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Spitzenteams bleiben ausser Reichweite

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Seit dem 3:1 am 23. Oktober gegen die ZSC Lions hat Freiburg nie mehr gegen eine Mannschaft aus den Top 5 gewonnen. Auch am Wochenende lief es so, wie es in den letzten Wochen immer lief: Gegen das Team aus dem unteren Bereich der Tabelle, Ambri, gewann Gottéron, gegen das Spitzenteam, Davos, verlor es. Für Verteidiger Jérémie Kamerzin unter dem Strich ein gelungenes Wochenende: «Ein Muss war für uns der Sieg gegen Ambri. Das haben wir mit einer gewissen Souveränität geschafft. Und beim Spiel in Davos können wir den guten Teamgeist hervorheben. Es gibt also durchaus Positives mitzunehmen von diesem Wochenende.»

Mit gutem Teamgeist meint Kamerzin die Tatsache, dass Gottéron sich weder vom frühen 0:2-Rückstand noch vom bitteren 2:3 vier Sekunden vor Ende des zweiten Drittels entmutigen liess und zweimal in die Partie zurückkehrte. Zu Punkten reichte es am Ende dennoch nicht, dafür war die Summe an individuellen Fehlern in der Defensive am Ende schlicht zu gross. «Und wir kennen die Davoser: Sobald du den kleinsten Fehler machst und ihnen ein klein bisschen Raum gibst, schlagen sie zu», so Kamerzin. Das war bereits nach zweieinhalb Minuten der Fall, als Beat Forster zu wenig vehement am Schuss gehindert wurde und Benjamin Conz mit einem nicht unhaltbaren Schuss bezwang. In der zehnten Minute war es dann gar eine Kette von Fehlern, die zum 2:0 führte: Zunächst vertändelte Marc Abplanalp im eigenen Drittel den Puck, wusste sich nur mit einem Haken zu helfen und musste auf die Strafbank. Im anschliessenden Powerplay konnte Enzo Corvi ungehindert bis vor das Freiburger Tor fahren und Alexandre Picard ebenso ungehindert den Abpraller verwerten.

Pouliots starke Rückkehr

Nicht weniger ärgerlich war der dritte Davoser Treffer, der nur vier Sekunden vor Schluss des Mitteldrittels fiel, kurz nach einem Bully vor Davos-Torhüter Leonardo Genoni. «Und beim 4:3 ging vor dem Tor ein Mann vergessen. So gab es direkt vor Conz eine 2-gegen-1-Situation», so Kamerzin, der bei diesem entscheidenden Treffer auf dem Eis stand.

So blieb gestern Nachmittag die überragende Leistung der Linie um Rückkehrer Marc-Antoine Pouliot ungekrönt. Die Linie war für alle drei Tore zuständig; insbesondere Greg Mauldin zeigte, wie wichtig es für ihn ist, Pouliot an seiner Seite zu haben. Der zuletzt oft enttäuschende Amerikaner blühte richtiggehend auf, schoss ein Tor in Unterzahl und bereitete die übrigen beiden Tore vor.

Ambri vorerst distanziert

Zwar hätten die Freiburger mit einem Sieg gestern die Playoff-Qualifikation so gut wie in der Tasche gehabt. Noch wichtiger in Sachen Strichkampf war für Gottéron jedoch das Heimspiel vom Samstag gegen Ambri. Dank des 4:1-Erfolgs liegt Freiburg nunmehr acht Punkte vor den direkt unter dem Strich klassierten Tessinern. Ein relativ beruhigendes Polster, aber noch keine Vorentscheidung. Ambri hat eine Partie weniger absolviert als Freiburg und trifft in den verbleibenden sechs Spielen noch zweimal auf das abgeschlagene Schlusslicht Biel.

Dass Gottéron die Leventiner fürs Erste distanzieren konnte, war keineswegs selbstverständlich. Knapp zwei Drittel lang war die Partie mindestens ausgeglichen, die Gäste besassen sogar leichte Vorteile. Die entscheidende Szene ereignete sich in der 34. Minute, als Patrick Sidler wegen eines Crosschecks gegen den Kopf von Mauldin unter die Dusche geschickt wurde. In den folgenden Minuten zog Gottéron entscheidend auf 3:1 davon. Zunächst bediente Andrei Bykow wunderschön Benjamin Plüss, der das 2:1 erzielte. Kurz darauf erhöhte Bykow bei vier gegen vier Feldspielern auf 3:1. Ambri war danach zu keiner Reaktion mehr fähig. Wohl auch, weil die Verteidigerdecke dermassen dünn war, dass Trainer Hans Kossmann mit zwei ausländischen Verteidigern spielen musste und den regelmässigen Skorer Alexandre Giroux als überzähligen Ausländer auf der Tribüne liess. Kam hinzu, dass der Spielplan den Freiburgern für einmal entgegenkam. Die Gäste, die am Abend zu Hause den Strichkampf gegen Bern bestritten, wirkten am Ende müde.

Salminen vor Abgang

Dieser SC Bern ist am Freitag auch der nächste Gegner Gottérons. Nicht mehr dabei sein wird dann Sakari Salminen. Der Finne wurde am Wochenende bereits nicht mehr eingesetzt, als 13. Stürmer stand er kein einziges Mal auf dem Eis. Auf die Frage, ob Salminen je wieder für Gottéron spielen wird, antwortet Trainer Gerd Zenhäusern: «Das sehen wir nächste Woche. Es gibt die Möglichkeit eines Wechsels.» Worte, die deutlich suggerieren, dass Gottéron in dieser Woche einen neuen ausländischen Stürmer präsentieren und Salminen den Club vorzeitig verlassen wird.

