Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

So oder so – es war die Schwiegermutter

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

wort zum sonntag

So oder so – es war die Schwiegermutter

Autor: Ingrid Grave

Sogar in der Bibel spielt sie eine Rolle, die Schwiegermutter. Es wird nicht erzählt, ob sie gut oder weniger gut eingebettet war in die familiären Beziehungen, wir wissen einzig: Ihr Schwiegersohn hiess Simon (Mk 1, 29–31), später Petrus genannt.

Es handelt sich um den Apostel, der für Jesus wichtig war und dem er später viel Verantwortung übertragen hat. Simon Petrus ist derjenige, den Jesus gemahnen wird, einst seinen Brüdern, das heisst seinen Kollegen und Mitaposteln, in den Widerfahrnissen ihres Aposteldaseins den Rücken zu stärken. Dieser Simon Petrus wird nach dem Tod Jesu eine zentrale Rolle spielen. Gleichzeitig darf nicht verschwiegen werden, dass genau er es auch war, der seinen Meister Jesus nicht mehr kennen wollte, wie dieser als schmählich Angeklagter vor Pilatus stand. Die viel zitierte Verleugnung Petri.

Doch das alles steht noch aus. Jesus hat gerade seine ersten Jünger berufen, darunter das Brüderpaar Simon und Andreas. Er steht am Anfang seines Wanderlebens. Bereits ist er in der Synagoge aufgefallen durch seine Heilkraft. Ehrfurcht und Staunen ergreift die Leute. Dann begibt sich die kleine Gruppe um Jesus in das Haus der beiden Brüder. Hier treffen wir auf die Schwiegermutter. Doch bevor sie überhaupt in Erscheinung tritt, wird sie zum Thema der Männer. Es heisst: Sie sprachen mit Jesus über sie. Denn die Frau lag mit Fieber zu Bett.

Ich kann es mir nicht anders vorstellen, als dass die Schwiegermutter in diesem Männergespräch sehr gut weggekommen ist. Ohne Umschweife nämlich heisst es dann weiter: Jesus ging zu ihr, nahm sie an der Hand und richtete sie auf. Das atmet Vertrautheit, da ist Beziehung. Das Fieber weicht, die Frau steht auf und umsorgt die um eine Generation jüngeren Männer. Idealbild einer Schwiegermutter?

Darum geht es nicht in diesem Text. Es geht wohl darum, deutlich zu machen, wer Jesus ist. Einer, der keine Berührungsängste kennt; einer, der gerade durch Nähe und Berührung Heilung bewirkt. Er lässt sich ein auf das verwandtschaftliche Beziehungsgefüge, hier auf das Verwandtschaftsgefüge derjenigen Männer, die in seine engere Nachfolge getreten sind. Keine Zölibatsforderung!

So oder so – die Schwiegermutter darf sein.

 

Ingrid Grave ist Dominikanerin und lebt in Zürich, wo sie in der Ökumene und in der Arbeit mit Frauen engagiert ist.

Meistgelesen

Mehr zum Thema