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Sonderfall Freiburg hat ausgedient

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Sonderfall Freiburg hat ausgedient

Stärke der Parteien bei den Nationalratswahlen 2003 im Kanton Freiburg

Das parteipolitische Kräfteverhältnis im Kanton Freiburg gleicht sich mehr und mehr dem gesamtschweizerischen an. Die Wahlen 2003 haben dieses Tendenz weitergeführt und bekräftigt. Freiburg als Sonderfall gehört langsam, aber sicher der Vergangenheit an.

Von WALTER BUCHS

Zum zweiten Mal hintereinander hat die SVP bei eidgenössischen Wahlen sowohl gesamtschweizerisch als auch kantonal kräftig zulegen können. Wie in den anderen Westschweizer Kantonen hat sich diese Entwicklung bei den Wahlen am Wochenende in Freiburg weiter verstärkt. Während die SVP 1999 3,0 Prozentpunkte zulegen konnte, sind es diesmal gar 10,0, was praktisch einer Verdoppelung des Anteils an den Parteienstimmen gleichkommt. Damit hat die Partei ihren 1995 verlorenen Nationalratssitz wieder zurückgeholt. Mit einer Listenverbindung wäre wohl noch mehr dringelegen.

Auch die SP konnte ihren Stimmenanteil um 1,2 Prozentpunkte erhöhen und liegt inklusive die Stimmen der Jungsozialisten nur noch hauchdünn vor der SVP. 1999, als die Juso zum ersten Male mit einer eigenen Liste antraten, betrug deren Stimmenanteil 2,95 Prozent. Bei den Wahlen 2003 sank dieser auf 2,56 Punkte.

Zurückgemeldet haben sich ebenfalls die Grünen, die vor vier Jahren nicht angetreten waren. Sie haben 4,0 Prozent aller Parteistimmen bekommen, womit das Ergebnis von 1991 fast erreicht wurde (4,2). Wie gesamtschweizerisch, gehören somit ebenfalls in Freiburg SVP, SP und die Grünen zu den Wahlsiegern.

Die Verlierer

Auch auf der Verliererseite deckt sich die schweizerische und kantonale Entwicklung weitgehend. Nachdem die Stärke der CVP 1999 im Vergleich zur Vorperiode um 2,3 Prozent zurückgegangen war, beträgt der Verlust in diesem Wahljahr nun 8,3 Prozentpunkte. Die CVP bleibt zwar weiterhin klar stärkste Partei im Kanton, doch ihr Anteil am Gesamtkuchen ist auf ein gutes Viertel zusammengeschrumpft.

Wie bereits 1999, ging es auch in diesem Jahr dem Allianzpartner der CVP nicht besser. Die FDP hat erneut zwei Prozentpunkte abgeben müssen. Ihr wiedergewählter Nationalrat hat am wenigsten Stimmen von den Gewählten. Dank der Listenverbindung war der Sitz aber nicht ernsthaft in Gefahr.

Ein Auf und Ab von einer Wahl zur anderen erlebt jeweils die CSP. Während sie vor vier Jahren noch zu den Wahlsiegern gehörte, muss sie dieses Mal 0,4 Prozentpunkte abgeben. Wie die vorerwähnten Resultate zeigt auch dieses Ergebnis, dass wie auf Landesebene auch im Kanton Freiburg eine Polarisierung an den beiden Enden des politischen Spektrums stattfindet.

Spitzenplatz getauscht

CSP-Nationalrat Hugo Fasel hatte 1999 am meisten Stimmen erhalten. In diesem Jahr ist er auf Platz zwei. Obwohl er wegen der besseren Stimmbeteiligung in absoluten Zahlen beachtlich zulegen konnte, ist sein Stimmenanteil am Gesamtkuchen von 4,87 auf 4,44 Prozent zurückgegangen. Anders fiel die Entwicklung für die CVP-Nationalrätin und einzige gewählte Frau aus. Thérèse Meyer-Kaelin liegt in diesem Jahr auf Platz eins und hat ihr Konto von 4,75 auf 5,59 Prozent aufstocken können. Damit liegt sie nicht mehr sehr weit hinter dem Spitzenergebnis, das der heutige Bundesrat Joseph Deiss vor acht Jahren erreichte und dessen Platz Meyer-Kaelin im Frühling 1999 erben konnte.

Ungleiche Bezirksverteilung

Mit den gewählten Bundesparlamentariern sind insbesondere der Greyerz- und der Sensebezirk sehr gut vertreten. Es sind jene Regionen, in denen man traditionsgemäss in der Bevölkerung das stärkste Zusammen-
gehörigkeitsgefühl und eine klar ausgeprägte Identität spürt. Der Sensebezirk stellt zwei Nationalräte und den neuen Ständerat, der Greyerzbezirk drei Vertreter in der grossen Kammer. Wenn man bedenkt, dass die in Estavayer-le-Lac (Broye) wohnhafte Thérèse Meyer-Kaelin aus einer bekannten Notariatsfamilie aus Bulle stammt, wird das Gewicht des südlichen Bezirks verstärkt. Dazu schickt weiterhin die Stadt Freiburg einen Vertreter nach Bern, neu sogar den Syndic. Beim zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen kommt dann noch entweder der Glanebezirk oder Saane-Land zum Zuge.

Erneut leer gehen der Vivisbach- und der Seebezirk aus. Letzterer ist seit dem Rücktritt von Hans Bächler aus dem Staatsrat nicht mehr in der Regierung vertreten und stellt seit der Wahl von Joseph Deiss in den Bundesrat auch keinen Bundesparlamentarier mehr. Deshalb waren die Erwartungen im Seebezirk recht hoch. Doch sowohl 1999 als auch in diesem Herbst hat es knapp nicht gereicht. Dazu ist anzufügen, dass die Kandidaten jeweils im eigenen Bezirk auf ein gutes Ergebnis angewiesen sind, um auf kantonaler Ebene bestehen zu können. Doch leider hatte der Seebezirk an diesem Wochenende (wiederum) die schlechteste Stimmbeteiligung aufzuweisen.

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