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«Späte Traubensorten reifen problemlos»

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Autor: Lukas Schwab

Im Weinkeller der Familie Simonet in Môtier ist es in den letzten Tagen ruhiger geworden: Die Traubenernte ist wie in der ganzen Vully-Region fast abgeschlossen. «Nur die späten Sorten Syrah und Cabernet Franc stehen noch aus», erklärt der 25-jährige Önologe Fabrice Simonet, der gemeinsam mit seinem Bruder Stéphane im Betrieb von Vater Eric Simonet arbeitet. Diese späten Trauben seien in den nächsten Tagen ebenfalls reif, solange das Wetter schön bleibe, sollen sie sich aber noch weiter entfalten.

Heute dauert Ernte länger

Vor dreissig Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass im November, über einen Monat nach Beginn der Ernte, noch Trauben an den Reben hängen. «Früher dauerte die Lese jeweils nur rund zehn Tage», erklärt Simonet. Zur Bestimmung des Erntebeginns wurde vor allem auf den Zuckergehalt geachtet. «Sobald dieser stimmte, wurden sämtliche Trauben innert kurzer Zeit geerntet», sagt Simonet. Damals gab es in der Region fast nur die beiden Rebsorten Chasselas und Pinot Noir. «Heute gibt es zahlreiche Sorten, die zu unterschiedlichen Zeiten reifen», erklärt Simonet. Dadurch dauere die Weinlese länger.

Aufgrund neuer Erkenntnissen ist heute zudem nicht mehr nur der Zuckergehalt für den Erntezeitpunkt massgebend. «Es hat sich gezeigt, dass sich die Traube bezüglich Aroma auch dann noch weiterentwickelt, wenn der Zuckergehalt nicht mehr zunimmt», erklärt der Winzer. Aus diesem Grund werde heute mit der Ernte zum Teil länger zugewartet.

Qualität statt Quantität

Dass die Vully-Winzer heute mehr Rebsorten anpflanzen, liegt in erster Linie an der Marktentwicklung. «Früher war der Absatz kein Problem, was produziert wurde, konnte problemlos verkauft werden», erzählt Simonet. Es habe kaum ausländische Konkurrenz gegeben und die Leute hätten mehr Wein getrunken als heute. «Die Winzer versuchten deshalb, möglichst viel Wein herzustellen.»

Heute sieht die Situation anders aus, die Weintrinker haben ihre Gewohnheiten verändert. «Es wird weniger Wein getrunken, dafür achten die Leute stärker auf die Qualität», so Simonet. Die Winzer setzten deshalb heute ebenfalls auf Qualität statt Quantität.

«Gefragt sind heute vor allem schwerere, intensivere Weine statt leichte, süffige wie früher», erklärt Simonet. Deshalb bauen die Winzer neben den traditionellen Chasselas und Pinot Noir vermehrt kräftigere Trauben wie Syrah, Merlot oder Muskat an. «Dadurch hat das Weinsortiment der meisten Winzer stark zugenommen», erklärt Simonet. Während früher die meisten Weingüter nur zwei bis drei Weine produzierten, bieten sie heute eine breite Auswahl an.

Klimawandel spielt mit

Dass gewisse Rebsorten im Vully überhaupt angepflanzt werden könnne, hängt laut Fabrice Simonet auch mit der Klimaveränderung zusammen: «Späte Traubensorten, die vor 30 Jahren noch kaum reif geworden wären, reifen heute problemlos.» Sein Vater sei sich sicher, dass es heute im Durchschnitt deutlich wärmer sei als vor 30 Jahren. «Er sagt zum Besipiel, dass es früher Ende Oktober und Anfang November kaum Sonnentage gegeben habe wie jetzt, stattdessen sei die Region in dickem Nebel versunken.» Und auch für Fabrice Simonet ist der Klimawandel erkennbar: «Es ist kein Zufall, dass die letzten zehn Jahre stets gute Weinjahre waren.»

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