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Sie lebt am Waldrand und jagt auf Feldern

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Es sei nicht einfach, eine Waldohreule in freier Wildbahn zu sehen, sagt der Freiburger Biologe Adrian Aebischer. Zu hören sind diese scheuen Tiere am ehesten an Waldrändern, die an eine Wiese oder Weide grenzen. «An nicht zu kalten, windstillen März-Abenden sind die unauffälligen Hu-Rufe des Männchens bei fortgeschrittener Dämmerung vielleicht zu vernehmen.» Tagsüber seien die Tiere jedoch meist versteckt, erklärt der Fachmann, der vor fünf Jahren ein Buch über Eulen und Käuze in der Schweiz herausgegeben hat. Im Gegensatz zum Waldkauz, der mit seinem lauten und weithin hörbaren Gesang auffällt, bleibt die Waldohreule oftmals unentdeckt.

Population variiert

Adrian Aebischer schätzt, dass es im Kanton Freiburg zwischen 150 und 300 Waldohreulen-Paare gibt. Genaue Zahlen gibt es nicht, da keine Erhebungen für das ganze Gebiet gemacht werden und die Zahl jedes Jahr je nach Nahrungsangebot variiert: Gibt es viele Wühlmäuse, findet man regional etwa ein Waldohreulenpaar pro Quadratkilometer. «Zwischen Freiburg, Tafers, Schmitten und Düdingen dürften etwa 15 Paare leben.» (Siehe auch Kasten.)

Die versteckten Ohren

Waldohreulen brüten im Gegensatz zu den meisten anderen Eulenarten nicht in Höhlen, sondern in verlassenen Nestern von Greifvögeln, Krähen oder gar Tauben. «Manche Waldohreulen bilden im Winter kollektive Schlafplätze», erklärt Adrian Aebischer eine weitere Besonderheit dieser Tiere. Mehrere Eulen suchen jeden Morgen dieselbe Baumgruppe auf, um dort den Tag zu verbringen. «Solche Schlafplätze befinden sich manchmal mitten in einem Dorf und bestehen zuweilen jahrelang», führt er aus.

Das Gehör der Waldohreule ist wie bei allen Eulen sehr gut entwickelt. «Insbesondere bei der Ortungsgenauigkeit von Geräuschquellen sind die Eulen uns Menschen weit überlegen.» Die Ohren befinden sich hinter den Augen und sind unter den Federn nicht sichtbar. Das, was von Laien oftmals als Ohren angesehen wird, sind lediglich Federn. Gemäss Adrian Aebischer stellen Eulen diese «Federohren» auf, um ihrer Stimmung Ausdruck zu verleihen: Sie dienen also der Kommunikation, etwa bei der Balz oder in Aggressionssituationen.

Zwischen Wald und Feld

Die Waldohreule gehört in der Schweiz und im Kanton Freiburg nach dem Waldkauz zu den häufigsten Eulenarten. Sie ist nicht unmittelbar bedroht. Doch durch die verstärkte Nutzung der Landschaft haben sich in manchen Regionen die Bestände verringert. Birdlife, der Dachverband der Natur- und Vogelschutzvereine der Schweiz, hat die Waldohreule deshalb als Botschafterin für bedrohte Übergangsbereiche Wald–Kulturland ausgewählt. Die Brutplätze von Waldohreulen befinden sich oft in Waldrandnähe. Die Tiere jagen jedoch nicht im Wald, sondern im Kulturland. «Je besser ein Waldrand mit dem Kulturland verzahnt ist, je strukturierter ein Waldrand ist und je extensiver das Kulturland bewirtschaftet wird, desto besser gefällt es der Waldohreule», erklärt der Biologe.

Die Waldohreule schätze Gebiete mit Magerwiesen, vielfältigen Hecken, Brachstreifen. «Vielerorts herrscht jedoch zwischen Wald und intensiv bewirtschaftetem Kulturland eine scharfe Grenze.»

Zahlen und Fakten

Pro Jahr eine Brut mit bis zu sechs Jungtieren

Waldohreulen legen gemäss dem Freiburger Biologen Adrian Aebischer ihre vier bis sechs Eier meist zwischen Mitte März und Mitte April. Das Gelege wird vom Weibchen während vier Wochen bebrütet. In dieser Zeit füttert das Männchen das Weibchen. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungvögel etwa drei Wochen lang im Nest. Sie verlassen es meist schon, bevor sie richtig fliegen können, und halten sich dann auf den Ästen auf. Sie sind im Alter von etwa einem Monat flügge und verlassen die Eltern nach weiteren ein bis zwei Monaten. Pro Jahr wird nur eine Brut aufgezogen. Männchen und Weibchen bleiben oft nur für eine Brutsaison zusammen, wie der Eulenkenner ausführt. Das Nahrungsangebot ist für das Brüten von grösster Bedeutung: In Jahren mit vielen Wühlmäusen beginnen Waldohreulen früher zu brüten, legen mehr Eier, werden mehr Junge flügge und ist die Überlebensrate von Alt- und Jungvögeln höher. Zu den natürlichen Feinden gehören grössere Eulenarten wie etwa der Uhu, manchmal der Waldkauz und ab und zu der Habicht. Manchmal fressen Krähen die Eier oder frisch geschlüpfte Jungeulen. Mitunter frisst auch ein Baummarder mal ein Eulengelege.im

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