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Sicherheitskonzept stösst auf Missfallen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Haupteingang in die Altstadt beim Berntor ist mit Gittern abgesperrt, nur ein kurzer Abschnitt ist geöffnet. Sicherheitspersonal kontrolliert diese Schleuse und durchsucht jede Tasche auf Getränkeflaschen. Das neue Sicherheitskonzept der Fastnachtsgesellschaft Murten soll verhindern, dass es wie im letzten Jahr zu Zwischenfällen mit stark alkoholisierten Personen kommt.

Keine Scherben mehr

Die FN haben innerhalb des Stedtlis nachgefragt, was die Fastnächtler davon halten, und erhielten verschiedene Antworten: «Dass jetzt keine Glasscherben mehr herumliegen, finden wir super», sagen zwei junge Narren. Ein Vater, der zuvor mit seinem Sohn am Kinderumzug war, ist empört: «Ich finde das schlimm. Das versaut die ganze Stimmung. Früher war hier um diese Zeit schon viel mehr los. Das sieht ja aus wie in einem Gefängnis.» Es ist acht Uhr abends, und tatsächlich ist von einer grossen Fastnachtsparty noch nicht viel zu sehen. Eine junge Frau schaut sich erstaunt um: «Das ist zu viel. Da kommt man sich ja vor wie ein Terrorist. Es hat neben dem Sicherheitspersonal ja auch total viel Polizisten hier – man könnte ja meinen.» Ein älterer Fastnächtler, der singend aus einer der Beizen kommt, ruft laut in die Runde: «Ich will, dass die mich filzen, ich habe Filzläuse.» Die Umstehenden lachen.

«Fastnacht ist Saufen»

«Wir haben in den letzten Jahren auch immer zwei, drei Bier mitgenommen. Vielleicht verlagert sich das Trinken jetzt einfach. Oder viele werden sich wohl betrinken, bevor sie hierher kommen», sagen zwei junge Männer in Baby-Kostümen. Macht man eine Runde um die abgesperrte Altstadt Murtens, bestätigt sich diese These: Auf dem Schulhausplatz, auf Park- und Spielplätzen, überall sind Jugendliche in Gruppen mit einer Flasche in der Hand zu sehen. «Wir haben heute beim Mittagessen mit meiner Familie schon darüber diskutiert», sagt ein junger Mann enthusiastisch und erklärt: «Fastnacht ist einfach Saufen. So ist das. Und wenn ein Getränk 15 Franken kostet, ist das einfach zu teuer für mich. Die sollten den Alkohol günstiger verkaufen, dann würde auch mehr konsumiert. Wir Jungen können nicht 100 Franken ausgeben an einem Abend.» Seine Kollegin sieht das auch so und fügt hinzu: «Jetzt saufen wir ein bisschen im Voraus und später gehen wir dann schon noch rein.» Alle lachen, stossen an und kippen den Drink.

Zurück vor der Absperrung: Drei junge Frauen in Hexenkostümen stehen ratlos vor den Gittern. «Wir wussten nicht, dass wir keine Getränke reinnehmen dürfen.» Ihre Taschen sind gefüllt mit Alkohol. «Na ja, für die Beizen ist es gut, aber für die Jungen schlecht», sagt die eine. «Komisch, Fastnacht ist doch ein öffentlicher Anlass, ich habe Mühe damit», sagt die andere. Die Hexen suchen sich ein anderes Plätzchen, wo sie ihre Flaschen leeren können. So sind schon vor neun Uhr abends zahlreiche Glasflaschen auf und neben dem Brunnen vor dem Berntor, zurückgelassen von Narren, die ihr Bier noch schnell leer getrunken haben. Andere lassen ihre gefüllten PET-Flaschen einfach stehen oder werfen sie in den Papierkorb.

«Ruhiger als letztes Jahr»

Wie Manfred Kuonen vom Sicherheitsdienst KMS Security am Sonntagmorgen bestätigte, ist es in der Nacht zu keinen schwerwiegenden Zwischenfällen gekommen. «Nur zwei Mal musste die Sanität kommen, weil Fastnächtler zu viel getrunken hatten.» Das Konzept sei gut, sagte Kuonen weiter, «es war bedeutend ruhiger als letztes Jahr». Morgen Montag werde das Stedtli nicht abgesperrt, «dann können wir die zwei Tage vergleichen und für das nächste Jahr entscheiden.» Den Abfall rund um die Altstadt hätten sie am Morgen entsorgt, sagt Kuonen. «Die Leute haben alles liegen gelassen vor der Absperrung.»

«Für die Beizen ist es gut, aber für die Jungen schlecht.»

Junge Fastnachtsbesucherin

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