Die Kinder rennen lachend und rufend im Raum umher und werfen dabei ein Buch durch die Luft. Nein, die Leiterinnen der «Kindersingwoche» in St. Antoni haben nicht völlig die Kontrolle über die wilde Kinderschar verloren. Als Schauspielerin und Theaterpädagogin Mirjam Kleber nämlich laut «Stopp» ruft, bleiben die Kinder stehen und das Gelächter verstummt. Sie erklärt der etwa zehnköpfigen Gruppe die nächste Aufgabe. Die Kinder sollen jetzt, sobald ihnen das Buch zugeworfen wird, die ihnen zugeteilte Textpassage lesen. Kleber übt mit ihnen den Text für das Musical, das die Gruppe am Freitag aufführen wird.

Fünf Tage proben

Die Fachstelle für Kirchenmusik Deutschfreiburg organisiert die «Kindersingwoche» dieses Jahr zum zweiten Mal. Die 42 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren kommen aus dem ganzen Sensebezirk und der Stadt Freiburg, um während fünf Tagen für das Kindermusical «Die Grille und die Ameise» zu proben. Am Freitagabend werden sie dieses aufführen (siehe Kasten). Dazu gehört nicht nur das Schauspielern, sondern auch das Singen mit Nicole Schafer, welche die musikalische Gesamtleitung innehat. Ausserdem basteln die Kinder die Bühnendekoration unter Anleitung von Manuela Dorthe. Sie leitet mit Simone Cotting die erwähnte Fachstelle.

Cotting erklärt, dass in Deutschfreiburg zwar mehrere Kinderkirchenchöre existierten, diese aber untereinander wenig Kontakt haben. Die Fachstelle für Kirchenmusik will das ändern und insbesondere mit der «Kindersingwoche» die Mitglieder von Kinderchören zusammenbringen. Aber auch Mädchen und Buben, die bisher nicht in Chören gesungen haben, sind willkommen. «Wir wollen mit dieser Woche den Kindern die Freude am Singen vermitteln und damit auch den Nachwuchs für Kirchen- und andere Chöre fördern», sagt Cotting.

Die Kinder jedenfalls freuen sich über das Ferienprogramm. Sie machen so eifrig mit, dass Mirjam Kleber meint: «Am besten funktionieren jene Szenen, in denen alle Kinder eine Aufgabe haben.» Still zu bleiben, während andere Kinder einen Auftritt haben, falle ihnen nicht leicht. So hat sie denn auch die Sprechrollen auf viele verschiedene Kinder verteilt; es gibt keine Haupt- und Nebenrollen.

Zum zweiten Mal dabei

Tahmina und Elena aus Freiburg sind begeistert von der Kindersingwoche. Tahmina meint: «Am schönsten ist es, auf der Bühne eine Sprechrolle zu spielen.» Elena gefällt es, dass sie auf der Bühne auch mal übertreiben darf. Tahmina fügt an: «Ich finde es toll, dass ich hier viele andere Kinder kennenlerne.» Beide Mädchen waren schon bei der letztjährigen Kindersingwoche dabei. Stolz sagt Tahmina: «Damals habe ich ein Skelett gespielt.»

Die Kinder singen nicht nur, sondern schauspielern auch: Für eine Szene ziehen sie eine Sonnenbrille an. Bild Charly Rappo