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Sie war die erste Siegerin des Murtenlaufs

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Nächsten Sonntag findet der Murtenlauf statt: Am Start sein werden Läuferinnen und Läufer. Nichts Aussergewöhnliches — heutzutage. In den frühen 1970er-Jahren sah das noch ganz anders aus: Erst ab 1977 waren Frauen am Lauf zugelassen. Unverständlich für die Läuferin Marijke Moser: «Ich konnte das nicht begreifen: Als gebürtige Niederländerin war ich es gewohnt, dass Männer und Frauen an Volksläufen teilnehmen.» Als sich ihr damaliger Ehemann, der Waffen- und Langstreckenläufer Albrecht Moser, für den Murtenlauf 1973 anmeldete, wollte sie nicht nur «am Stras­senrand stehen und frieren», wie die Olympia-Teilnehmerin von 1972 lachend sagt. «Ich nahm kurzerhand eine Startnummer von zu Hause mit, und lief gemeinsam mit den Männern los — illegal.»

Moser lief allen voraus

So etwas hatte es in der damals 40-jährigen Geschichte des Murtenlaufs noch nicht gegeben. Über den Funk ging die Durchsage «Achtung, eine Frau läuft mit, nehmt sie sofort raus.» Die männlichen Läufer kannten Moser und begrüssten ihre Anwesenheit. Den Organisatoren hingegen war Mosers Teilnahme ein Dorn im Auge: Rund 100 Meter vor dem Ziel stoppten sie die Läuferin. «Und meinen Ehemann beschimpften sie.» Eine absurde Situation.

Einen politischen Hintergrund hatte die Aktion nicht. «Ich wollte einfach mitlaufen.» Erst vier Jahre später durften sich auch Athletinnen messen: Marijke Moser nahm gemeinsam mit rund 20 Mitstreiterinnen offiziell teil — und lief als Siegerin durch das Ziel. 1978 wiederholte sich ihr Erfolg. Ob es 1977 auch durch Marijke Mosers zum Wandel kam? «Vielleicht war es schon ein Auslöser. Aber es war sicher nicht nur wegen mir.»

Die 71-jährige Marijke Moser steht im Murtner Stedtli vor der Murtenlinde im Stadtgraben in der Nähe des Schlosses und erzählt Pressevertretern ihre Geschichte. Die fünffache Schweizermeisterin im Crosslauf und erste Schweizer Marathonmeisterin schaut auf eine lange Karriere zurück. Die Vollblutläuferin ist eine von rund einem Dutzend Persönlichkeiten, welche die Geschichte Murtens mitprägten und mitprägen. Seit Juni bietet Murten Tourismus den Stadtrundgang «Murten ganz persönlich» an, der den Fokus auf Menschen richtet, die den Besuchern die Region näherbringen sollen. Stadtführer Roger Ekmann zieht mit der Gruppe von Posten zu Posten durch das Stedtli an die Orte, an denen die Persönlichkeiten Geschichte schrieben, während Janinne Baldegger von Murten Tourismus Fotos der Persönlichkeiten zeigt. Ekmann, der ehemalige Ammann von Muntelier, wohnt heute in Dübendorf ZH. «Ich komme immer wieder gerne nach Murten», sagt der gebürtige Stadtzürcher. Der Rundgang ist beliebt: Schon rund ein Dutzend Führungen wurden von Gruppen gebucht. «Wir hatten sehr gute Rückmeldungen», so Stephane Moret, Geschäftsführer von Murten Tourismus. Und: «Wir wollen das Konzept weiterentwickeln.» So könnten künftig Porträtierte bei den Führungen anwesend sein. «Auch kann der Kreis der Porträtierten erweitert werden», erklärt der innovative Touristiker.

Stadtrundgang

Sie geben Murten ein Gesicht

Die Läuferin Marijke Moser, der ehemalige Berntor-Beizer Beat «Dädu» Marthaler, der jeden Tag die alte Berntor-Uhr von Hand aufzieht, die Liedermacherin Véronique Muller, die frühere Stadtpräsidentin Ursula Lerf, der verstorbene Bäcker Bernhard Aebersold, die Winzerin Mary­lène Chervet vom Vully: Sie alle beeinflussen oder beeinflussten die Geschichte Murtens. Auch historische Persönlichkeiten, etwa der Murtenschlacht-Held Adrian von Bubenberg, oder «Persönlichkeiten» wie der Elefant von Murten und das Wappentier, der Murtenleu, machen Murten aus. Auf sie richtet Murten Tourismus seit Juni das Scheinwerferlicht mit dem Stadtrundgang «Murten ganz persönlich». Die Führung durch das mittelalterliche Stedtli dauert rund 90 Minuten. Bei manchen Rundgängen sind künftig eventuell Porträtierte persönlich anwesend und berichten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus erster Hand aus ihrem Leben. Zwei- bis dreimal pro Jahr organisiert Murten Tourismus öffentliche Führungen. Den Stadtrundgang können auch Gruppen buchen: Eine Führung für 20 Personen kostet 200 Franken. Die Reservation ist bis spätestens zwei Tage im Voraus obligatorisch.

ea

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