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«Singt täglich drei Lieder, das hält fit»

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Vor der Probe im Pfarrhaus in Guggisberg: «‘s isch äben e Mönsch uf Ärde …» stimmt Johannes Josi das alte Guggisberglied an und erzählt, dass das Lied für seinen Kirchenchor ein Riesenerfolg war. Zum 850-Jahr-Jubiläum der Gemeinde Guggisberg interpretierte der Chor 1998 das bekannte Volkslied in den Varianten Moll und Dur für die CD «Guggisbärger Gattig». Glücklich blickt Josi zurück: «Wir wurden damals angefragt, weil nur der Guggisberger Chor die beiden Versionen des Vreneli-Lieds sang.» Seit nun 50 Jahren dirigiert der 71-Jährige aus Riedstätt bereits den Kirchenchor Guggisberg.

 

 Wertvollstes Instrument

«Erfolge wie die CD sind schön, aber nicht unbedingt nötig», sagt Josi bescheiden. Dem pensionierten Lehrer liegt vielmehr der Dienst an der Gemeinde am Herzen. «Der Kirchenchor hat die Aufgabe, den Gottesdienst mitzugestalten. Wort und Musik sollen eins werden.» Dazu müssen auch die Lieder stimmig klingen. Gemeinsam im Chor ein neues Werk einzustudieren, war für Josi jedes Mal ein besonderes Erlebnis.

Die Arbeit mit der Stimme fasziniert ihn ungemein. «Die Stimme ist das wertvollste Instrument, das man besitzen kann. Sie ist jenes Instrument, das einem am nächsten ist.» Johannes Josi, der selbst für sein Leben gern singt, ist überzeugt, dass eigentlich jeder singen kann. «Man muss nur entdecken, was mit der eigenen Stimme möglich ist», philosophiert er.

Nur ein Fingerzeig

Während der passionierte Sänger aus dem Choralltag berichtet, gestikuliert er fast wie, wenn er dirigieren würde – vielleicht gar etwas energischer. Johannes Josi spricht mit den Händen. Mit einem Taktstock zu dirigieren, könnte er sich nicht vorstellen. «Mit den Händen, den einzelnen Fingern, hat man viel mehr Möglichkeiten zu dirigieren.»

Ein Fingerzeig reiche, und der Chor beginne zu singen, freut sich Josi. «Das hat sogar in Ungarn funktioniert.» Mehrmals reiste der Dirigent zusammen mit den Guggisberger Sängerinnen und Sängern nach Ungarn, letztmals 2013. «Dort durfte ich den Ferenc-Erkel-Chor, mit dem wir eine langjährige Partnerschaft haben, dirigieren. Es funktionierte auch ohne Ungarisch-Kenntnisse», zeigt sich Josi überzeugt.

Lohn der Arbeit

Für den 71-jährigen Dirigenten aus Leidenschaft waren die Projekte mit anderen Chören jeweils besondere Höhepunkte im Vereinsalltag. «Gemeinsame Anlässe gab es unter anderem mit dem Singkreis Schwarzenburg oder dem Cäcilienverein Plaffeien.»

Am kommenden Sonntag, 25. Januar, singen die Guggisberger zusammen mit dem Cäcilienverein im Rahmen des ökumenischen Gottesdienstes in Plaffeien. Für den musikalischen Jubilar Josi ist das gemeinsame Singen der grösste Lohn für seine Bemühungen. «Die Mitwirkung im Weihnachtsgottesdienst in Sangernboden war wunderschön, vor allem die Vertonung des Liedes ‹Allein Gott in der Höh’ sei Ehr›», berichtet Josi.

Mit diesem Lied von Leonhard Schröter hatte damals, im Jahr 1965, alles angefangen. An Weihnachten vor 50 Jahren dirigierte Johannes Josi erstmals den Kirchenchor Guggisberg und eben dieses Lied. «Und damit schliesst sich der Kreis», sinniert Josi.

Neuer Dirigent gesucht

An der Hauptversammlung des Kirchenchors am 11. Februar wird Josi für seine Verdienste geehrt. Gleichzeitig mit der Ehrung steht schon bald ein Wechsel im Chor an. Josi hat beschlossen, seine Verantwortung an einen neuen Dirigenten weiterzugeben. Im Vorstand läuft bereits die Suche nach einem Nachfolger per Anfang 2016. Josi wird jedoch weiterhin im Chor mitwirken. «Ich singe in der Tenor-Stimme mit und helfe aus, wo es mich braucht», sagt er kein bisschen müde. «Singt jeden Tag drei Lieder, das hält fit», empfiehlt er schmunzelnd den Sangeswilligen.

Zur PersonGrosses Engagement für die Gemeinde

Im Alter von 20 Jahren trat Johannes Josi als Sänger in den Kirchenchor Guggisberg ein. Nur eineinhalb Jahre später übernahm er das Amt des Dirigenten und leitete den Chor 1965 erstmals im Weihnachtsgottesdienst. Rund ein Drittel der Mitglieder ist seit Josis Debüt mit dabei. Nicht nur als Dirigent machte sich der heute 71-Jährige um die Gemeinde Guggisberg verdient. Er ist auch Hilfsorganist in der Kirche und war langjähriger Dorfschulmeister im Ortsteil Riedstätt.tt

 

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