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«Sie sind hingestanden, obwohl es eigentlich aussichtslos war»

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Die Schlacht am Morgarten,die Murtenschlacht, dieSchlacht bei Sempach–diesehistorischen Kämpfe sindSchweizern ein Begriff. Die Schlacht bei Giornico hingegen, die im Winter 1478 im heutigen Tessin stattfand, ist kaum bekannt. 600 Eidgenossen und Liviner verteidigten das Livinental (Leventina) gegen 10 000 Lombarden.

«Ich bin auf Umwegen aufdie Geschichte gestossen»,sagt der Sensler Autor Thomas Vaucher, der in seinem neuen Roman «Winterhelden» die Ereignisse bei Giornico in den Fokus rückt. «Es ist ein spannendes Ereignis auf Schweizer Boden, das noch nie als Stoff für einen Roman verwendet wurde.»

Nicht nur klassische Helden

 Die Hauptfiguren von «Winterhelden» sind die beiden Luzerner Frischhans Teiling und Sturmhans. Teiling führt die Soldaten an und hat die Idee zu einer raffinierten List. «Er ist ein klassischer Held», sagt Vaucher. Sturmhans hat auf den ersten Blick weniger Helden-Qualitäten, ist im Gegensatz ein Primitivling, der gehorcht und eher die Fäuste sprechen lässt, statt seinen Verstand zu nutzen. Doch er bringt Teiling dazu, die kleine Armee in die Schlacht zu führen. «Sie beide und auch die anderen 600 Eidgenossen und Liviner sind Helden, weil sie hingestanden sind, obwohl es eigentlich aussichtslos war», sagt Thomas Vaucher.

Ein zentrales Moment in der Geschichte ist die Freundschaft zwischen den beiden Figuren. Diese wird auf dieProbe gestellt, als sie sich indie gleiche Frau, Maria, verlieben. Obwohl es Sturmhans schmerzt, versucht er Teilingnicht daran zu hindern, umdie Hand von Maria anzuhalten. Neben den zahlreichen Kampfszenen lockern die Themen rund um Freundschaft und Liebe den Text auf und sorgen für Abwechslung.

 «Bei meinem ersten historischen Roman, dem Löwen von Burgund, haben einige Leserinnen kritisiert, dass eine Liebesgeschichte fehlt», erzählt Vaucher. Also habe er nun eine eingebaut. «Wenn Frauen so ein Anliegen haben, mache ich das», sagt er und lacht. «Der Konflikt mit den Mailändern sollte aber klar im Vordergrund stehen.»

Der Roman ist eine Mischung aus historischen Fakten und Fiktion. Die Figur Teiling ist beispielsweise überliefert, Sturmhans hingegen, aus dessen Sicht die Ereignisse wiedergegeben werden, hat esso nie gegeben. Dem Autorist Authentizität wichtig, deshalb war umfangreiche Recherchierarbeit notwendig: In alten Büchern und Dokumenten, zum Teil aufgearbeitet von Historikern, machte sich Vaucher schlau über die Ereignisse. Er informierte sich auch generell über das Spätmittelalter und besuchte eine Woche das Dorf Giornico, um die Örtlichkeiten richtig kennenzulernen.

«Die Reise, welche die Figuren von Luzern über den Gotthard nach Giornico unternehmen, habe ich ebenfalls gemacht», sagt Vaucher. Auch das Schlachtfeld besuchte er. «Die Recherchearbeit lief oft parallel zum Schreiben. Einmal durchqueren die Figuren den Vierwaldstättersee in einem Boot–also musste ich wissen, wie ein Boot damals aussah und wie schnell es fuhr.»

Recherche war sogar für die Sprache notwendig. «Das Wort ‹Alkohol› gab es zum Beispiel im Mittelalter noch nicht, und ich musste einen anderen Ausdruck wählen.»

Affinität fürs Mittelalter

Eigentlich hatte der 33-jährige Thomas Vaucher, der zu 80 Prozent als Primarlehrer arbeitet, nach dem «Löwen von Burgund» nicht gleich wiedereinen historischen Roman schreiben wollen. «Ich wolltemich nicht wiederholen.» Das Thema habe sich so ergeben. Und er hat eine Affinität für diese Zeit: «Ich bin in der Mittelalterszene aktiv.» Festlegen auf eine Sparte will er sich aber nicht, das zeigt sein im letzten Jahr erschienener Fantastik-Roman «Hutätä». Und Vaucher-Fans dürfen sich auf sein nächstes Projekt freuen–einen Mystery-Thriller.

Programm

Vernissage im Hotel Bahnhof in Düdingen

Am Freitag liest Thomas Vaucher erstmals aus «Winterhelden». Die Vernissage findet um 19.30 Uhr im Hotel Bahnhof in Düdingen statt. «Winterhelden» ist der zweite historische Roman von Vaucher, 2010 erschien «Der Löwe von Burgund», der die Geschichte des burgundischen Reiches unter Karl dem Kühnen erzählt. Im November publizierte Vaucher den Roman «Hutätä». Er veröffentlichte Kurzgeschichten und ist als Autor von Theaterstücken und Musicals sowie als Schauspieler und Musiker aktiv.mir

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