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«Sie waren Menschen wie wir»

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Mitten im Saal sitzt sie und blickt den Besucherinnen und Besuchern entgegen: Die Merowingerin Clothilde, angetan mit Kleidung und Schmuck, die vom Einfluss der gallorömischen Kultur zeugen, nimmt das Publikum des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg mit auf eine Reise in die Zeit vor 1400 Jahren. An fünf Audiostationen berichtet sie aus ihrem Leben. Sie erzählt etwa von ihrem Grossvater, der ihr einst geraten habe, die germanische Sprache zu lernen. Leider habe sie ihm als junge Frau kein Gehör geschenkt – und könne sich jetzt nicht mit den alemannischen Nachbarn unterhalten.

Tönt gar nicht so sehr nach einer Geschichte aus alten Zeiten? Dieser Eindruck sei durchaus gewollt, sagte Kantonsarchäologe Reto Blumer gestern vor den Medien. «Die Ausstellung will der Vergangenheit ein Gesicht geben. Die Menschen von damals waren Menschen wie wir, mit Freuden und Sorgen, wie wir sie haben.» Die Ausstellung «D’ombre et de lumière – Freiburg zur Zeit der Merowinger», deren Eröffnung wegen der Corona-bedingten Schliessung der Museen verschoben werden musste, ist ein gemeinsames Projekt des Museums für Kunst und Geschichte und des kantonalen Amts für Archäologie.

Vieles liegt im Schatten

In Ermangelung eines kantonalen Museums für Archäologie spannen die beiden Institutionen alle paar Jahre für eine gemeinsame Ausstellung zusammen. «Diese Zusammenarbeit ist eine gute Ergänzung zu unserer Dauerausstellung, in der einige wenige Objekte archäologische Themen behandeln», sagte Ivan Mariano, Direktor des Museums für Kunst und Geschichte. Und Reto Blumer ergänzte: «Für unser Amt sind diese Ausstellungen eine willkommene Möglichkeit, unsere Arbeit einem breiten Publikum näherzubringen.» Der Ausstellungstitel nimmt Bezug auf die hellen und die dunklen Seiten der Merowingerzeit, aber auch auf die Tatsache, dass dazu vieles noch im Schatten liegt. Manches lasse sich nur vermuten, sagte Gilles Bourgarel, Leiter des Bereichs Mittelalter am Amt für Archäologie. «Es gibt für unsere Region keinerlei schriftliche Quellen zu dieser Zeit. Wir stützen uns allein auf archäologische Fundobjekte, um sie zu verstehen.»

Beim Rundgang treffen die Besucherinnen und Besucher auf eine breite Auswahl solcher Fundobjekte, von Werkzeugen und Waffen über Münzen und Geschirr bis zu prächtigen Gürtelgarnituren, Fibeln und anderen Schmuckstücken. Die Schau gliedert sich in fünf Teile mit den Themen Glaube und Religion, Gesellschaft und Bevölkerung, Haus und Hof, Kunst und Handwerk sowie Schmuck und Bekleidungszubehör.

Zu sehen sind auch einige ausgefallene oder seltene Objekte. So ist etwa ein Schädel aus Courtepin ausgestellt, der die Spur eines Axthiebs aufweist, und daneben ein trepanierter Schädel aus Belfaux. Messer aus Damaszenerstahl und kunstvoll gearbeitete Gürtelschnallen zeugen von der Handwerkskunst der Merowinger. Ohrringe, Armreifen, Fingerringe und Halsketten zeigen, wie Merowingerinnen sich zu schmücken pflegten. «Die Ausstellung beweist, dass das Frühmittelalter keineswegs die wilde und ungesittete Zeit war, für die es oft gehalten wird», sagte Gilles Bourgarel.

Praktische Infos

Öffnungszeiten leicht angepasst

Die Ausstellung dauert bis zum 14. März. Wegen der aktuellen Corona-Massnahmen wurden die Öffnungszeiten angepasst: Di. bis Sa. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 19 Uhr. Das Museum bleibt also vorerst am Sonntag geschlossen und schliesst am Donnerstag um 19 Uhr statt um 20 Uhr. Mindestens bis zum 22. Januar finden keine Rahmenveranstaltungen statt.

cs

Laufend aktualisierte Infos unter: www.mahf.ch

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