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«Sie lieben den Schweine-Sport-Tag»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nahe dem Dorfzentrum von Gurmels steht das Haus der Jubla Gurmels. Es ist ein altes Haus, überall knarrt und quietscht es, wenn man sich darin bewegt. Verstaubt hingegen ist es ganz und gar nicht. Die alten Holzwände sind bunt gestrichen, es hängen Zeichnungen und Fotos an allen Wänden. Das Jublahaus versprüht viel Freude und Munterkeit. Genau so wie die junge Frau, die am Eingang des Hauses wartet. Die 21-jährige Andrea Waeber ist eine von 30 Leiterinnen und Leitern der Jubla Gurmels. Sie lacht beim Versuch, die alte Tür aufzukriegen: «Es ist nicht das modernste und schönste Haus, aber es ist unser Haus.»

Einfach mal Kind sein

 Die Studentin möchte eines Tages Jugendliche auf Orientierungsschul- und Kollegiumsstufe unterrichten. Daneben arbeitet die junge Frau als Serviceangestellte und hilft in der Uni-Bibliothek aus. «Langeweile mag ich nicht», schmunzelt Andrea Waeber. Den grössten Teil ihrer freien Zeit stellt sie, gemeinsam mit ihrem Leiterteam, jedoch der Jubla zur Verfügung. Als Teilnehmerin ist sie seit der dritten Klasse dabei. Seit bald sechs Jahren ist sie als Leiterin mitverantwortlich für die Organisation der Jubla Gurmels.

 Mit einem grossen Strahlen erzählt sie: «Ich mache wahnsinnig gerne Blödsinn mit den Kindern. Im Leben ausserhalb der Jubla haben sie oft ein recht striktes Programm. Auch die Kleinen machen in einem Sportverein mit, spielen ein Instrument–und all das neben der Schule.» Darum sei es für die Jubla Gurmels wichtig, den Kindern Freiheiten zu geben. Andrea Waeber erklärt: «Das Privileg, Zeit zu haben, um einfach Kind zu sein, haben nicht mehr viele. In der Jubla sollen sie diese Zeit bekommen.» Da brauche es meist nicht viel, ein kleiner Anstoss von einem Leiter reiche, um die Fantasie der Kinder ins Rollen zu bringen. «Es ist auch ein Ausbruch aus dem sehr technischen Alltag der Kinder und Jugendlichen», erzählt die Leiterin, «in der Jubla sind sie meist draussen. Sie lernen, mit ihren Händen zu arbeiten. Etwa wie man ein Feuer macht oder ein Zelt aufbaut.» Dabei habe sie noch nie erlebt, dass ein Kind nach seinem Smartphone oder Tablet gefragt hat.

 Auch die Krönung jedes Jubla-Jahres, das einwöchige Lager, sei geprägt von Aktivitäten und Spielen, die draussen stattfinden. «Sie lieben den Schweine-Sport-Tag», lacht Andrea Waeber und erklärt, dass sich das Sportevent, zu dem viel Dreck und Schlamm gehören, mittlerweile zum Lagerklassiker entwickelt habe. Etwa 100 Kinder kommen jeweils mit ins Lager. «Das ist immer eine wahnsinnige Woche. Das muss alles gut geplant und vorbereitet werden.» Das Lager werde auch durch die Pfarrei unterstützt. «Brigitte Kaufmann, Mitglied des Pfarreirates und unser Präses, kommt immer mit ins Lager und hilft beim Kochen. Wir haben dank ihr ein sehr gutes Verhältnis zur Pfarrei.»

Eltern und andere Hürden

Junge Menschen zu finden, die sich zum Leiter ausbilden lassen wollen, sei hingegen nicht immer einfach. «Pro zwölf Kinder sollte ein ausgebildeter Leiter zur Verfü- gung stehen.» Der einwöchige Grundleiterkurs sei eine gute Sache, «man lernt viel Nützliches». Für einige sei es jedoch nicht einfach, diesen Kurs mit der Arbeit zu verbinden. «Für Studierende ist das meist kein Problem, für Lehrlinge allerdings kann es schwierig werden, die vorgegebenen Kursdaten einzuhalten. In manchen Betrieben darf man nur zu gewissen Zeiten Ur- laub nehmen. Andere wollen schlicht keine Zeit für die J+S-Kurse ihrer Lehrlinge hergeben, obwohl sie es müssten.» Mit den Eltern der Kinder klappe es meistens gut. «Nur manchmal haben wir den Eindruck, dass unsere Arbeit nicht so geschätzt wird.» Bei diesem Gedanken verweilt die aufgestellte junge Frau jedoch nicht lange. «Bei den Kindern und Jugendlichen hingegen ist das anders. Sie sind sehr dankbar, und das lassen sie dich auch wissen.» Und mit diesem Satz ist das Strahlen auf Waebers Gesicht zurückgekehrt.

Zahlen und Fakten

J+S ist Politikern ein Anliegen

Etwa 70000 J+S-Leiter und rund 1000 J+S-Nachwuchstrainer arbeiten jedes Jahr ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen. In über 70 Sportarten bietet das Sportförderungswerk des Bundes Trainer- und Coachingausbildungen an. Bisher wurden Vereine und Institutionen mit «Jugend und Sport»-Akkreditierung vom Bund jährlich mit 80 Millionen Franken unterstützt. Nach einer geplanten Kürzung der Beiträge ab diesem August beauftragte das Parlament den Bundesrat, das Budget für Jugend und Sport ab dem Jahr 2016 um einen Betrag von 20 Millionen Franken zu erhöhen.sn

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