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Sobald mehr Kapital da ist, beginnen die Bauarbeiten bei der Blue Factory

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wenn der Freiburger Generalrat am Montagabend Ja sagt, stehen der Bluefactory Fribourg-Freiburg AG zusätzliche 50 Millionen Franken zur Verfügung. Mit diesen kann die Firma investieren und schon bald rentabel werden, zeigt sich Verwaltungsratspräsident Jacques Boschung überzeugt.

Jacques Boschung: Der Grosse Rat hat einer Erhöhung des kantonalen Aktienanteils an der Bluefactory Fribourg-Freiburg (BFF) AG um 25 Millionen Franken zugestimmt. Diesen Montagabend soll es ihm der Generalrat der Stadt Freiburg gleichtun. Sie dürften aufatmen.

Ja, ich bin sehr zuversichtlich. Aber es besteht wie für jedes Dekret die Möglichkeit eines Referendums.

Wer sollte ein solches ergreifen?

Die Blue Factory ist ein Vorhaben des Zentrums. Daraus ist eine grosse Koalition entstanden rund um CVP, FDP, sogar SP, aber nicht unbedingt mit allen Flügeln auf der linken Seite; und ganz bestimmt gibt es ebenfalls Widerstand am rechten Flügel. Aber für mich ist das eine Bestätigung, dass wir richtig unterwegs sind.

Für ein Referendum bräuchte es genügend Unterschriften aufgrund von Unzufriedenheit im Volk. Spüren Sie eine solche?

Was wir machen für die Blue Factory, ist das Richtige. Beim Geld, das wir jetzt beantragt haben, steht der Investorengedanke im Mittelpunkt. Es braucht eigene Mittel, um an einem Standort wie der Blue Factory so viel zu bauen. Es gibt so viele Missverständnisse, bei denen die Leute denken, es handle sich um Subventionen: Es sind keine Subventionen. Aber wegen dieser Verwirrung, die seit dem Beginn des Projekts ziemlich stark vorhanden ist, kann ich nichts ausschliessen.

Müssen wir länger warten, hören wir erneut den Vorwurf, dass kein Kran zu sehen ist.»

Kann ein Referendum nicht auch eine Chance sein, um sich dem Volk zu erklären?

Sie haben durchaus recht. Es würde bezüglich der Blue Factory eine bessere Aufklärung und mehr Legitimität bringen. Es gibt aber folgendes Problem: Wir haben Gebäude, die jetzt mit einer erteilten Baubewilligung bereit sind. Wir haben Freiburger Unternehmen wie JPF, die bereit sind, ein grosses Gebäude für 25 Millionen Franken zu bauen, das sogenannte Gebäude B. Ein Referendum würde das Ganze um mindestens zehn Monate verlangsamen. Das bedeutet, wir wären nicht in der Lage, so früh wie wir es möchten, neue Mieter zu empfangen. Und diese 25 Millionen Franken vom Kanton, der Stadt und Banken für das Gebäude stellen unter den jetzigen Umständen eine grosse Spritze für die Freiburger Wirtschaft dar. Eigentlich ist Blue Factory prädestiniert, die Wirtschaft zu stimulieren. So ein Gebäude in der Mitte der Stadt Freiburg, gebaut von Freiburger Unternehmen, ist wie ein Bestandteil des Wiederankurbelungsplans. Wir dürfen diese Chance nicht verpassen. Wir würden sonst ein Jahr verlieren, um diese neuen Mieter zu empfangen und erneut den Vorwurf hören, man sehe keinen Kran an diesem Standort. Nur ein kleiner Teil des Geldes, das wir beantragt haben, ist für die operativen Kosten der Blue Factory vorgesehen.

Die zusätzlichen 50 Millionen Franken Aktienkapital vom Kanton und von der Stadt: Wie werden die im Einzelnen verwendet?

Wir decken damit zwei Phasen zur Erweiterung dieses Standorts ab. Die erste Phase bis 2025 beinhaltet den Bau des Gebäudes B. Und wir müssen die denkmalgeschützten Gebäude, insbesondere den Silo, erneuern. Das umfasst total 25 Millionen Franken. In der ersten Phase folgt noch der Bau des Gebäudes für das Smart Living Lab: Dieses beruht auf einer Vereinbarung zwischen dem Kanton und der ETH Lausanne, und wir sind der Bauherr. Ausserdem arbeiten wir zusammen mit dem Kanton daran, dass die ehemalige Cardinal-Abfüllanlage – die Graue Halle – ein Teil der Hochschule für Technik und Architektur für die Ausbildung von Architekten wird.

