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Sich wie ein Winzer um Pflanzen sorgen!

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Wort zum sonntag

Sich wie ein Winzer um Pflanzen sorgen!

Autor: Hans Ulrich Steymans

Im Altertum hatten Götter eine heiligende Beziehung zu Pflanzen. Der Gott der Bibel mag den Weinstock. Das Volk Israel gleicht einem riesigen Weinstock, den Gott eingepflanzt hat (Psalm 80,9.15; Ezechiel 17,6; Hosea 10,1).

Jesus nennt sich selbst einen Weinstock: «Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer» (Joh 15,1). Der Erlöser versteht sich als Pflanze. Die Erlösten – das sind wir – sind die Zweige der Pflanze: «Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben» (Joh 15,5). Diese Aussage zielt auf die enge Verbindung der Christinnen und Christen mit Jesus ab. Sie sind ein einziger Organismus. Christsein besteht darin, in engster Verbindung mit Christus zu leben: «Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch» (Joh 15,4).

Die Tatsache, dass Gottes Sohn sich als Pflanze sieht, verleiht der Pflanzenwelt Würde. Gegenwärtig nimmt die Aufmerksamkeit für Pflanzen in der Bibel zu, da das Überleben der Pflanzen nicht mehr selbstverständlich ist. Angst vor der Zerstörung geht um. Die Hoffnung, dass die technische Kultur dem Menschen Entlastung und Sicherheit gibt, zerbricht.

Ist eine vernünftige Selbsterhaltung für Mensch und Biosphäre möglich? Die Ziele des Menschen und die Ziele der Natur stehen im Widerstreit miteinander. Der Mensch möchte sein Dasein technisch verbessern, indem er alle Rohstoffe ausnutzt, die er sich verschaffen kann. Die Natur verträgt den Menschen nur als Teil organischer Kreisläufe und Wandlungsprozesse. Die Erde wird zunehmend als ein lebendiger Organismus gesehen. Die Erde mit ihrer Biosphäre bekommt den Eigennamen «Gaia». Die technische Kultur ist eine Störung der Kreisläufe und des Gleichgewichts in diesem Organismus. Ökologisch gilt es, als Teil der Biosphäre «Gaia» zu leben; christlich gilt es, als Teil der Pflanze Weinstock zu leben.

Der mit Bewusstsein und verantwortlicher Freiheit begabte Mensch kann es Gott gleichtun. Denn Jesus bezeichnet Gott als einen Winzer. Der Winzer steht im Rebgarten, schneidet die Weinstöcke, pflegt die Reben, bekämpft Krankheiten und Schädlinge, und hofft, reife Trauben zu ernten. Er arbeitet im Rhythmus der Jahreszeiten und ist von der Witterung abhängig. Weinbau ist daran interessiert, die Erde als Organismus gesund zu erhalten.

Wenn Christsein darin besteht, ein Weinstock zu sein, dann ist man Ziel göttlicher Sorge, Achtung und Pflege. Ebenso ist man beauftragt, Sorge dafür zu tragen, dass es auch in Zukunft Weinstöcke – und tropische Regenwälder und skandinavische Urgehölze – gibt.

Der DominikanerHans Ulrich Steymans ist Professor für Altes Testament und Biblische Umwelt an der Universität Freiburg (Schweiz) und lebt im Kloster St. Hyazinth in Freiburg.

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