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«Solar-Parkplatz statt Wasserkraftwerk»

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Autor: Imelda Ruffieux

Der Informationsstand der «Gruppe unabhängiger Sensler» war am Sonntagnachmittag bestens platziert: genau dort, wo bei strahlendem Wetter hunderte von Besuchern ihren Spaziergang über den noch gefrorenen See starteten, hatten sie ihr Zelt aufgestellt. Beste Chancen also, mit möglichst vielen Leuten in Kontakt zu kommen. «Es sind vor allem Leute, die mit unseren Anliegen einverstanden sind», sagt Initiant Moritz Boschung. «Wir stellen fest, dass viele Leute gar nicht richtig Bescheid wissen, was in Sachen Windkraft und Wasserkraft in Schwarzsee geplant ist.» Deshalb sei die Aktion vor allem auch ein Informations- und Sensibilisierungsanlass.

Politisch unabhängig

Die Gruppe rund um Moritz Boschung hat sich am Samstagnachmittag zu einer Mahnwache am Schwarzsee getroffen und später bei der Seeweid-Buvette in Zelten übernachtet. «Wir sind eine lose Vereinigung», sagt Moritz Boschung. Es habe Fischer, Hirten und andere Naturfreunde in der Gruppe, unabhängig ihres politischen Lagers. Unterstützt wurde sie am Sonntag vom Verein «Rettet den Schwyberg» und vom WWF Freiburg.

Letzterer wehrt sich vor allem gegen das geplante Kleinwasserkraftwerk in der Warmen Sense. «Wir wollen aber nicht nur Verhinderer sein, sondern machen einen konkreten Gegenvorschlag», sagt Herbert Känzig, Präsident des WWF Freiburg. Er schlägt vor, den gesamten Parkplatz auf dem Gypsera-Areal (rund 22000 Quadratmeter) mit Solarzellen zu überdachen. So könnte jährlich gleich viel Strom erzeugt werden wie mit dem geplanten Wasserkraftwerk. Der WWF hat diese Idee von unabhängigen Solarkraft-Fachleuten durchrechnen lassen. Es bräuchte Investitionen von sechs bis sieben Millionen Franken. «Schon nach zehn Jahren könnte die Anlage aber abgeschrieben werden und würde ab dann Einnahmen von über 500000 Franken pro Jahr abwerfen», erklärt Herbert Känzig. Der Standort habe unter anderem den Vorteil, dass kein Hochnebel die Produktion behindert und dass die Solarzellen bei tiefen Temperaturen effizienter arbeiten. «Die 2,6 Gigawattstunden würden 600 Haushalte versorgen. Das entspricht dem Sol-E-Projekt.» Im Gegensatz zu deren Kleinwasserkraftwerk wäre dann auch sichergestellt, dass tatsächlich Strom produziert werde, sagt Herbert Känzig. «Mit dem Wasserstand der Sense 2011 wäre dieses Ziel niemals erreicht worden.» Die Solarüberdachung würde das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen. «Die Ästhetik eines Parkplatzes ist mit oder ohne Überdachung gleich.»

Schwellen auswechseln

Der WWF will nicht nur den Schutz der Warmen Sense, sondern peilt auch eine sanfte Renaturierung an. Sanft im Sinne, dass die bestehenden Schwellen in der Warmen Sense nach Ablauf ihrer Lebensdauer nach und nach durch modernere, fischgängigere Modelle ersetzt werden, die aber den Schutz vor Hochwasser gleichwohl garantieren.

Informieren und sensibilisieren waren die Hauptziele der Kundgebung am Schwarzsee.Bild Charles Ellena

Kritik: «Kanton ist zu wenig unabhängig»

Die Protestierenden am Schwarzsee kritisieren unter anderem auch die Stellung der kantonalen Behörden. «Sie sind bei diesen Projekten einfach zu wenig unabhängig», sagen sowohl Moritz Boschung wie auch Herbert Känzig. Solange Staatsräte im Verwaltungsrat der Groupe E sitzen würden, sei kein neutraler Entscheid in Sachen Windpark und Wasserkraftwerk zu erwarten. «Noch vor wenigen Monaten wollte die Groupe E in Deutschland in ein Kohlekraftwerk investieren. Nun werben sie mit diesen Projekten für ‹grünen› Strom. Diese Strategie kann doch nicht aufgehen», sagt Moritz Boschung. Statt in Schwarzsee in die Windkraft zu investieren, sollte man sich seiner Meinung nach besser in einen bestehenden, gut laufenden Windpark im Ausland einkaufen. «So könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: mehr Rendite und Schutz unserer Landschaft, unseres Kapitals für die Zukunft.» im

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