Dann gibt es eine zweite Phase, in der wir 15 Millionen Franken aufwenden für die grosse Erneuerung des bestehenden Gebäudes A, wo wir jetzt unser Büro haben, sowie den Bau des Gebäudes B+. Wir wollen in dieser Phase auch entlang der Glanestrasse mit einem Baurecht Gebäude bauen lassen, die einen Schwerpunkt auf Wohnungen haben werden. Auch ein Parking gehört dazu. Das ist nicht unser Kerngeschäft, ist aber in der Charta vorgesehen, der die Investoren ebenfalls folgen müssen. Bleiben noch die restlichen zehn Millionen Franken: Sie bestehen aus der Umwandlung des bisherigen Darlehens in Eigenkapital.

Wo steckt privates Geld?

Gemäss Business-Plan wird das Gebäude B zu 70 Prozent von Banken finanziert. Unsere eigenen Mittel ermöglichen es, dass Banken investieren. Das gleiche gilt für die anderen Gebäude: Jedes Gebäude wird teilfinanziert von Banken und vom Eigenkapital.

Im Grossen Rat kamen Stimmen auf, der Kanton solle Alleinaktionär der BFF AG werden, andere verlangten, alle Aktien zu verkaufen, und ein Grossrat verlangte, die BFF AG aufzulösen. Wie reagieren Sie auf solche Voten?

Der Zug ist abgefahren. Es wurde 2014 entschieden, und jetzt müssen wir das Projekt in die Tat umsetzen. Natürlich könnte man verkaufen, aber was würde man dafür kriegen? Ein Quartier mit Wohngebäuden, und dann müsste man rückwirkend den Kantonalen Nutzungsplan und die Charta für ungültig erklären. Die ETH Lausanne würde dementsprechend Freiburg verlassen. Wir sind nun an einem Punkt, wo wir vorwärtsmachen müssen. Zum Glück. Das Ganze wird profitabel sein. Wir werden ein wunderschönes Quartier in der Mitte der Stadt bauen, ein Quartier, das Innovation und Nachhaltigkeit mit grünen Flächen kombiniert. Das sind alles Faktoren, auf die Unternehmen heute sehr viel Wert legen. Die Wirtschaft hat sich gewandelt. Themen, die wir mit der Blue Factory von Anfang an propagiert haben, sind jetzt relevant. Wenn wir heute eine so grosse Nachfrage nach Mietflächen an diesem Standort haben, ist es genau deswegen.

Vier Jahre gingen zu Beginn verloren. Wir korrigieren das jetzt.

Warum herrscht dann weiterhin eine solche Skepsis?

Die schlimmste Verwirrung entstand am Anfang des Projekts. Da wurden Fehler gemacht. 2014 wurde die Firma gegründet, mit dem Ziel, dieses ganze industrielle Ödland zu bebauen, wobei alleine die Sanierung des Standorts 4,2 Millionen Franken kostet. Die Gründer dachten, man könne der BFF AG nur die Liegenschaft im Wert von 24 Millionen Franken geben, und mit einer Million Franken Cash sollte man für 250 Millionen Franken oder sogar noch mehr bauen. Das waren utopische Vorstellungen. Ich bin aber kein Träumer. Vier Jahre gingen zu Beginn verloren. Wir korrigieren jetzt die damalige Ausgangslage.

Können Sie garantieren, dass das nun die letzte Kapitalerhöhung ist?

Ich bin zutiefst davon überzeugt. Es ist eine Kapitalerhöhung, damit wir investieren können, und die Phase 3 entlang der Glanestrasse und der Eisenbahnlinie wird anschliessend vollständig eigenfinanziert. Der Wert des Geländes wurde gemäss einem Expertengutachten schon von 34 auf 64 Millionen Franken erhöht. Das treibt die Bereitschaft der Banken voran, mitzumachen. Die Planung ist gestaffelt. Wenn plötzlich der Markt aus irgendeinem Grund nicht anziehen sollte, dann verschieben wir einfach den Bau der nächsten Gebäude. Aber mit dem, was wir geplant haben, werden wir 2025 profitabel werden. Wir werden ab 2029 einen positiven Cashflow erreichen. Die Firma ist gesund. Als ich 2018 einstieg, haben wir die Führung der Firma völlig bereinigt, den Verwaltungsrat verstärkt, wir haben in Philippe Jemmely einen kompetenten Direktor und wir haben gute Ansprechpartner.

Die angestrebte Rentabilität sorgt auch für Ängste: Was wird aus der Forderung der Linken nach kultureller Vielfalt und sozialem Wohnungsbau?

Wir werden die Charta und den Kantonalen Nutzungsplan vollauf berücksichtigen. In diesen beiden Dokumenten steht die Essenz dessen, was von der Blue Factory erwartet wird. Und das werden wir erfüllen.

Die nächste Phase sieht noch nichts Derartiges vor.

