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Sibylle Matter erfüllte sich einen Traum

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Sibylle Matter erfüllte sich einen Traum

Die Wahl-Plaffeierin ist Schweizer Triathlon-Meisterin

Der Schweizer Meistertitel der 30-jährigen Sibylle Matter erlangt einen speziellen Stellenwert: An diesem Wettkampf am vergangenen Sonntag in Nyon liess sie Natascha Badmann, die Hawaii-Siegerin, sowie Brigitte McMahon, die Olympiasiegerin von Sydney 2000, hinter sich.

Von GUIDO BIELMANN

Athletinnen des Formats von Badmann und McMahon lassen sich auch an einer Schweizer Meisterschaft nicht einfach kampflos schlagen. Denn sie haben ihre grossen Titel nicht zuletzt wegen ihres enormen Kampfeswillens errungen, und diesen können die Athletinnen für eine Schweizer Meisterschaft nicht einfach ablegen. Ganz nach dem Gesetz: Wettkampf ist Wettkampf.

Sibylle Matter, 1997 Schweizer Vize-Meisterin, ist nun mit ihrem ersten Schweizer Meistertitel aus dem Schatten der beiden internationalen Triathlon-Stars getreten. «Diesen Sieg habe ich nicht erwartet, aber ich habe lange davon geträumt. Da eben die Olympiasiegerin und die Hawaii-Siegerin am Start waren, hatte ich einen Rang unter den ersten Fünf zum Ziel», sagt sie. Um ihren Erfolg gebührend zu feiern, lud sie ihren Freund, den Plaffeier Triathleten Othmar Brügger, am Sonntagabend in Murten zum Essen ein. Seit 1997 ist sie mit ihm zusammen: «Ich habe ihm viel zu verdanken, als Partner und Coach. Und ab und zu trainiert er noch mit mir zusammen.»

Sibylle Matter stammt aus Hergiswil NW, seit einem Jahr aber ist Plaffeien ihr Wohnsitz, und sie arbeitet als Assistenzärztin in Magglingen: «Ich bin nicht immer in Plaffeien. Vergangenes Jahr war ich während 18 Wochen an Wettkämpfen im Ausland», erklärt sie.

Kluges Einteilen und
konsequentes Verpflegen

Den Wettkampf bei brütender Hitze in Nyon entschied Sibylle Matter wohl durch ihr kluges Einteilen und konsequentes Verpflegen. Zunächst kam sie an der Spitze gemeinsam mit einer Holländerin und der Australierin Mélanie Mitchel aus dem Wasser: «Wir konnten im Schwimmen einen guten Vorsprung herausholen», erklärt Matter. Mitchel hatte vor drei Wochen den Schwarzsee-Triathlon gewonnen. Dort war aber Matter nicht am Start: «Ich muss wegen den internationalen Einsätzen Prioritäten setzen, so gerne ich in Schwarzsee auch starten würde.»

Auf dem Velo wurde Sibylle Matter dann von Hawaii-Siegerin Badmann, als starke Velofahrerin bekannt, überholt: «Sie nahm mir zwei Minuten ab. Ich bin wohl kraftvoll gefahren, aber doch dosiert», erklärt Matter weiter, «denn ich wollte Reserven haben fürs Laufen, das für mich immer sehr hart ist. Ausserdem habe ich sehr viel getrunken.»

Mit Nicola Spirig wechselte Sibylle Matter zum Laufen. In diesem Moment lag Olympiasiegerin McMahon 1:20 Minuten schon zurück. «Ich konnte erstaunlich gut mit Nicola mithalten.» Fünf Kilometer vor dem Ziel überholten die beiden Hawaii-Siegerin Badmann wieder. Zwischenzeitlich konnte Matter Spirig nicht mehr folgen, kam aber wieder heran. Spirig musste dann dehydriert aufgeben. Sie hatte zu wenig getrunken und erlitt einen Kollaps: «Ich habe lange nicht gemerkt, dass sie nicht mehr da war. Erst einen Kilometer vor dem Ziel schaute ich zurück und merkte es. Dieser letzte Kilometer ging mir dann sehr leicht. Insgesamt ging ich auch im Laufen nie zu schnell. Ich denke, das war der Schlüssel zum Erfolg.»

