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Spannend, witzig und herzerwärmend

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Unverhoffte Begegnung

Das Leben hält immer wieder Überraschungen bereit, die sich lebensverändernd auswirken. Im Roman von Jean-Philippe Blondel passiert genau das Cécile, einer 47-jährigen Geschäftsfrau. Im frühmorgendlichen Zug nach Paris begegnet sie ihrer alten Liebe Philippe. Von nun an ist nichts mehr, wie es war. Vor 30 Jahren waren sie ein Paar; es ist damals nicht gut ausgegangen. Jetzt sitzen sie nebeneinander und beide schweigen. In einzelnen Kapiteln lässt der Autor die Leserschaft abwechselnd an den Gedankengängen der beiden ehemaligen Liebenden teilhaben. Bis zuletzt bleibt es spannend, ob sich die beiden einander zu erkennen geben. Eine charmante, unterhaltsame Geschichte. she

 Jean-Philippe Blondel:«6 Uhr 41», Roman, Deuticke im Paul Zsolnay Verlag, Wien 2014.

 

 Vom Wandel des Lebens

In poetischer Sprache erzählt die Autorin über ein Frauenleben im walisischen Hinterland des 20. Jahrhunderts. Rebecca Jones wächst in bescheidenen Verhältnissen auf einem Bauernhof auf. Sie erlebt, wie Traditionen hochgehalten werden, trotz gewaltiger Veränderungen in der Gesellschaft. Auf ihre grosse Liebe verzichtet sie schweren Herzens und damit auch auf ein eigenständiges Leben. Ihre Lebensreise führt durch ein turbulentes Jahrhundert mit zwei Kriegen und unzähligen technischen Errungenschaften. Die Erinnerungen sind farbig geschildert und bilden ein interessantes Zeitdokument. Von der ersten bis zur letzten Seite ein Lesegenuss.  gr

 Angharad Price:«Das Leben der Rebecca Jones», München: 2014 Deutscher Taschenbuch Verlag (gebundene Ausgabe).

 

 

 Eine ganz normale Familie

Heinrich Nettelbeck verzweifelt an Kindergeburtstagen, die seine Frau Pia generalstabsmässig organisiert. Die Kinder Max, Anton und Julia verzweifeln nicht nur an ihren Lehrern, sondern natürlich auch an ihren Erziehungsberechtigten. Und Pia verzweifelt an Nettelbeck und seiner Unfähigkeit, ein moderner Mann und Vater zu sein. Der Ich-Erzähler Nettelbeck berichtet mit viel Witz und Selbstironie über sein turbulentes Familienleben. Dies alles wird erzählt aus der Sicht eines Vaters, der gegen diesen alltäglichen Wahnsinn ankämpft. Mit viel Humor, Selbstironie und einer Prise Sarkasmus lässt uns der Vater an seinem Familienleben teilhaben, so dass sich ein jeder von uns in Nettelbeck finden kann. Wie heisst es doch so schön in einer Leser-Bewertung: «Vergesst Paarberater, Erziehungsberater – lest Nettelbeck!» Dieses Buch ist eine Einladung an alle Eltern, über sich selbst in ihrer Elternrolle zu schmunzeln und dem Alltag einer von Leistungsdruck und Beschleunigung geprägten Gesellschaft mit Gelassenheit zu begegnen. af

 Gerhard Matzig: Nettelbeck und Familie – vom Abenteuer, heute Vater zu sein: München, Goldmann, 2014.

 

 

 Geborgenheit in jeder Lebenslage

«Und wenn ich mich verändere?», fragte das Kleinere. «Liebst du mich dann mehr? Oder vielleicht weniger?» «Nein. Ich liebe dich einfach. Immer.» Die beiden ungleichen Wesen sind von Anfang damit beschäftigt, die ursprünglichsten Fragen rund ums Liebhaben zu klären. Wie war das am Anfang, und wie geht das weiter mit den Gefühlen? Und da ist die unterschwellige Angst, dass sich ihre liebevolle Beziehung verändern könnte. Wohltuend ruhig, in kurzen Sätzen und fantastischen Bildern wird eine wunderschöne Beziehung aufgebaut und kleinen Kindern (zusammen mit ihren Erwachsenen) das Gefühl von Geborgenheit in jeder Lebenslage nähergebracht. gr

 Lorenz Pauli und Kathrin Schärer:«Da bist du ja! Die Liebe, der Anfang – allüberall», Zürich: 2014 Atlantis Bilderbuch.

