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Singen um die Gunst der Weibchen

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Bei stockdunkler Nacht füllt sich der Parkplatz vor dem Naturschutzzentrum La Sauge bei Cudrefin am Sonntagmorgen langsam. Dunkle Gestalten wechseln die Schuhe, montieren Mützen und Handschuhe und rüsten sich mit Rucksack und Feldstecher aus. Im Zentrum selbst brennt schon Licht, und die Besucher werden nach und nach begrüsst. Um 5 Uhr geht’s endlich los. Die deutschsprachige Gruppe mit insgesamt zwölf gut informierten und routinierten Vogelfreunden und Ornithologen macht sich unter der Leitung von Carl’Antonio Balzari, stellvertretender Zentrumsleiter, auf die Pirsch.

Herzschmerz der Nachtigall

Draussen trällert bereits die Nachtigall. Intensiv. Markdurchdringend in der ruhigen und wolkenfreien finsteren Nacht. Unüberhörbar buhlen die Männchen mit ihren lauten und klaren Tönen um die Gunst der Weibchen. Variantenreich und mit einem sehnsüchtigen Ziehen, dass einem fast das Herz stehen bleibt. Je besser ein Männchen singt, desto attraktiver und zeugungsfähiger erscheint es den Weibchen. Wenn eine Nachtigall Anfang Juni immer noch singt, ist sie ein einsames Herz und wird wahrscheinlich kein Weibchen mehr finden. Im Folgejahr wird sich dieses einsame Herz wohl eine andere Brutstätte suchen.

Bewegung in der Luft

Plötzlich singt von der Strassenseite her eine Feldlerche übers Feld hinweg. Und schon bald knirscht und knittert ein Hausrotschwanz vom Dachgiebel herab. Langsam kommt Bewegung in die Luft. In der Finsternis stimmen nun auch die Frösche ins Konzert ein und treten mit ihrer Lautstärke gegen die Nachtigallen an. Es zirpt und quakt und pfeift und singt und krächzt. Ein Graureiher schwingt gerade durch die Luft, gefolgt von einer Formation von Mittelmeermöwen.

Langsam bewegt sich die Truppe in Richtung Broyekanal. Da meldet sich die erste Amsel. Ihr ruhiger und melodiöser Gesang erinnert an einen lauen Sommerabend, dies bei kühlen morgendlichen 6 Grad Celsius. Amseln brüten zwei- bis dreimal pro Jahr und singen somit länger als andere Vögel. Auf der Berner Seite des Broyekanals meldet sich kurz vor 6 Uhr erstmals ein Kuckuck. Langsam weicht die Nacht dem Tag, und die Nebelbänke über den Feldern bieten eine gespenstisch unwirkliche Kulisse. Bald stimmt auch der Goldammer mit seinem Zirpen mit ein, und die Blaumeise trillert in hohem Ton dazwischen.

Der Pirol ist nicht nur Vogel des Jahres, sondern auch Star des Morgens. Sein Gesang istmelodiös und flötend. Carl’Antonio Balzari stimmt in sein Lied mit einem treffenden «Bisch-e-Lööuu» mit ein. Normalerweise hört man den Pirol wesentlich öfter, als man ihn sieht. Doch die Truppe hat Glück. Gleich drei Pirole fliegen zwischen den Baumwipfeln kurz hin und her. Die Konzertpremiere ist geglückt. Die «unsichtbare Goldamsel» hat eigentlich einen auffällig gelben Körper mit schwarzen Flügeln. Aber da sich der Pirol hoch oben in den Baumwipfeln aufhält, sieht man ihn gegen das Licht kaum. Dieser tropische Vogel gibt dem Konzert mit seinem Flötengesang eine exotische Note. Zusammen mit dem Zaunkönig, dem Buchfink, der Ringeltaube und der Tannenmeise ist das Konzert perfekt.

Pirol: Der Vogel des Jahres 2013

D er Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz hat den Pirol zum Vogel des Jahres 2013 gewählt. Der Pirol kommt Anfang Mai aus Afrika in die Schweiz zum Brüten. Er ist ein Insektenfresser und braucht alte Eichen- und Auenwälder mit grosskronigen Laubbäumen und viel Licht. Am liebsten frisst er Schmetterlinge und ihre Raupen; aber auch Spinnen, Ameisen, Heuschrecken und Käfer gehören zu seinem Speiseplan, genauso wie rote Kirschen. Diese tragen mit ihren Karotinoiden zum Gelb seiner Federn bei. Der Pirol hat einen gelben Körper mit schwarzen Flügeln und singt melodiös flötend. cw

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