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Sinnvolle Arbeit in individuellem Tempo

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

An einem Tisch in der Werkstatt der Sensler Stiftung für Behinderte in Schmitten ist ein Mitarbeiter mit Klebearbeiten für Weihnachtskarten beschäftigt. An einem anderen werden sauber geputzte Opferkerzenbehälter in Kartons verpackt. Im Raum nebenan werden an der computergesteuerten Maschine Metallteile gefräst, die später in Baggern der Firma Liebherr montiert werden. Diese Beispiele zeigen, wie vielseitig die Arbeiten sind, welche die Sensler Stiftung für Behinderte (SSB) in ihren Werkstätten Tafers und Schmitten ausführt – ein Arbeitsangebot, das es seit 30 Jahren gibt.

Keine Anschlusslösung

«Die Stiftung entstand damals aus der Not», erinnert sich Elmar Perler, Präsident der SSB. Für junge behinderte Menschen deutscher Sprache habe es damals im Kanton Freiburg keine Anschlusslösung nach dem Besuch der Schule im Institut Les Buissonnets gegeben. Bruno Köstinger, ein betroffener Vater aus Rechthalten, hat deshalb 1985 die Gründung der Sensler Stiftung für Behinderte aktiv vorangetrieben. «Ihr Ziel war es, Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Beeinträchtigung einen individuell angepassten Arbeitsplatz zu bieten», erklärt Elmar Perler.

Er erinnert an die Pionierarbeit von damals: Obwohl eine Studie einer Hochschule damals der Region jeglichen Bedarf an Plätzen in einer geschützten Werkstätte absprach, gaben die vielen Rückmeldungen von betroffenen Eltern den Initianten recht. Drei Jahre später ist die Werkstatt in Tafers mit 15 Mitarbeitenden eröffnet worden. Bereits kurze Zeit später umfasste die Belegschaft 30 Personen.

Das war das erste Projekt der Stiftung. Zehn Jahre später hat sie in Tafers ein Wohnheim eingeweiht, später wurde die Werkstatt in Schmitten eröffnet. 2011 ist die Werkstatt Tafers ausgebaut worden.

Wechselnde Aufträge

Mit dem Abfüllen von Tierfutter und der Produktion von Wohnharassen haben die Mitarbeitenden vor 30 Jahren begonnen. Viele Jahre lang haben sie ausgemusterte Skischuhe in ihre Bestandteile zerlegt. Diese Tätigkeit ist zwar heute nicht mehr gefragt, dafür kamen andere Aufträge dazu. «Am Anfang hat man nicht gross den Unterschied zwischen Produktion und Beschäftigung gemacht», sagt SSB-Direktor Markus Stöckli. «Jeder machte alles. So hat zum Beispiel eine Gruppe eine Woche lang das Mittagessen zubereitet, während die anderen an den laufenden Aufträgen waren.»

Heute bietet die Stiftung 142 Menschen einen Arbeitsplatz, das Betreuungsteam im Arbeitsbereich entspricht rund 22 Vollzeitstellen. «Einige der Mitarbeitenden können sich aufgrund ihrer Beeinträchtigung weniger lange auf eine Arbeit konzentrieren. Sie brauchen zwischendurch Ausgleichsaktivitäten», erklärt Markus Stöckli. Deshalb unterscheidet die SSB seit 1996 zwischen Produktion und Beschäftigung.

Die aktuelle Struktur mit spezialisierten Arbeitsgruppen entstand nach und nach. Sie erlaubt es, die Mitarbeitenden mit einer kognitiven oder ­körperlichen Beeinträchtigung entsprechend ihren Ressourcen einzusetzen. Begleitet werden sie von einem Betreuungsteam, wobei der Gruppenleiter jeweils aus der Branche kommt: Ein Polymechaniker steht der Mechanik-Abteilung vor, eine Weberin leitet das Textilatelier.

Damit die Mitarbeitenden auch kompliziertere Abläufe bewältigen können, stellen ihnen Arbeitsagogen entsprechende Hilfsmittel wie Schablonen zur Verfügung. Die Arbeit wird so in mehrere kleine Schritte aufgeteilt. Ausserdem sei ein feines Gespür nötig, die betreuten Mitarbeitenden gut anzuleiten, dabei aber auch ihr individuelles Tempo zu akzeptieren.

90 Prozent Kundenaufträge

Das ermöglicht es der Stiftung, sehr breit auf Wünsche der Auftraggeber einzugehen. Über 90 Prozent der Arbeiten sind Kundenaufträge. Wie in anderen Unternehmen ist das wichtigstes Ziel von Betriebsleiter Richard Philipona, immer genügend Arbeit zu akquirieren. Neue Kunden zu gewinnen sei nicht einfach. Auf den Behindertenbonus zu setzen bringe nichts. «Die Kunden erwarten mit Recht Qualität, Termintreue und gute Preise.»

Wertvoll sind für die Stiftung Serienaufträge wie etwa jener von Groupe E. Für sie schneiden die Mitarbeitenden Kabel verschiedener Durchmesser und Längen zu und verdrahten sie. Und für die Schweizer Armee kontrolliert, zählt und verpacken sie Stofftaschen. «Kontinuität ist für unsere Mitarbeiter wichtig, denn sie brauchen etwas mehr Zeit, sich an neue Arbeiten zu gewöhnen.»

Es komme auch viel zurück, sagen die Verantwortlichen der SSB. «Unsere Leute sind fröhlich, motiviert und dankbar – das wiederum ist für uns sehr motivierend», sagt Richard Philipona. «Es gibt nirgendwo glücklichere Menschen», ergänzt Elmar Perler. Materiell sind die betreuten Mitarbeitenden der Sensler Stiftung für Behinderte eigentlich nicht auf den Lohn angewiesen, den sie in den Werkstätten erhalten. Sie beziehen eine volle Invalidenrente; viele von ihnen erhalten zudem Ergänzungsleistungen und eine Hilflosenentschädigung. «Wir bieten ihnen aber eine Tagesstruktur und eine sinnvolle Beschäftigung», sagt Markus Stöckli. «Genau wie wir alle erfahren sie über die Arbeit Anerkennung und können soziale Kontakte pflegen.»

Adventsverkauf

Kreatives aus den Ateliers

Die betreuten Mitarbeitenden der Sensler Stiftung für Behinderte stellen in den Werkstätten in Tafers und Schmitten auch Eigenprodukte her – vor allem, wenn es Lücken zwischen den Kundenaufträgen gibt. Sie kreieren zum Beispiel Karten in Seidenmalerei- oder Wachsmaltechnik, giessen Kerzen oder stellen Geschenk- und Dekorationsartikel wie Seifenschalen, Trinkbecher oder Engelsfiguren her, zum Beispiel aus Holz oder Keramik. Die Foodgruppe produziert Krachmandeln, Sirup und Brätzele. Ein Dauerbrenner seit 30 Jahren ist das Textilatelier, in dem auf Webstühlen Taschen, Tischsets, Teppiche, Schürzen und Handtücher entstehen. Viele dieser Produkte sind jetzt im Weihnachtsverkauf erhältlich. Er fängt am Donnerstag mit einem Abendverkauf in Schmitten an und geht bis zum 20. Dezember.

im

 

Werkstatt Schmitten, Do., 29. November, 14–21 Uhr; übrige Öffnungszeiten: Mo.–Fr., 8–12; 13–17 Uhr. Café Bijou Tafers: Mo.–Fr., 13.30–17 Uhr.

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