Im Verlauf des nächsten Jahres bietet die Spitex Sense eine neue Leistung an: Angehörige von schwer pflegebedürftigen Menschen, die zu Hause betreut werden, können nachts auf eine Notrufnummer anrufen. Eine Pflegefachfrau wird ihnen bei Unsicherheiten mit Rat zur Seite stehen und bei Bedarf auch zu ihnen nach Hause kommen. Dieser Nachtpikettdienst für im Voraus definierte Palliativsituationen wird während zwölf Stunden erreichbar sein.
«Es geht darum, Angehörigen, die sich zu Hause um Sterbende kümmern, die Sicherheit zu vermitteln, dass jemand da ist, an den sie sich wenden können, wenn sich der Gesundheitszustand des Sterbenden verschlechtert», sagte Spitex-Geschäftsleiter Hugo Baeriswyl. Man rechne nicht damit, dass es viele Einsätze gebe, sondern eher telefonische Anfragen. Die Pflegefachperson, die diese Aufgabe wahrnimmt, erhält eine Pikettentschädigung.
Teil von Palliativkonzept
Der neue Pikettdienst ist Teil des Palliativkonzeptes der Spitex Sense. Längerfristig ist vorgesehen, einen 24-Stunden-Betrieb der Spitex zu prüfen. Mit dem Nachtpikettdienst können erste Erfahrungen in diese Richtung gewonnen werden.
Die Delegierten des Gesundheitsnetzes Sense haben am Donnerstagabend das Budget 2019 der Spitex mit einem Aufwand von 9,43 Millionen Franken und damit auch die Zusatzausgaben von rund 50 000 Franken für dieses neue Angebot genehmigt. Im Voranschlag mit einem Gemeindeanteil von 4,2 Millionen Franken gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Zahl der geleisteten Stunden für Hilfe und Pflege 2019 zunehmen wird. Hugo Baeriswyl rechnet mit einem Wachstum von sieben Prozent. Gründe dafür sind neben dem Palliativkonzept auch, dass alle Pflegebetten besetzt sind. Zudem kündigte das Freiburger Spital an, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Patient weiter senken zu wollen. Dadurch werden mehr Menschen die Spitexdienste in Anspruch nehmen müssen.
Material bezahlen
Für Mehrausgaben sorgt der Bundesgerichtsentscheid, wonach die Gemeinden jenes Pflegematerial bezahlen müssen, das vom Spitexfachpersonal im Einsatz gebraucht wird. Es darf nicht mehr den Krankenversicherten verrechnet werden. Hugo Baeriswyl rechnet mit Zusatzausgaben von rund 80 000 Franken. Auch die Administration wird ausgebaut, um den Zusatzaufwand durch mehr Klienten und mehr Personal zu bewältigen. Vorgesehen ist eine Aufstockung von 3,9 auf 4,55 Vollzeitstellen.