In der ersten Phase ist noch kein Wohngebäude dabei. Es gibt nur ein Gebäude für Unternehmen und das Smart Living Lab. Der Schwerpunkt liegt da auf der Innovation, aber auch auf der Sanierung. Die erste Phase enthält auch Vorbereitungsarbeiten, um das Quartier richtig in die Wege zu leiten.

Und die Rechte hat gefordert, es solle auf alles verzichtet werden, was nicht rentabel ist.

Da gilt es zu berücksichtigen, dass sich der Zeitgeist massiv geändert hat. Firmen, die sich niederlassen wollen, wollen auch von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortlichkeit hören. Der einzige Weg, damit dies funktioniert, vereinbart beide Strömungen. Die Attraktivität des Standorts fördert die Rentabilität. Was wir machen, ist so einzigartig in der Schweiz. Kein anderer Innovationsstandort befindet sich in der Mitte einer Stadt, ist gleichzeitig ein Quartier, das aus einem industriellen Ödland entsteht. Das bringt Sachzwänge mit sich, aber auch grosse Chancen.

Inwiefern steht die Blue Factory in Konkurrenz zu Standorten wie dem Marly Innovation Center, dem Agrico-Campus in Saint-Aubin oder Le Vivier in Villaz-St-Pierre?

Wir stehen nicht im Wettbewerb, sondern sind vernetzt und arbeiten zusammen. Aber der Geist unseres Standorts ist anders. Deshalb habe ich das Amt als Verwaltungsratspräsident auch angetreten. Die Herausforderungen hier sind für mich viel spannender.

Ein Innovationszentrum haben wir. Vom Quartier sind wir noch weit weg.

Die Blue Factory hat zwei Besitzer: der bürgerlich regierte Kanton und die links orientierte Stadt. Erzeugt dies Spannungen?

Die relevanten Themen werden auf den Tisch gelegt und von den Entscheidungsträgern richtig diskutiert. Spannungen erzeugt das nicht. Ohne die Stadt wäre nichts möglich. Wäre der Kanton einziger Eigentümer, hätten wir die grössten Probleme bei der Umsetzung mit der Stadt. Wir brauchen den Anschluss an so viele Dienstleistungen, die von der Stadt geliefert werden. So haben wir zum Beispiel für die Bewirtschaftung der Parkplätze eine Vereinbarung mit der Stadt: Die Stadt setzt sie um und zahlt uns einen Teil der Erträge. Solche Sachen regeln wir ganz schnell im Verwaltungsrat, anstatt dass wir ständig Anträge an die Stadt stellen müssten. Ich bin der grösste Befürworter dieser Struktur mit zwei Eignern.

Wann wird man sagen können, dass das Innovationsquartier umgesetzt ist?

Ein Innovationszentrum haben wir schon heute. Mit 340 Personen in 55 Unternehmungen, die vor Ort arbeiten. Jeder Quadratzentimeter ist genutzt. Vom Quartier sind wir aber noch weit weg. Auch weil wir am Anfang viel Zeit verloren haben. Um von einem Quartier sprechen zu können, müssen wir wohl die Realisierungen bis Ende 2028 abwarten. Dann werden wir die Mischung haben von Innovationsgebäude, Hochschulen, Start-ups und den ersten Wohngebäuden. Die Menschen werden gleichzeitig hier wohnen und arbeiten.

Zahlen und Fakten

Von 50 auf 100 Millionen Franken

Die Gesellschaft Bluefactory Fribourg-Freiburg AG wurde am 12. Februar 2014 gegründet. Gemäss ihren Statuten bezweckt sie, das Innovationsquartier am ehemaligen Standort der Cardinal-Brauerei in Freiburg zu entwickeln, zu bebauen, zu betreiben und zu verwalten. Ihre Aktionäre sind je zur Hälfte der Kanton und die Stadt Freiburg. Bei ihrer Gründung verfügte die Gesellschaft über ein Kapital von 25 Millionen Franken, davon 24 Millionen in Form von Anlagevermögen, insbesondere dem Kaufwert des Geländes, und einer Million Franken in Form von liquiden Mitteln. Ein wichtiger Moment war die Genehmigung des Kantonalen Nutzungsplans im Juli 2018. Er beinhaltet die wichtigsten Ziele und Grundsätze für die Entwicklung der Blue Factory. Ende 2018 hat die BFF AG ein Gesuch um Kapitalerhöhung gestellt. Das Kapital soll von 50 auf 100 Millionen Franken erhöht werden, woran der Kanton und die Stadt wieder zur Hälfte beitragen sollen. 40 Millionen Franken erfolgen über liquide Mittel, zehn Millionen Franken durch die Umwandlung eines schon erteilten Darlehens. Der Grosse Rat hat den kantonalen Anteil am 12. Februar genehmigt, der Generalrat der Stadt Freiburg entscheidet diesen Montagabend darüber. uh

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