 

 

 Bettmümpfeli aus Finnland

Finnland war Ehrengast an der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Das macht neugierig auf ein Land, in dem so viel gelesen wird wie in kaum einem anderen. Die «14 Alleingänge» bieten sich als Leseprobe, warum nicht als Bettmümpfeli, geradezu an. Es sind Frauengeschichten, geschrieben von finnischen Autorinnen aller Generationen seit Anfang des letzten Jahrhunderts. Es handelt sich um starke und eigenständige Frauen, trotzdem könnten sie verschiedener nicht sein: schön, hässlich, gutmütig, gemein, träge, liebend, erfinderisch … Dass nicht immer alles absolut bestens läuft, versteht sich von selbst, sind es doch die Ungereimtheiten, welche die Plots der längeren und kürzeren Geschichten interessant machen. Finnisches, absolut cool, aber alles andere als unterkühlt. she

 Helen Moster (Herausgeberin):«Alles absolut bestens bei mir–15 Alleingänge aus Finnland» Erzählungen, edition fünf des Silke Weniger Verlages, Hamburg 2014.

 

 

 Bekenntnisse einer Katze

Die Erzählerin der warmherzigen und kurzweiligen Geschichte ist ein Kätzchen, das als halb verhungertes Baby vom Dalai Lama aus den Slums von New Delhi gerettet wird und fortan den Alltag mit ihm teilt. Doch selbst ein Haustier in solch paradiesischen Gefilden hat seine Probleme. Ob es sich um Verfressenheit handelt oder Eifersucht: Ebenso wie der Mensch ist auch die Katze angewiesen auf ein gerüttelt Mass an spiritueller Lebensweisheit. Und so lauscht sie achtsam, wenn es in den buddhistischen Unterweisungen um Bescheidenheit oder Mitgefühl geht. Und staunt nicht schlecht, welch’ berühmte Staatenlenker, Schauspieler(innen) und andere Prominente sich bei Seiner Heiligkeit die Klosterklinke in die Hand geben. Auf leisen Pfoten und auf höchst vergnügliche Weise vermittelt die «Katze seiner Heiligkeit» die ganze Fülle buddhistischer Lebensweisheit. Eine bezaubernde Lektüre für Menschen, die Glück und Sinn suchen. Zum Schmunzeln erzählt und doch auch zum Nachdenken inspirierend. af

 David Michie:Die Katze des Dalai Lama: Roman, München, Lotos, 2014 (aus dem Engl. übersetzt).

 

 

 Tagebuch mit Tiefgang

Da macht eine 71-jährige Frau ihren Garten wintertüchtig und philosophiert über das Werden und Vergehen. Sie hat sich vorgenommen, in diesem Herbst Klavier spielen zu lernen und hält ihr Lernerlebnis im Tagebuch fest. Wie nebenbei, und ganz unaufgeregt, erzählt sie in diesen täglichen Eintragungen ihr Leben. Vom Aufwachsen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren in Deutschland und davon, was der Krieg mit den Menschen macht, mit den Soldaten und den Daheimgebliebenen, erzählt die 1939 geborene Hanna Johansen auf sehr persönliche Art. Es sind eindrückliche Bilder, die die Autorin vermittelt. Ein von leichter Hand geschriebenes Tagebuch mit Tiefgang. she

 Hanna Johansen: «Der Herbst, in dem ich Klavier spielen lernte». Tagebuch, Dörlemann Verlag, Zürich 2014.

