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Spital erklärt die Telemedizin

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Mit der Telemedizin des Freiburger Spitals HFR könnte die Zukunft so aussehen: Eine Person sitzt zu Hause, sie fühlt sich nicht gut, hat kein Auto, sie braucht Hilfe. Auf einen Anruf eilt eine Pflegeperson zu diesem Menschen, bei sich hat sie einen Koffer. Dieser ist aber nicht etwa mit einem normalen Stethoskop bestückt, sondern mit neusten kleinformatigen elektronischen Geräten, die Messungen der Herzfrequenz, aber auch Ultraschalluntersuchungen durch die Pflegeperson vor Ort ermöglichen. Eine vernetzte Kamera macht den Blick in den Rachen oder die Ohren möglich, elektronische Messgeräte messen Temperatur, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Blutzuckerspiegel innert Kürze. Ein Arzt ist über ein Tablet zugeschaltet. Er gibt Anweisungen, trifft Entscheide und stellt Rezepte aus. Je nach Krankheitsbild kann es sich bei dem Arzt auch um einen Spezialisten handeln, der mit dem System der Telemedizin vertraut ist.

«Die Möglichkeiten sind riesig», sagt Christophe Bosteels voller Tatendrang. Er ist Leiter der Telemedizin des HFR und erklärt Interessierten in einem mobilen Container vor dem Spital Meyriez-Murten, was es mit der Telemedizin auf sich hat. Wer will, kann sich auch gleich einem Gesundheitscheck unterziehen. Das Ganze findet im Rahmen eines Road-Trips statt: Das HFR informiert bis Ende Oktober an verschiedenen Standorten über seine Zukunftspläne (siehe Kasten). Mit der Telemedizin kann die viel diskutierte Standortfrage an Bedeutung verlieren: Mit einem Koffer voller Untersuchungsutensilien können Pflegeperson und Patient von überall mit einem Arzt in Verbindung treten. Diesem liegen die Resultate der Untersuchung in Echtzeit auf dem Bildschirm vor und er kann Massnahmen anordnen. «Die Qualität der Bilder und Daten ist extrem gut», so Bosteels, «und es ist nur der Anfang.»

Schub durch Corona

Ursprünglich sei geplant gewesen, den Koffer über mehrere Jahre zu entwickeln. «Durch Corona und die gute Zusammenarbeit von allen Seiten konnten wir innert drei Wochen 20 Koffer bauen», freut sich Bosteels. «Corona hat uns im März sehr viel Schub gegeben.» Denn insbesondere für Risikogruppen galt während des Lockdown, zu Hause zu bleiben. Doch auch sie mussten manchmal zum Arzt. Die Konsultation via Bildschirm von zu Hause aus löste das Problem. Es seien Studenten zum Einsatz gekommen, und es habe bestens funktioniert.

Im Juni entspannte sich die Lage, Arztpraxen waren wieder besser zugänglich. Sie hätten sich gefragt, was sie nun mit den 20 Koffern machen wollten, erzählt Bosteels. So sei die Idee entstanden, Patienten anstatt nach zehn bereits nach acht Tagen aus dem Spital zu entlassen und sie mit der Telemedizin zu Hause weiter zu betreuen. «Das haben wir gemacht, und die Ärzte sagten uns, was sie noch brauchen.» Inzwischen lägen über 60 Ideen auf dem Tisch. «Wir sind jetzt quasi ein Start-up innerhalb des HFR», sagt Bosteels.

«Wir sind sehr froh um die Unterstützung der Direktion und bilden nun ein Forschungsteam aus zehn Leuten aus verschiedenen Bereichen wie Pflege, Organisation, Ärzteschaft und Kommunikation.» Heute werde er sich mit der Ambulanz Sense treffen, denn auch für Rettungssanitäter könnten der Koffer und der Einbezug eines Spezialisten eine grosse Hilfe darstellen. Auch habe er eine Anfrage von den Strafanstalten Bellechasse erhalten: «Sie haben Interesse gezeigt.» Denn mit der Telemedizin sei der Transport mit der Polizei in die Arztpraxis nicht mehr notwendig.

«Wir werden jetzt ausloten, wo die Grenzen der Telemedizin sind», sagt Bosteels. Er selber habe drei Kinder, «und es ist doch genial, wenn die Eltern nicht mit allen drei Kindern zum Arzt fahren müssen, weil eines von ihnen eine Untersuchung benötigt». Auch für schwangere Frauen könne die Telemedizin interessant sein, «der Gynäkologe kann sich für die Ultraschalluntersuchung zuschalten». Vielleicht gebe es aber auch Ärzte, die das nicht wollten, das werde sich zeigen. Klar sei: «Für die Telemedizin braucht es einen Ärzte-Pool.»

Ängste abbauen

Vor dem Spital in Merlach steht Staatsrat Didier Castella (FDP). Er ist Verwaltungsratsmitglied des HFR und will die neue Strategie unterstützen: «Ich habe mir vorgenommen, bei dem Road-Trip in jeder Region einmal dabei zu sein und zu hören, was die Leute sagen.» Die Veränderung in der Medizin gehe schnell, und er habe Verständnis für Ängste. «Die Leute sind aber auch neugierig und kritisch, und sie wollen lernen.» Es sei wichtig, dass das HFR informiere.

«Die Entwicklung in Richtung Telemedizin ist aber keine Freiburger Spezialität», hält Castella fest. «Der Trend ist klar, schweizweit wie auch international. Wenn wir nicht mitziehen, verlieren wir an Qualität im Vergleich zu anderen.» Die Digitalisierung existiere überall. «Es braucht schlicht und einfach nur ein Netz.» Mit dem System könne die medizinische Versorgung verbessert werden, zeigt sich der Staatsrat überzeugt.

«Die Entwicklung Richtung Telemedizin ist keine Freiburger Spezialität.Der Trend ist klar, schweizweit wie auch international.»

Didier Castella

Staatsrat (FDP)

Programm

Stopps im ganzen Kanton

Das Freiburger Spital HFR ist derzeit auf einem Road-Trip durch den Kanton. Die nächsten Haltestellen:

Murten: Platz vor dem Berntor. Fr. 9. Oktober, von 13.30 bis 19 Uhr und Sa., 10. Oktober, 11 bis 17 Uhr.

Freiburg: Parkplatz Kantonsspital. Di., 13. Oktober, 13.30 bis 17 Uhr und Mi., 14. Oktober, 13.30 bis 19 Uhr.

Düdingen: Bahnhofzentrum. Fr., 16. Oktober, 13.30 bis 19 Uhr und Sa., 17. Oktober, 11 bis 17 Uhr.

Châtel-St-Denis: Place d’Armes. Mo., 19. Oktober, 8 bis 16 Uhr.

Tafers: Parkplatz HFR. Mi., 21. Oktober und Do., 22. Oktober, 13.30 bis 19 Uhr.

Freiburg: Python-Platz. Sa., 24. Oktober, 7.30 bis 12 Uhr und So., 25. Oktober, 13.30 bis 17 Uhr.

emu

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