Den FN konnten mehrfach Informationen hinsichtlich der Schneesituation in den Wintersportgebieten entnommen werden. Unisono kann der Schluss gezogen werden, dass die aufwendigen und teuren Installationen der momentanen Wetterphase wegen von sehr beschränktem Nutzen sind. Die Gelder der öffentlichen Hand (Gemeinden, Regionen, Kantone) werden wohl besser gleich abgeschrieben, bevor der nächste Ruf nach staatlicher Unterstützung laut wird.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass im Vorfeld des Baus von Installationen wie Bahnen, Liften und Schneekanonen der Glaube an die uneingeschränkten Möglichkeiten der Technik einer fundierten Risikoanalyse vorgezogen wurde. Ansonsten wäre ein Verzicht auf die energieintensive Technik zur Schneeherstellung in Betracht gezogen worden.
Mit den frei gewordenen Geldern wäre so manch eine nachhaltige Investition möglich gewesen. Hierzu ein Beispiel: Im Schwarzseetal wurden auf Seite Schwyberg der Lift aufgegeben, das von einem Sturm flachgelegte Restaurant nicht wiederaufgebaut und die Ruinen in der Landschaft stehen gelassen. Ein angepasstes Angebot (Ganzjahresbahn mit kleinen Gondeln, Panoramaweg, Reaktivierung des Ferienheimes) auf diesem herrlichen Flecken hätte mit Sicherheit eine nachhaltige Attraktion für den Standort Schwarzsee bedeutet.
Die Verantwortlichen des Tourismus werden gut beraten sein, rechtzeitig die Zeichen zu erkennen und im Umgestalten ihrer Angebote aktiver zu werden. Blühender Löwenzahn im Dezember mit Schneekanonen im Hintergrund: Ausnahmeerscheinung oder bald ein ganz gewöhnliches Bild in der touristisch erschlossenen Landschaft? Ich weiss es nicht. Aber eines kann ich mit Bestimmtheit sagen–der folgende Spruch trifft zu: Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab. Es könnte sonst ein langer Ritt werden.