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«Sogar der Leim für die Regale ist ‹bio›»

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Von Beginn an hiess das Ziel «100 Prozent bio», sagt Rolf Etter, einer der vier Partner der Betriebsgemeinschaft Bioleguma. Heute eröffnet sie ihren grossen Biohofladen «Ferme 1794» im umgebauten Bauernhaus im Murtner Löwenberg. Zusammen mit den Waren eines Grosslieferanten haben die Partner rund 1200 Produkte im Angebot–das Ziel ist, dass 50 Prozent aus Eigenproduktion stammen. Allerdings sei dieser Anteil wegen der schlechten Witterung zurzeit etwas tiefer als vorgesehen.

Die Betriebsgemeinschaft Bioleguma bilden: Roland Fasnacht aus Sugiez, Jürg Frey aus Fräschels, Rolf Etter und Roland Mäder aus Ried. Den Biohofladen führen Roger Schwarz und sein Team.Der Laden sei ein weiteres Standbein für ihre Betriebe, sagt Etter. Erfahrungswerte hätten sie nicht, sie kämen nicht aus dem Detailhandel. «Es ist ein neues Feld, wir sind gespannt.» Er sei sich bewusst, dass sie ein Abenteuer begonnen hätten. Bioprodukte seien teurer als konventionell hergestellte, die Nachfrage und damit die Zukunft seien ungewiss. Es gebe zwei Kundengruppen, die ihnen Hoffnung machten: Die Fahrer der 15 000 Autos, die auf der Kantonsstrasse jeden Tag zirkulieren, und die Bevölkerung aus der Region. «Wir sind der einzige reine Bioladen weit und breit.» Schliesslich setzten sie darauf, dass die Nachfrage nach Bioprodukten in der Westschweiz steige, das Angebot aber noch klein sei.

Durchgeplantes Konzept

Das alte Bauernhaus wurde attraktiv renoviert. Die alte Bausubstanz ist gut sichtbar–die freigestellten Steine und nachgeschliffenen Balken zum Beispiel. Ein Teil des Holzbodens der früheren Auffahrt schmückt die Theke. Die hölzerne Inneneinrichtung sei ebenfalls «bio», sagt Etter: «Sogar der Leim für die Regale.» Das «Ferme 1794»-Konzept ist durchgeplant, bis hin zum angeschriebenen Jutesack und dem alten Pferdewagen aus dem Aargau, der als Gemüsetheke dient. Darüber hängt ein Kühlaggregat, das dazu beitragen soll, das Gemüse frisch zu halten. Doch auch die Klimaanlage passt ins Konzept: «Mit der Abwärme der Kühlung machen wir Warmwasser.»

Bis hin zu Tschliner Bier

 Eines der zentralen Ziele des Teams ist die Förderung der biologischen Produktion in der Region. «Wir wollen zeigen, was alles in Bio-Qualität möglich ist», so Etter. Auch dann, wenn sie dabei auf konventionell hergestellte Produkte aus der Region verzichten müssten. «Wir wissen, dass wir neue Wege finden müssen, weil die Schweiz zu klein ist für landwirtschaftliche Massenproduktion.» Der direkte Kontakt zu den Kunden sei dabei genau so wichtig wie die Förderung regionaler Produkte: Eier und Spargeln zum Beispiel sollen Biobetriebe aus der Region liefern. Hinzu kommen Blumen, Tschliner Bier, Hanf-Gipfeli, Cornichons, Wein vom Vully, Tee und Kaffee, Nüsse, Engadiner Käse und Pro-Specie-Rara-Gemüse.

 Die Partner wollen möglichst bald auch das Fleisch ihrer Mutterkuhherde mit Rhätischem Grauvieh direkt vermarkten–biologisch geschlachtet und nach allen Regeln der Kunst verarbeitet. Auch schwebe ihnen ein Lieferdienst vor, sagt Etter. In den oberen Stockwerken baut das Team eine grosse Küche ein, in dem unter anderem Gemüse verarbeitet werden soll, das nicht mehr für den Verkauf taugt: zum Beispiel leicht schadhafte Tomaten. Daraus lasse sich zum Beispiel Sauce machen, so Etter. Es entstehen zudem Räume für Anlässe wie Schulungen oder Degustationen. «Aber eines nach dem anderen», so Etter. Sie wüssten aber noch nicht, wie viel das Ganze am Schluss kosten werde. Der Betrag der Investition werde am Ende wohl sechsstellig sein.

Geschichte: Am Anfang stand ein Patrizier

V on Beginn an war ihnen eines klar, sagt Landwirt und Bioleguma-Partner Rolf Etter: «Wir müssen für unseren Laden eine Geschichte haben.» Und diese fand sich rasch: 1794 übernahm der superreiche Neuenburger Bankier Denis de Rougemont das ganze Land im Löwenberg in Murten. Zum Anwesen gehörten damals 28 Höfe, darunter derjenige, in dem heute die «Ferme 1794» untergebracht ist. Dieser wurde erstmals im Jahr 1820 historisch nachgewiesen. Dennoch: «Wir sind froh, dass das Gebäude nicht unter Heimatschutz stand», sagt Etter, denn sonst wäre der Ausbau kaum möglich gewesen.

Eine Besonderheit des Hofladens ist das Bistro mit Blick Richtung See mit zwölf Plätzen. Neben dem Ausschank von Getränken bereitet das Personal auf Wunsch auch Sandwiches zu. fca

Biohofladen La Ferme 1794, Champ-Raclé 19. Im Sommer sieben Tage offen. Internet: laferme1794.ch

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