Autor: Marc Kipfer
Payerne Seit dem erfolgreichen ersten Flug von Anfang April hat das Pionier-Team «Solar Impulse» vom Flughafen Payerne aus acht weitere Testflüge absolviert. Die beiden Piloten Bertrand Piccard und André Borschberg konnten sich mit dem Verhalten des Solarflugzeugs besser vertraut machen. «Die Testflüge haben ausserdem den aerodynamischen Leistungsbereich des Flugzeugs bestätigt», sagen die Verantwortlichen in ihrer positiven Zwischenbilanz.
«Immerwährender Flug»
Das Team tritt nun zur nächsten Testphase über. Im Zentrum steht dabei der erste Nachtflug, mit dem bewiesen werden soll, dass ein ausschliesslich mit Solarenergie betriebenes Flugzeug nicht nur am Tag, sondern auch in der Dunkelheit fliegen kann. Der Traum des «immerwährenden Flugs» rücke näher, schwärmen die Pioniere bereits jetzt in einer Mitteilung.
Die bevorstehenden Nachttests, die ab sofort bis Ende Juni stattfinden sollen, bezeichnet Borschberg als «nie zuvor bewältigte menschliche und technologische Herausforderung». Tatsächlich wäre Solar Impulse das erste Solarflugzeug, dem ein Nachtflug gelingen würde. Sofern dies glückt, soll Solar Impulse in weiteren Tests während eines ganzen Tags und einer ganzen Nacht in der Luft bleiben. Da die Testflüge nur bei optimalen Wetterverhältnissen möglich sind, könnten sie sich bis in den Juli hineinziehen.
Von Erdöl unabhängig
Piccard und sein Team wollen mit Solar Impulse die Machbarkeit längerer Flüge ohne Treibstoff nachweisen. Aus Pioniergeist, aber auch mit dem Gedanken, der Menschheit aufzuzeigen, wie diese die Abhängigkeit vom Erdöl verringern kann. Ein 70-köpfiges Team arbeitet seit sieben Jahren am Solarflugzeug, das 2013 eine Weltumrundung in fünf Etappen schaffen soll.