 

 

 Martin Luther einmal anders

Dieser historische Roman von Waldtraut Lewin fällt ganz einfach aus dem Rahmen. Und das ist ganz positiv gemeint. In den allermeisten Fällen haben die Autoren den grossen Reformator auf ein Denkmal gesetzt. Es geht hier nicht etwa darum, Luther auf irgendeine Art zu demontieren. Auf keinen Fall, Lewin versucht lediglich, und es gelingt ihr ausgezeichnet, den grossen Mann sehr, sehr menschlich zu zeichnen. Wir lernen Luther als einen schwierigen, zänkischen Mann mit wenig Feingefühl kennen, mal geplagt von Zweifeln, hilflos und schuldbeladen. Dann wieder unerträglich zornig, selbstgerecht und besserwisserisch, ein Leben lang gequält von vielfältigen körperlichen Leiden. In starken Bildern erzählt Lewin von dem misshandelten Kind in einem Elternhaus ohne Liebe, von dem ängstlichen Mönch in einer Kirche ohne Gnade und von dem fanatischen Mann in einer Welt ohne Kompromisse. af

 Waldtraut Lewin:Feuer: der Luther-Roman: Gütersloh, Gütersloher Verlagshaus, 2014.

 

 

 Weihnachten als Bilderbuch

Die biblische Geschichte der Geburt von Jesus in Betlehem beginnt mit dem Erzengel Gabriel, welcher Maria im Garten besucht. Danach folgen Josef und sein Traum sowie die Reise nach Betlehem. Die Hirten auf dem Feld erfahren die frohe Botschaft und machen sich auf den Weg wie auch die drei weisen Männer. Die Geschichte folgt dem Lukasevangelium, ist jedoch in einer einfacheren Sprache verfasst. Mary Joslin ist im englischsprachigen Raum bekannt für ihre Bilderbücher zur Bibel, und Alida Massari hat schon mehrfach Preise gewonnen für ihre Illustrationen. Das Buch lebt von den prachtvollen Bildern: Die verschiedenen Figuren sind orientalisch verspielt gezeichnet, golden ist der Himmel mit den Sternen und Engeln. In warmen Rot-, Blau- und Grün-Tönen werden die einzelnen Stationen dargestellt. Geheimnisvoll wird die Flucht vor Herodes mit verschiedenen Pflanzen und Tieren dargestellt. Für die besinnliche Zeit ist es ein ideales Vorlesebuch, das ruhig werden lässt und zum Verweilen einlädt.  bs

 Mary Joslin, Alida Massari, Martin Polster:Die Weihnachtsgeschichte, Gabriel Verlag, 2014.

 

 

 Lesevergnügen mit Tiefgang

Wer kennt sie nicht, die halb-erwachsenen Kinder, die nichts als Rumhängen und mit Gott und der Welt per Handy oder Internet zu kommunizieren im Sinn haben? Mit den eigenen Eltern in Kontakt zu treten scheint ihnen jedoch fremd. Der Vater eines solchen Sohnes betrachtet dieses Geschehen mit viel Humor. Seine Vorschläge zu gemeinsamen Aktivitäten lösen beim jungen Mann Erstaunen und höchstes Desinteresse aus. Doch der Vater gibt sich nicht geschlagen. Er versucht immer wieder mit bissiger Ironie und viel Nachsicht, die Kluft zu überwinden. Ein Lesevergnügen mit Tiefgang für alle, welche die heutige Jugend–und vorab ihre eigenen Kinder, die unbekannten Wesen–verstehen wollen. gr

 Michele Serra:«Die Liegenden», Zürich: 2014 Diogenes.

 

 

 Aldo Fasel(Kürzel af) ist Leiter der Volksbibliothek Plaffeien-Oberschrot-Zumholz.Silvia Häcki-Eggimann(she) ist Erwachsenenbildnerin.Giovanna Riolo(gr) ist Leiterin der Deutschen Bibliothek Freiburg.Barbara Schwaller-Aebischer(bs) ist Mitarbeiterin der Bibliothek Tafers.

 

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