Die SP-Grossräte Chantal Pythoud-Gaillard und Guy-Noël Jelk haben eine Anfrage bezüglich zusätzlicher psychologischer Betreuung an Freiburger Schulen gestellt. Der Staatsrat hat nun darauf geantwortet.
Grossrätin Chantal Pythoud-Gaillard (SP, Bulle) und Grossrat Guy-Noël Jelk (SP, Freiburg) stellen in einer Anfrage an den Staatsrat fest, dass Eltern und Lehrpersonen Alarm schlagen: Schülerinnen und Schüler seien immer mehr von psychischen und psychologischen Problemen betroffen. Seit der Gesundheitskrise hätte sich dies noch verstärkt.
Pythoud-Gaillard und Jelk stellen zudem einen Mangel an Therapieplätzen fest sowie an Schulmediatoren und Sozialarbeitern, um die Schülerinnen und Schüler betreuen.
Mehr Massnahmen gefordert
Deshalb fragen sie den Staatsrat an, ob zusätzliche psychologische Betreuung an Schulen der Sekundarstufen 1 und 2 sowie an Berufsfachschulen vorgesehen ist. Auch fragen sie, ob die psychische Verfassung von Schülerinnen und Schülern beobachtet werde. Zudem erkundigen sie sich über das aktuelle Angebot sowie geplante Massnahmen im Bereich der psychologischen Betreuung.
Keine neue Studie geplant
In seiner aktuell publizierten Antwort schreibt der Staatsrat, dass er nicht beabsichtigt, eine neue Studie zur psychischen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern durchzuführen. Es würden bereits regelmässig Umfragen gemacht. Zudem verfolge der Staatsrat verschiedene kürzlich abgeschlossene oder noch laufende Studien.
Vor kurzem haben die Ämter für obligatorischen Unterricht die verantwortlichen Fachkräfte der Freiburger Schulen um ihre Einschätzung der Situation gebeten. Zwei Drittel der Fachpersonen seien der Meinung, dass es den Kindern und Jugendlichen trotz Corona mehrheitlich gut gehe.
Komplexität nimmt zu
Allerdings habe die Anzahl an Anfragen für Konsultationen zugenommen, insbesondere bei Schülerinnen und Schülern, die bereits fragil waren. Zudem würden die Fälle immer komplexer. Deshalb fühlen sich mehr als die Hälfte der Fachpersonen nicht mehr imstande, alleine für die Betreuung zuständig zu sein.
Der Staatsrat schreibt in seiner Antwort:
Die Betreuung ist aufgrund fehlender Plätze nicht immer möglich.
Ob es einen Mangel an Fachpersonen gebe, sei schwer einzuschätzen. Den Umfang der Schulsozialarbeit möchte der Kanton in den nächsten Jahren schrittweise erhöhen (die FN berichteten). An Berufsfachschulen sei diese Massnahme nicht geplant.
Projekte seit der Pandemie
Seit dem Teil-Shutdown wurden auf allen Schulstufen gezielte Projekte umgesetzt. Einige Schulen organisierten beispielsweise einen medizinischen Beratungsdienst. Auch seien Pensen von Fachpersonen erhöht worden, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.
Weitere Massnahmen zur Unterstützung von Jugendlichen sind in Vorbereitung, insbesondere der sogenannte Jugendförderplan Freiburg. Er beinhaltet unter anderem eine Bestandesaufnahme der Massnahmen vor und nach der Corona-Krise. Bis Ende August soll er abgeschlossen sein.
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