Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Sogar das Bügeln ist eine Freude»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ihre beiden Kinder, fünf und zwei Jahre alt, hat sie in die Krippe gebracht. Das ist der Tag, der ganz ihr gehört. Zum Singen, zum Repetieren oder auch, um mal der Presse Red’ und Antwort stehen. Mitteilungsfreudig wie die junge Sängerin ist, erzählt sie aus ihrem Leben. Wie sie den Spagat schafft zwischen Kunst und Familie, zwischen Unterricht und Bügeln, zwischen Üben und Gartenarbeit.

 

 Ines Schaffer, Sie haben das Zeug für eine internationale Solistenkarriere, sind den Weg aber nicht gegangen. Warum?

Ich wollte das nie. Die ewige Angst um die Stimme. Jeden Morgen die Ungewissheit, ob die Stimme noch in Ordnung ist. Die stete Sorge um genügend Engagements. Ein Leben, das sich einzig um die Stimme dreht. Nein. Auch wollte ich immer Kinder haben. Familie und Beruf zu leben, ist etwas Wunderbares. Das eine beflügelt das andere. Ich denke nicht, dass ich eine bessere Mama wäre, wenn ich nicht berufstätig wäre. Nach einem strengen Arbeitstag ist sogar das Bügeln eine Freude. Doch ist eine internationale Karriere, wenn man dauernd auf Achse ist, mit Kindern und Eigenheim kaum kompatibel.

 

 Und doch stehen Sie immer wieder auf der Bühne. Dafür sollte man Ruhe haben. Wie macht man das mit Kindern?

Zur Vorbereitung auf einen Auftritt gibt es Regeln. Wie zum Beispiel zwei Stunden vorher Pasta essen, eine Stunde vorher einsingen und Gymnastik machen. Und Ruhe. Ich habe aber erfahren, dass es auch ganz anders geht.

 

 Und wie sieht Ihre Vision aus?

Ich hoffe, dass ich in einigen Jahren, wenn die Kinder grösser sind, wieder mehr singen kann. Denn eine Stimme entwickelt sich. Ich bin überzeugt, dass ich heute eine bessere Sängerin bin als ich mit 25 Jahren war. Auch die Lebenserfahrung zählt und prägt die Stimmfarbe. Man hat mit den Jahren zudem Abstand zum eigenen Ego. In jungen Jahren beschäftigt einen doch oft nur die Frage: «Wie wirke ich, wie komm ich an?»

 

 Ist es heute schwieriger Karriere zu machen als noch vor 20 Jahren?

Ganz bestimmt. Die Konkurrenz ist grösser. Via Internet mischen alle mit. Und man hat eigentlich zwei Berufe: Sängerin und Managerin. Doch genau wie früher ist heute noch immer ein Grundtalent die Voraussetzung für Erfolg. Allerdings braucht man heute viel mehr Durchhaltewillen und Disziplin.

 

 Seit 16 Jahren ist der Pianist Eric Cerantola Ihr Begleiter. Warum ist Treue so wichtig?

Wir sind ein eingespieltes Team. Eric weiss genau, wo ich atme und wie lange ich eine Phrase halten kann. Er ist ein wunderbarer Pianist, der sein Metier beherrscht und darum ganz auf den Sänger eingehen kann. Wie oft sieht und hört man Sänger und Pianisten, die alle mit den eigenen Schwierigkeiten beschäftigt sind. Das Vertrauen in den Begleiter ist sehr wichtig. Denn man hat nur eine Chance: jene im Moment des Auftritts. Daran wird man gemessen.

 

 Sie sind in Bern aufgewachsen, haben aber am Konsi Freiburg studiert. Warum?

Als ich mit 20 beschlossen habe, Musik zu studieren, habe ich die grosse Sängerin Juliette Bise um Rat gefragt, und sie hat mir Antoinette Faës am Konsi Freiburg empfohlen.

 

 Ihr Mann Laurent Gendre ist Pianist und Dirigent. Musik muss am Familientisch das Hauptthema sein?

Ganz und gar nicht. Hauptthema sind die Kinder. Es sind die Kinder, die uns in erster Linie verbinden. Wir zwei sitzen auch nicht am Stubenofen und hören uns CDs an. Wir sind eine ganz normale Familie.

Konzert: Musikalisches Vier-Gang-Menü

I nes Schaffer und Eric Cerantola gestalten im Park des Vieux Manoir in Merlach einen Liederabend in vier Sprachen, ein «Vier-Gang-Menü». Das Amuse-bouche stellt die Frage: «Liebt er mich, liebt er mich nicht?» Die Vorspeise ist alltäglich: «Schlechtes Wetter» (Strauss) oder «Nous voulons une petite soeur» (Poulenc). Der Hauptgang widmet sich den Sehnsüchten und Träumen. Das Dessert beschwingt mit «Im weissen Rössl» (Robert Stolz) oder «Il bacio» (Arditi). «Einige Kompositionen steuern nur ein einziges Gewürz bei, andere geben dem Gericht seine eigenwillige Note», sagt die Sopranistin schmunzelnd.

Die 35-jährige Ines Schaffer ist in Bern aufgewachsen und hat in Freiburg studiert. Dem Freiburger Publikum ist sie vor allem bekannt von ihren Rollen in der Freiburger Oper. Am Konservatorium Freiburg unterrichtet sie Gesang. Ines Schaffer ist mit dem Freiburger Dirigenten Laurent Gendre verheiratet. Das Paar hat zwei kleine Kinder. Die Familie wohnt in Lugnorre. il

Dienstag, 20. Aug.: Sommernachtskonzert im Park Vieux Manoir Merlach. Tickets: Telefonnummer 0900 325 325, www.murtenclassics.ch oder Abendkasse.

Meistgelesen

Mehr zum Thema