So sieht das neue Gesicht von Tentlingen aus

Ein Kiesplatz, Sträucher und zwei moderne Neubauten statt eines grossen Betonplatzes und eines in die Jahre gekommenen Restaurants. Die geplante Überbauung auf dem Sternenareal in Tentlingen wird konkret und stösst auf positives Echo. 

«Es ist mir eine grosse Freude, dass unsere Pläne für das Sternenareal so viele Leute interessiert.» Mit diesen Worten begrüsste der Tentlinger Syndic Gerhard Liechti die rund 100 Einwohnerinnen und Einwohner am Mittwochabend im Saal des Restaurants Sternen. Zusammen mit dem zuständigen Gemeinderat David Rotzetter und zwei Vertretern des Immobilienunternehmens HRS stellte Liechti den Anwesenden das geplante Bauprojekt für das Sternenareal mitten im Dorf von Tentlingen vor.

Die Gemeinde hatte das Gelände 2016 für 1,8 Millionen Franken gekauft und will es jetzt neu überbauen. Geplant sind eine Coop-Filiale, ein kleines Restaurant, Räumlichkeiten für die Gemeindeverwaltung sowie ein Gebäude mit 17 Mietwohnungen (die FN berichteten). Am Mittwochabend wurden nun zum ersten Mal konkrete Pläne für die Überbauung gezeigt.

Grün, luftig und lebendig. Mit diesen Worten beschrieben die Zuständigen die Pläne für das Sternenareal. So soll das Projekt nicht nur dem Wunsch einer Einkaufsmöglichkeit im Dorf gerecht werden, sondern auch zu einer zentral gelegenen Begegnungszone werden. Geplant sind zwei Hauptgebäude, dazugehörige Tiefgaragen und eine Begegnungszone im Aussenbereich. Optisch wäre das Projekt auf jeden Fall eine deutliche Aufwertung gegenüber dem aktuellen Zustand, darüber waren sich die meisten Anwesenden einig.

Coop sorgt für Diskussionen

Die Diskussionen am Mittwochabend drehten sich vor allem um den zukünftigen Laden, den man im Dorf haben würde. «Warum ausgerechnet Coop?», «Was passiert mit dem Coop in Giffers?», oder «Wird der Laden rentieren und langfristig in Tentlingen blieben?», waren einige der Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Syndic Gerhard Liechti erklärte daraufhin, dass es laut einer vor fünf Jahren in der Gemeinde durchgeführten Umfrage das wichtigste Bedürfnis der Tentlingerinnen und Tentlinger gewesen sei, im Ort eine Einkaufsmöglichkeit zu haben. «Auf diesem Bedürfnis baut dieses Projekt auf», so Liechti. «HRS waren die Einzigen, die eine Zusicherung von einem Grossverteiler bekommen haben – sie bekommen das Land nur, wenn sie einen unterschriebenen Vertrag mit Coop vorweisen können.»

Wie lange Coop dann tatsächlich in Tentlingen bleiben werde, könne im Moment niemand voraussagen, so Liechti weiter. «Aber ich nehme nicht an, dass Coop hier so viel investieren würde, um dann ein paar Jahre später wieder zu verschwinden.»

Auch die geplanten Räumlichkeiten für die neue Gemeindeverwaltung sorgten am Mittwochabend für Gesprächsstoff. So fragte ein Bürger, inwiefern es sich lohnt, in neue Räumlichkeiten zu investieren, wenn der Gemeinderat doch sowieso davon ausgehen würde, dass sich Tentlingen in den nächsten zehn Jahren an Giffers anschliessen würde. Gerhard Liechti betonte, dass die aktuell benutzen Räume der Gemeindeverwaltung dringend saniert werden müssten. Ausserdem seien die Platzverhältnisse sehr prekär. «In diesem neuen Gebäude wären wir dann nur Mieter, und sobald wir den Platz nicht mehr brauchen, künden wir den Mietvertrag.»

Endlich ein richtiges Zentrum

Nach einigen positiven Voten kam die angeregte Diskussion nach rund einer Stunde zum Abschluss. Am 15. Dezember werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Gemeindeversammlung über das geplante Projekt abstimmen können. «Der Abend verlief sehr positiv», so das Fazit von Gerhard Liechti. Er sei zuversichtlich, dass das Projekt an der Gemeindeversammlung genehmigt werde. «Die Überbauung würde die Gemeinde wesentlich attraktiver machen», ist Liechti überzeugt. «Alles ist sonst in Giffers – hier hätten wir wieder einen schönen Treffpunkt und vor allem eine Einkaufsmöglichkeit vor Ort. Wir hätten endlich ein richtiges Dorfzentrum.»