen jeden gewinnen kann. Der Vorsprung auf den Strich beträgt aber ebenfalls nur noch drei Punkte. Es war eine «Scheisswoche» für Gottéron, wie Stürmer Samuel Walser sich deutlich ausdrückte.

Unterschiedliche Spielkulturen

Ein Grund dafür ist, dass Gottéron gegen Genf in dieser Saison einfach nicht gewinnen kann. Die Freiburger verloren am Samstag auch das vierte Saisonduell gegen Servette, diesmal mit 3:5 im St. Leonhard. Wohl zwischen keinen anderen Teams in der Liga liegen die Spielkulturen so weit auseinander wie zwischen den leichten und spielerisch agierenden Freiburgern und den körperlich enorm starken Genfern. Bei Coach Chris McSorley liegt die Messlatte für seine Boys nicht selten bei 185 Zentimetern und knapp 100 Kilogramm Kampfgewicht. Bei Freiburg hingegen sind nicht wenige Spieler im Kader, die nur knapp grösser als 170 Zentimeter sind.

Samuel Walser, Freiburgs Naticenter mit Gardemassen, sagte nach dem Match in der Analyse denn auch klar und deutlich, man müsse sich für die Zukunft schon Gedanken machen, wie man gegen diese Genfer Abwehrmauer mit all den «Riesen» besser zur Geltung kommen könne. Der Sieg im St. Leonhard war übrigens gleichbedeutend mit den ersten drei Auswärtspunkten der Grenats in dieser Saison – im neunten Anlauf. Laut Genf-Stürmer Noah Rod waren eine gute Chancenauswertung und ein stark haltender Goalie Robert Mayer die Hauptgründe, dass man erstmals mit Punkten im Gepäck eine Heimreise angehen konnte.

Diskutable Ausschlüsse

Welch ein rassiges und gegensätzliches Startdrittel bekamen die 6245 Fans in der Halle zu sehen, wo bei Freiburg etwas überraschend mit Ludovic Waeber der Ersatzhüter im Tor stand. Tommy Wingels und Goran Bezina (erstes Saisontor) brachten Servette schnell mal mit 2:0 in Front, ehe Gottéron in der letzten Spielminute innert 16 Sekunden ausgleichen konnte. Jim Slaters 1:2 war Gottérons erster Treffer nach matchübergreifend 141 Minuten. Der schöne 2:2-Ausgleich von Andrew Miller fiel eine halbe Sekunde vor dem ersten Sirenenton.

Schon in den Minuten vor den beiden Freiburger Treffern – die beide bei 4 gegen 4 Feldspieler fielen – hatten sich die Ereignisse überschlagen: Zuerst schickte das unsichere Schiedsrichterduo Genfs Eliot Berthon für ein Dutzendfoul unter die Dusche, um nur kurze Zeit später mit einem Kompensationsentscheid Topskorer Julien Sprunger ebenfalls eine Spieldauerdisziplinarstrafe aufzubrummen. Genfs Johan Fransson fiel in Bandennähe unglücklich, prallte mit dem Kopf in die Bande und verletzte sich. Sprunger hatte ihn zuvor allerdings höchstens leicht touchiert. Selbst eine Zweiminutenstrafe hätte man nicht unbedingt aussprechen müssen – sicher aber keinen Restausschluss.

Vorentscheidung im Mitteldrittel

Eine Vorentscheidung fiel dann kurz nach Spielmitte, als Gottéron Powerplay spielen konnte und so die Chance hatte, erstmals in Führung zu gehen. Es kam aber ganz anders: Jacob Micflikier verlor als Verteidiger spielend die Scheibe wie ein Junior an Noah Rod, und dessen präzises Zuspiel jagte Jeremy Wick unhaltbar ins hohe Eck von Waeber, der leider in diesem Match keinen Big Save zeigen konnte – und die sind eben bei den meisten Teams nötig, um am Schluss knappe Spiele zu gewinnen. Kurz vor Ende des zweiten Abschnitts schoss dann Floran Douay, ebenfalls ein grossgewachsenes Eigengewächs der Genfer, das 2:4 mit einem Buebe­trickli. Damit war die Messe in der Halle mehr oder weniger gelesen.

