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«Shopping im Ausland ist unnötig»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Als die Nationalbank am 15. Januar den Euro-Mindestkurs von 1.20 Franken aufhob, prophezeiten viele einen Grossandrang in den Shoppingcentern im grenznahen Ausland. Doch dieser blieb zunächst aus (die FN berichteten). «Shopping ennet der Grenze ist gar nicht nötig», sagt Alfons Lehmann, Geschäftsführer und Inhaber des Einrichtungshauses Lehmann in Düdingen. In seinem Geschäft könnten Möbelstücke sämtlicher ausländischer Lieferanten wie Minotti, Zanotta, Moroso, Rolf Benz, Walter Knoll oder Team 7 zu den gleichen Konditionen wie im Euroraum bezogen werden. Somit könnten die Kunden die Schweizer Preise uneingeschränkt mit der offiziellen Euro-Preisliste vergleichen. «Wir müssen transparent sein, denn der Kunde vergleicht», sagt Alfons Lehmann.

Mehr Premium-Produkte

Lehmann kauft direkt beim Fabrikanten ein und empfiehlt seinen Kunden zurzeit sogar, in Euro zu bezahlen. Für ihn habe das Ende der Euro-Untergrenze positive und negative Konsequenzen, erklärt Alfons Lehmann. Zum einen verkaufe er nun viel mehr Premium-Produkte zu «guten» Preisen. «Das ist eine Chance für uns.» Da er bereits seit 2011 mit Euro-Preislisten arbeite, habe sich dieser Trend jedoch schon damals abgezeichnet und jetzt noch verstärkt. Weniger erfreulich ist für Alfons Lehmann hingegen, dass der Umsatz währungsbedingt zurückgeht – er schätzt um rund 15 Prozent. «Und die Fixkosten bleiben gleich.» Die grosse Aufgabe sei nun, zu schauen, wo er noch sparen könne.

Ansturm auf Autoverkäufer

Auch für einen Autokauf lohne sich ein Abstecher ins Ausland nicht, sagt Manuel Brügger von der Garage M. Brügger AG in Alterswil. «Momentan sind die meisten unserer Autos günstiger als im Ausland.» Denn zusätzlich zu anderen Prämien wie zum Beispiel der Eintauschprämie erhalten die Kunden 15 Prozent Währungsausgleichs-Rabatt. Neuwagen seien noch nie so günstig gewesen wie jetzt. Das animiert sehr viele, zuzuschlagen. «Es ist unglaublich, wir werden regelrecht gestürmt und könnten einen 24-Stunden-Betrieb machen. Noch nie haben wir so viele Autos verkauft», erzählt Manuel Brügger. Er findet jedoch, dass die Neuwagen zurzeit fast zu günstig seien. Denn es dürfe nicht vergessen werden, dass Unternehmen in der Schweiz auch Schweizer Löhne bezahlen und Schweizer Dienstleistungen erbringen. 

Auch die Preise von importierten Elektrogeräten können einfach miteinander verglichen werden. «Es gibt einen grossen Druck auf die Preise, die Kunden haben ihre Erwartungen», sagt Iris Mende, Mediensprecherin von Groupe E. Die Elektrofachgeschäfte von Groupe E würden die Vorteile, die sie von den Lieferanten erhielten, an die Kunden weitergeben, zurzeit mit einem Rabatt von circa zehn Prozent. Mit Lieferanten arbeitet auch das Baucenter Riedo in Düdingen. «Die Währungsrabatte, die wir vom Lieferanten erhalten, geben wir eins zu eins an die Kunden weiter», sagt Geschäftsführer Patrik Riedo. Für die Marke Bosch beispielsweise bedeute dies zurzeit einen Rabatt von zwölf Prozent.

Zahlen und Fakten

Angst vor dem grossen Exporteinbruch

Die Aussenhandelszahlen zeigen, dass die Preise der eingeführten Waren in der Schweiz im Januar 2015 um über zwei Prozent gesunken sind. Der Wert von Waren, die nach dem 15.Januar eingeführt wurden, ist direkt zum höheren Kurs in Franken umgerechnet worden. Das bedeutet, dass ihr Preis in Franken unmittelbar sank. Das Ende der Euro-Untergrenze führt jedoch auch dazu, dass sich Schweizer Unternehmen vor dem grossen Exporteinbruch fürchten. Der Grossteil der Exportbranchen hat im Januar 2015 weniger ins Ausland verkauft. Die Ausfuhren der Papier- und der grafischen Industrie brachen um fast 20 Prozent ein, der Export von Textilien, Bekleidung und Schuhen ging um 10 Prozent zurück. Auch die grossen Schweizer Exportbranchen wie die Maschinen- und Elektronikindustrie, die Metallindustrie sowie die chemisch-pharmazeutische Industrie wiesen Exportrückgänge zwischen sechs und acht Prozent aus. Richtig sichtbar werden dürfte der Effekt aber erst in den kommenden Monaten. Denn während der ersten Hälfte des Monats Januar wurde noch zum alten Kurs gehandelt.sda

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