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Sie brachten kleine Lampen nach Freiburg

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Ab diesem Wochenende, zum Gedenktag der Ordenspatronin, der heiligen Ursula von Köln, erhalten Interessierte Einblicke in die bald 380-jährige, wechselvolle Geschichte der Freiburger Ursulinenschwestern und ihrer Bildungsarbeit. Generaloberin Anne-Véronique Rossi stellte gestern der Presse die neue Wechselausstellung des Ordens vor. «Es ist eine Reise durch die Mäander der Geschichte», erläuterte sie.

Die Ausstellung deckt in vier Vitrinen und einem Raum im kleinen Museum des Ordenshauses an der Lausannegasse fünf Jahrhunderte ab. Sie beginnt mit den Gründungsdokumenten und der Sammlung der pädagogischen Prinzi pien der Ursulinen. Deren zentrale Charta kann auf einem Computer in der deutschen Version nachgelesen werden. Und wer das Deutsch des 17. Jahrhunderts beherrscht, kann sogar die erste Übersetzung studieren. Hinzu kommen viele Lehrmittel, von Büchern über Karten bis hin zu einem Stereoskop mit dreidimensionalen Landschaftsbildern. Gezeigt wird auch ein Buch, das irgendwann verschwand, dann zufällig bei einem Antiquitätenhändler auftauchte und gekauft werden konnte.

Dem fruchtbaren 18. folgt das katastrophale 19. Jahrhundert mit staatlichen Repressionen, der zeitweiligen Vertreibung der Schwestern und engen pädagogischen Richtlinien. Durch den ganzen Raum zieht sich eine Zeitlinie mit den Namen der Oberinnen: Sie zeigt die familiäre Verbundenheit des Ordens mit den Eliten der Stadt. Schliesslich belegt die Ausstellung die Blütezeit des Ordens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Den Abschluss bilden Fotos der heute noch aktiven 51 Schwestern des Hauses. Sie wirken an fünf Standorten, bis ins afrikanische Tschad. Einige wohnen im speziellen Pflegeheim für Ordensleute.

Die Schwestern wollen keine grossen Fackeln tragen, steht in einem der ausgestellten Bücher, sondern vielmehr kleine Lampen, die den Mädchen und Frauen, den Dienstboten und Armen den Weg erhellen. Die Ursulinen bleiben diesem Prinzip treu, betonte Rossi. Dies obschon viele Schulen, welche sie gegründet haben, vom Staat übernommen worden sind. Vom grossen Bildungsnetz der Schwestern von früher verbleiben heute lediglich die private Sekundarschule im Hause St. Agnes und das Zentrum St. Ursula.

Überraschendes Interesse

Die Schwestern haben mit der fachgerechten Präsentation ihrer Archivalien und der Geschichte ein neues Tätigkeitsfeld gefunden. Während der ersten Ausstellung vom letzten Jahr empfingen sie rund 500 Besucher: viele Klassen, ehemalige Schülerinnen und Theologen. «Wir wussten nicht, wie das Publikum auf die Aufarbeitung unserer Geschichte reagieren würde», so Rossi. «Wir waren überrascht über das Interesse», erklärte Schwester Franziska Kaelin, zumal sich die Lebensrealität der Menschen immer mehr von derjenigen der Schwestern entferne. «Viele Besucher kommen hierher auf eine Entdeckungsreise», so Kaelin, die während Jahrzehnten in vielen Funktionen am Kollegium Gambach wirkte. Erstaunlich sei die hohe Zahl von Ehemaligen. Kaelin setzte sich dafür ein, dass die deutschsprachigen Besucher der in Französisch gehaltenen Ausstellung wenigstens eine ausführliche Erklärung in ihrer Sprache erhalten. «Nur Französisch geht nicht in einer zweisprachigen Stadt», ist sie überzeugt.

Schon bei der Gründung ihrer Klosterschule unterrichteten die Schwestern rund 150 Kinder. Bis ins 20. Jahrhundert nahmen ständig bis zu 400 Kinder bei den Ursulinen Unterricht. Die Spitze des Wachstums erreichte das Bildungswerk um 1950 mit rund 2700 Schützlingen. Damals arbeiteten 260 Schwestern in und um Freiburg. Dann nahmen ihre Aktivitäten rasant ab. 2010 gab die letzte Schwester die Lehrtätigkeit am Kollegium Gambach auf.

Zum Programm

380 Jahre im Dienst der Bevölkerung

Die neue Ausstellung «380 Jahre im Dienst der Freiburger Bevölkerung» im Ordenshaus der Ursulinenschwestern an der Lausannegasse wird am Sonntag, 20. Oktober, für die Öffentlichkeit geöffnet. Danach ist sie jeweils am letzten Samstag des Monats von 14 bis 17 Uhr offen. Den Abschluss der Ausstellung bildet die Derniere am 30. März 2014. Auf Anfrage sind auch Führungen durch die Ausstellung für Gruppen möglich.fca

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