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«Wir fühlen uns jetzt endlich ernst genommen»

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Andreas Freiburghaus, Vertreter Gesundheitsnetz Sense, während der Medienkonferenz.
Corinne Aeberhard

Das Gesundheitsnetz Sense und das HFR versuchen anscheinend, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Die Institutionen wollen ab jetzt zusammen an einer Vision für das Spital Tafers arbeiten und den Standort in ein Gesundheitszentrum umbauen.

Lädt das Spital Tafers zur Pressekonferenz, ist die Anspannung meist hoch und das Interesse gross. «Es gibt keinen spektakulären Anlass oder ein Ereignis, über welches wir heute berichten müssen», sagte Annamaria Müller, Verwaltungsratspräsidentin des Freiburger Spitals (HFR), gleich zu Beginn des Medienanlasses. Man erachte es aber als wichtig, wieder einmal über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. Tatsächlich war es während der letzten zwölf Monate ruhig geblieben in Tafers. Dies, nachdem das Spital und dessen Leitung vorher regelmässig für negative Schlagzeilen gesorgt hatten (die FN berichteten).

Im vergangenen Jahr habe sich im Spital Tafers einiges verändert. Die ehemalige Notfallstation wurde nach einigem Hin und Her zu einer Permanence transformiert, die nachts geschlossen ist. Neue Chefärzte wurden eingestellt, und per Anfang 2022 hat eine Führungsgruppe die Leitung des Spitals übernommen. Vorher hatte Gian Melcher den Standort Tafers ad interim geleitet. Der Wiederaufbau der medizinischen Angebote ist weiter fortgeschritten. Der Ausbau der Gynäkologie und der Aufbau der Kardiologie, der Nephrologie (Spezialgebiet Nieren) und der Psychiatrie sind geplant.

Marc Devaud, Generaldirektor HFR; Andreas Freiburghaus, Vertreter Gesundheitsnetz Sense; Annamaria Müller, Verwaltungsratspräsidentin HFR, Titus Bihl, Arzt, und Christine Meuwly, Leiterin Gesundheitsnetz Sense (v.l.).
Corinne Aeberhard

Gesundheitsnetz fühlt sich gehört

«Die Situation ist im Moment stabil, sie bleibt aber fragil», so die Einschätzung von Annamaria Müller. «Die Personallage ist immer noch dünn – wir sind auf jede Frau und jeden Mann angewiesen.» Grundsätzlich scheint die Stimmung an diesem Dienstagmorgen aber positiv. Und dies nicht nur vonseiten des HFR – diesmal sitzen auch die Vertreter des Gesundheitsnetzes Sense mit am Tisch. Und das mit gutem Grund. «Es war uns sehr wichtig, heute zusammen hier aufzutreten, denn wir wollen zeigen, dass wir in einem regelmässigen und konstruktiven Dialog miteinander stehen», sagt Christine Meuwly, die das Gesundheitsnetz Sense seit letztem September leitet. Während der letzten sechs Monate habe sich das Verhältnis der beiden Institutionen merklich verbessert, sagt auch Andreas Freiburghaus, Präsident des Gesundheitsnetzes Sense, FDP-Grossrat und Syndic von Wünnewil-Flamatt. Man fühle sich jetzt endlich ernst genommen.

Christine Meuwly, Leiterin Gesundheitsnetz Sense (links), und Annamaria Müller, Verwaltungsratspräsidentin HFR.
Corinne Aeberhard

Dieser Richtungswechsel scheint mit mehreren Faktoren zusammenzuhängen. Das Gesundheitsnetz Sense steht seit dem Herbst unter neuer Führung und hat sich laut Andreas Freiburghaus im letzten Jahr neu aufgestellt. Ausserdem habe das HFR den Kontakt zum Gesundheitsnetz in den letzten Monaten aktiv gesucht. Christine Meuwly sagt:

Seit einem halben Jahr stehen wir in sehr engem Kontakt mit den Leuten hier in Tafers, die sich über das künftige Gesundheitszentrum Gedanken machen.

Das Gesundheitsnetz werde aktiv einbezogen, und man schätze dessen Erfahrungswerte. «Das ist wichtig, denn wir kennen die Bedürfnisse der Leute im Sensebezirk.»

Präsident Andreas Freiburghaus spricht von einer «zuverlässigen, gegenseitigen Partnerschaft» und ist gar bereit, vergangene Unstimmigkeiten beizulegen. «Wir wollen nicht mehr in die Vergangenheit schauen – wir haben vieles erlebt und vieles durchkämpft.» Er habe einmal gefordert, dass das HFR den Tatbeweis erbringen müsse, dass der Standort Tafers eine Zukunft habe. «Heute darf ich sagen, dass ein Teil dieses Tatbeweises am Entstehen ist.» Es brauche noch viel Arbeit, aber die Richtung stimme. Während das HFR also einen neuen Verbündeten gefunden hat, bleibt der Plan für die Transformation des Spitals Tafers zu einem Gesundheitszentrum der gleiche (siehe Kasten).

Strategie 2030

Strategie 2030: Die Vision für Tafers

Die Strategie des HFR sieht vor, dass komplexe medizinische Fälle am Kantonsspital behandelt werden. Für die Grundversorgung sollen demgegenüber ambulante Gesundheitszentren entstehen. Auch Tafers soll zu einem solchen Zentrum ausgebaut werden. Ein Gesundheitszentrum bietet ambulante Dienstleistungen an und soll von einem «umfassenden Verständnis» von Gesundheit ausgehen. Menschen mit chronischen und Mehrfacherkrankungen brauchen beispielsweise neben medizinischen auch psychosoziale Angebote. Für den Standort Tafers wird aktuell eine Machbarkeitsanalyse zur Eröffnung eines Gesundheitszentrums erstellt, deren Resultate in der zweiten Jahreshälfte vorliegen sollen. san

Permanence statt Notfall

Während zwischen HFR und Gesundheitsnetz Sense sonnigere Zeiten zu herrschen scheinen, ziehen über dem Spital in Tafers trotzdem wieder einige dunklere Wolken auf. Die Permanence oder «Walk-in-Klinik» sorgt weiterhin für Diskussionen. Auf politischer Ebene wurde im Juni 2021 die Verfassungsinitiative «Für bürgernahe öffentliche Spitalnotaufnahme 24/24» eingereicht. Sie verlangt, dass der Kanton Freiburg eine öffentliche Spitalnotaufnahme rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche im Süden, im Zentrum des Kantons und im deutschsprachigen Teil sicherstellt (die FN berichteten).

Würde die Initiative angenommen, müsste man in Tafers zurück auf Feld eins. «Falls es so weit käme, dass Tafers wieder in ein Akutspital zurückentwickelt werden müsste, bin ich nicht sicher, was mit dem Standort passieren würde», sagte HFR-Verwaltungsratspräsidentin Annamaria Müller. Sie setze ihre Hoffnung auf den Gegenvorschlag, der aktuell von der Direktion für Gesundheit und Soziales erarbeitet wird. «Wir stehen mit der Direktion in Kontakt und sind zuversichtlich, dass wir den Gegenvorschlag mit unserer Vision vereinen können.»

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