Anschlusstor kam zu spät

Das letzte Drittel zeigte dann ein optisch überlegenes Gottéron, klare Torchancen hatte der Heimklub aber nur selten; und was trotzdem durch die gestaffelte und vielbeinige Servetteabwehr hindurchkam, hielt der starke Robert Mayer souverän. Das Anschlusstor zum 3:4 in Überzahl und ohne eigenen Hüter fiel dann zu spät, um noch etwas am Verdikt zu ändern.

Bei der Matchanalyse sagte Samuel Walser, dass man in den letzten Spielen eben viele Sachen nicht gut gemacht habe und dass man im Training nun fast wieder bei den Basics beginnen müsse. Für Torhüter Ludovic Waeber fehlte seiner Mannschaft der Biss vor den beiden Toren im Slot. Man habe wohl mehr Schüsse als der Gegner gehabt, aber eben nur ganz selten richtig gefährliche. Auch weil Gottéron für zu wenig Verkehr vor dem gegnerischen Tor sorge, wie Walser ergänzte. Bei Servette sei immer mindestens ein Spieler vor dem Kasten, der dem Goalie die Sicht verdecke.

Am kommenden Wochenende spielt Freiburg zuerst am Freitag zu Hause gegen Lausanne, ehe es am Samstag nach Ambri geht – das sind zwei direkte Widersacher um einen Platz in den Playoffs. Es gebe im Moment keinen Grund zur Panik, sagte Goalie Waeber nach dem Spiel. Damit das auch so bleibt, sollte es aber nicht erneut eine Woche ohne Punkte geben.

Telegramm

Gottéron – Servette 3:5 (2:2, 0:2, 1:1)

6245 Zuschauer. – SR Kika/Urban, Duarte/Fuchs. Tore: 3. Wingels (Winnik, Richard) 0:1. 17. Bezina (Jacquemet) 0:2. 20. (19:43) Slater (Mottet, Chavaillaz/Ausschlüsse Berthon; Sprunger) 1:2. 20. (19:59) Miller (Ausschlüsse Berthon; Sprunger) 2:2. 34. Wick (Rod/Ausschluss Kast!) 2:3. 39. Douay (Antonietti) 2:4. 59. (58:33) Micflikier (Mottet/Ausschlüsse Kast; Slater) 3:4 (ohne Torhüter). 60. (59:46) Richard (Kast, Jacquemet) 3:5 (ins leere Tor). Strafen: 6-mal 2 plus 5 Minuten (Sprunger) plus Spieldauer (Sprunger) gegen Gottéron, 8-mal 2 plus 5 Minuten (Berthon) plus Spieldauer (Berthon) gegen Servette.

Freiburg-Gottéron: Waeber; Holos, Chavaillaz; Abplanalp, Stalder; Schneeberger, Schilt; Forrer; Mottet, Slater, Marchon; Sprunger, Walser, Miller; Rossi, Bykow, Micflikier; Vauclair, Schmutz, Lhotak; Meunier.

Genf-Servette: Mayer; Vukovic, Fransson; Völlmin, Mercier; Jacquemet, Bezina; Antonietti; Wingels, Richard, Winnik; Skille, Kast, Rod; Wick, Romy, Douay; Rubin, Berthon, Bozon; Riat.

Bemerkungen: Gottéron ohne Furrer und Forrer (verletzt) sowie Holdener (überzählig), Servette ohne Almond, Bouma, Descloux, Fritsche, Simek und Tömmernes (alle verletzt). Fransson verletzt ausgeschieden (18.). – Timeout Gottéron (58.). Schüsse: 29:18.

Die FN-Besten: Schilt, Wick.

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