Spiel der Kuriositäten abgebrochen
Eishockey 1. Liga – Düdingen muss nochmals nach Moutier
In einem im Mitteldrittel völlig zerhackten Spiel lagen die Bulls in der zweiten Drittelspause mit 1:2 im Rückstand. Dann verlor die Eismaschine auf dem Eis Öl und die Schiedsrichter entschieden sich, das Spiel abzubrechen. Der Nachholtermin ist noch nicht bestimmt.
Von MARKUS RUDAZ
Dabei begannen die Düdinger die Partie genau wie geplant. Mit vier Sturmlinien wurde Dampf gemacht und Angriff um Angriff rollte gegen das Moutier-Tor. Doch leider war der Abschluss weit weniger erfolgreich. Es wurde zwar aus allen möglichen Lagen geschossen, doch diese Schüsse waren kaum gefährlich, kamen meist genau auf den Körper des Goalies. Völlig verdient zwar, aber überaus kurios schliesslich der Führungstreffer der Freiburger: Bielmanns Schuss prallte nämlich vom Hüter ab, flog an den Helm Genazzis und von dort ins Tor. Der Treffer wurde trotzdem Junior Bielmann angerechnet.
50 Strafminuten
Das Mitteldrittel brachte leider praktisch nur hässliches Eishockey. Moutier zeigte sich als Meister des Provozierens und einige Düdinger hatten ihre Nerven nicht im Griff. Leider sah Schiedsrichter Matthey, der ohnehin sehr kleinlich pfiff, nur immer die Revanchefouls der Bulls und schickte diese auf die Bank. Fasel und Page wanderten so für absolut unnötige Revancheaktionen für zehn Minuten auf die Strafbank und zeugten dabei von wenig Cleverness – um nicht das Wort Dummheit zu gebrauchen. Somit war natürlich kaum einmal ein Team vollzählig und auf dem Eis trug sich nur wenig Erwähnenswertes zu. Mit zwei Powerplaytoren kehrten die Einheimischen jedoch das Spiel.
Als dann in der zweiten Pause die Eismaschine ihre erste Runde zu drehen begann, zeichnete sie einen roten Ölstreifen hinter sich auf das Eis. Ironie des Vorfalls: In dieser Woche wird die Eismaschine nach 25 Dienstjahren ersetzt. Das Schiedsrichtertrio entschied sich schliesslich, das Spiel abzubrechen. Head Matthey: «Uns erschien es zu gefährlich, auf diesem Eis weiterzuspielen. Ein Spieler könnte sich bei einem Sturz eine Infektion holen.»
Moutier – Düdingen beim Stand von 2:1 (0:1; 2:0) abgebrochen
Moutier. 227 Zuschauer. SR: Matthey (Schmid, Huguet). Tore: 16. Bielmann 0:1; 26. Boillat (Spinelli, Kohler; Ausschlüsse Mottet, Fasel) 1:1; 39. Kohler (Broquet, Charmillot; Ausschluss Bielmann) 2:1.
HC Moutier: Baumgartner; Spinelli, Boillat; Villard, Lehmann; Rossé, Houriet; Charmillot, Kohler, Broquet; Koulmay, Schlüchter, Carnal; Micaux, De Ritz, Meyer.
HC Düdingen Bulls: Buchs; Rigolet, Stock; Rey, Mottet, Machaka, Page; Bürgy, Fontana, Thalmann; Brechbühl, Egger, Fasel; F. Kilchoer, Celio, St. Kilchoer; Rappo, Bielmann, Genazzi; Jamusci.
Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen Moutier; 12-mal 2 Minuten plus 2-mal 10 Minuten (Fasel, Page) gegen die Bulls.
Bemerkungen: Lattenschuss Bielmann (7.), Pfostenschüsse durch Schlüchter (12.) und Brechbühl (33.). Spiel wegen durch Öl verschmutztes Eis nach zweitem Drittel abgebrochen.
Die Predigt
Bulls-Trainer Peter Weibel war vom Gebotenen seiner Schützlinge alles andere als begeistert: «Es stimmt, dass uns der Schiedsrichter mit seiner kleinlichen und einseitigen Pfeiferei total aus dem Konzept geworfen hat. Aber meine Spieler haben sich völlig naiv und dumm verhalten. Ich musste in der Garderobe ziemlich laut werden. So können wir einfach nicht auftreten.»Er habe eine regelrechte Predigt gehalten, sagt Weibel. «Wir haben mit unserem Nachschlagen den Gegner selber stark gemacht», ärgert sich der Coach, «und mit dem ständigen Reklamieren auch den Schiri endgültig gegen uns aufgebracht.»
Für den wortkargen Moutier-Trainer Arnold Lörtscher waren nicht nur die Strafen im Mitteldrittel für den Umschwung verantwortlich: «Wir haben auch dauernd jemanden auf der Strafbank gehabt. Aber wir haben heute unsere Fortschritte bestätigt.» Er gab sich aber auch überzeugt, dass sein Team mit dem Eintorevorsprung noch nicht gewonnen hatte: «Der Abbruch ist bei diesem Stand natürlich ärgerlich, aber es hätte noch alles passieren können.» mr