Das schwierige Jahr 1999

Die bald 30-Jährige musste lange auf einen grossen Erfolg warten. Für die Ärztin war das Training während des aufwendigen Studiums alles andere als leicht. 1999 ging sogar plötzlich nichts mehr. Sie geriet in eine völlige Überbelastung: «Die Erholung kam zu kurz. Während zehn Monaten konnte ich nichts mehr machen, höchstens noch spazieren. Ich musste fünfzehn Stunden pro Tag schlafen.» Trotzdem schaffte sie anfangs 2000 die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Sydney. «Es war eine heikle Phase, denn ich hätte in beidem scheitern können, im Studium und in der Olympia-Qualifikation.»

Sydney war selbstverständlich ein aussergewöhnliches Erlebnis für sie, auch wenn sie auf dem Velo wegen einer vor ihr gestürzten Japanerin zum Sturz kam: «Ich hatte bis dahin ein gutes Rennen, in meinem Rahmen. Ich kam dann weit hinten ins Ziel. Aber ich wollte unbedingt ins Ziel kommen. Es war ein überwältigend schönes Erlebnis. Dies hat mir viel Kraft gegeben, nun weitere vier Jahre zu trainieren, weil ich Olympia unbedingt im 2004 in Athen erleben wollte.»
Heute hat sie das Training gut im Griff: «Als Assistenzärztin in Magglingen kann ich das Training gut organisieren, das heisst auch die Erholung. Und ich kann auch mehr trainieren.» Sie steigerte ihr Training um zehn Prozent. So kommt sie jetzt auf 25 km Schimmen, auf 100 bis 250 km Rad und auf 50 bis 80 km Laufen. Das sind insgesamt 10 bis 30 Stunden Training pro Woche. In einer Ruhewoche trainiert sie höchstens zehn Stunden.
Die Olympia-Simulation

Gestern bereits reiste Sibylle Matter im siebenköpfigen Nationalteam nach Zypern ab.

Es geht bereits um die Simulation des Olympia-Wettkampfes 2004 in Athen: «Wir bleiben zehn Tage in Zypern zum Training. Dann gehen wir noch drei Tage nach Athen. Wir wollen sehen, wie wir uns bei der Hitze erholen und akklimatisieren. Ausserdem werden wir auch die Strecke in Athen anschauen.» Es wird genau das gleiche Programm gemacht wie in einem Jahr vor den Olympischen Spielen.

Um sich für Athen zu qualifizieren, muss sich Sibylle Matter in der Weltrangliste verbessern. Zurzeit ist sie auf dem 62. Rang. Ein Zwischenziel sind dann die Weltmeisterschaften am 9. Dezember in Neuseeland. Ab Januar folgen dann fünf internationale Wettkämpfe, die auch zur Olympia-Qualifikation zählen. bi
Früher Schwimmerin

Sibylle Matter war als Jugendliche im Schwimm-Club von Kriens. Sie wurde Schweizer Junioren-Meisterin über 100 m Brust und zweimal Vize-Meisterin bei den Aktiven: «Ein Schweizer Meistertitel bei den Aktiven hat mir einfach gefehlt. Der Sieg am Sonntag war wie eine Erlösung. Ich verspüre eine sehr tiefe Befriedigung, dass ich es endlich geschafft habe.» Dass sie es erst mit 30 Jahren geschafft hat, ist kein Problem für sie: «Ich war die Jüngste auf dem Podest. McMahon ist 36- und Badmann 37-jährig.»

Mit dem Schwimmen hörte sie als 20-Jährige auf, als sie mit dem Medizinstudium begann: «Ich sagte mir, ich höre mit dem Spitzensport auf, weil ich im Schwimmen sowieso nicht weiter als das nationale Niveau komme.» Zum Triathlon kam sie schon ein Jahr später, 1994, als die Leute vom Tri-Club Hergiswil sie überredeten, an einem regionalen Triathlon teilzunehmen. Bereits in ihrem dritten Rennen wurde sie Sechste. Es waren die Schweizer Meisterschaften. «Da hat es mich gepackt.» bi

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