Telegramm

Gottéron – Ambri-Piotta 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)

St. Leonhard.–6500 Zuschauer (ausverkauft).–SR Dipietro/Kurmann, Kaderli/Stuber.Tore:4. Sprunger (Rathgeb, Kamerzin/Ausschluss Trunz) 1:0. 15. Pestoni (Birbaum) 1:1. 35. Plüss (Bykow, Sprunger/Ausschluss Sidler) 2:1. 36. Bykow (Ausschluss Sidler, Pouliot) 3:1. 60. (59:46) Pouliot 4:1 (ins leere Tor).Strafen:3-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron, 5-mal 2 plus 5 Minuten (Sidler) plus Spieldauer (Sidler) gegen Ambri.

Freiburg-Gottéron:Conz; Ellerby, Schilt; Kamerzin, Abplanalp; Rathgeb, Ngoy; Neuenschwander, Gardner, Schmutz; Mauldin, Pouliot, Mottet; Sprunger, Bykow, Plüss; Fritsche,

Rivera, Neukom.

Ambri-Piotta:Zurkirchen; Gautschi, Mäenpää; Birbaum, Nordlund; Trunz, Sidler; Stucki, Chavaillaz; Pestoni, Hall, Lauper; Bastl, Emmerton, Monnet; Grassi, Kamber, Bianchi; Duca, Fuchs, Lhotak.

Bemerkungen:Gottéron ohne Vauclair, Picard II und Réway (alle verletzt) sowie Salminen (als 13. Stürmer ohne Einsatz!), Ambri ohne Giroux (überzähliger Ausländer), Sven Berger, Fora, Zgraggen und Flückiger (alle verletzt).–59:26 Timeout Ambri, von 58:07 bis 59:46 ohne Torhüter.–54. Zurkrichen hält Penalty von Fritsche.

Die FN-Besten:Bykow, Pestoni.

Telegramm

Davos – Gottéron 5:3 (2:0, 1:2, 2:1)

6137 Zuschauer.–SR Piechaczek (GER)/Wehrli, Balazs/Küng.Tore:3. Forster (Setoguchi, Jörg) 1:0. 10. Picard (Corvi, Setoguchi/Ausschluss Abplanalp) 2:0. 32. Pouliot (Mauldin) 2:1. 36. Mauldin (Pouliot/Ausschluss Bykow!) 2:2. 40. (39:56) Axelsson (Marc Wieser, Lindgren) 3:2. 46. Mottet (Mauldin, Pouliot) 3:3. 55. Lindgren (Guerra, Ambühl) 4:3. 60. (59:45) Ambühl (Genoni) 5:3 (ins leere Tor).Strafen:je 2-mal 2 Minuten.

Davos:Genoni; Heldner, Forster; Du Bois, Guerra; Schneeberger, Paschoud; Jung, Rampazzo; Ambühl, Corvi, Alexandre Picard; Marc Wieser, Lindgren, Axelsson; Setoguchi,

Walser, Dino Wieser; Simion, Aeschlimann, Jörg.

Freiburg-Gottéron:Conz; Ellerby, Schilt; Kamerzin, Abplanalp; Rathgeb, Ngoy; Maret; Mauldin, Pouliot, Mottet; Neuenschwander, Gardner, Schmutz; Sprunger, Bykow, Plüss; Fritsche, Rivera, Neukom; Salminen.

Bemerkungen:Davos ohne Brejcak, Paulsson und Sciaroni, Gottéron ohne Vauclair, Alexandre Picard II und Réway (alle verletzt), Camperchioli und Loichat (beide überzählig).–Timeout Gottéron (10.).–Lattenschuss Mauldin (20.).–Gottéron von 58:20 bis 59:45 ohne Torhüter.

Die FN-Besten:Lindgren, Mauldin

Zenhäusern: «Grosse Teams nutzten unsere Schwächephasen»

Gerd Zenhäusern, warum kann Gottéron seit über drei Monaten nicht mehr gegen Spitzenteams gewinnen?

Weil wir nie 60 Minuten konzentriert durchspielen. Unser Spiel ist viel zu sehr ein ständiges Auf und Ab. Die grossen Teams nutzen dann eben diese Schwächephasen aus und schiessen die entscheidenden Tore. Das war auch der Unterschied zwischen den beiden Partien am Wochenende. Ambri hat viel mehr Chancen vergeben als Davos.

Im Hinblick auf einen möglichen Playoff-Einzug dürfte Sie das nicht grad zuversichtlich stimmen. Schliesslich würde Gottéron bereits im Viertelfinal auf eines dieser Spitzenteams treffen …

So weit denke ich noch gar nicht, es ist in meinen Augen eher besorgniserregend im Hinblick auf die restlichen Qualifikationsspiele. Da warten ja ebenfalls Spitzenteams auf uns. Zweimal Genf etwa, aber auch zweimal Bern, das in meinen Augen trotz der nicht so guten Klassierung ebenfalls ein Spitzenteam ist. Die Playoff-Qualifikation ist deshalb definitiv noch nicht geschafft.

Warum hat es in Davos nicht zum Sieg gereicht?

Wir machen immer die gleichen individuellen Fehler in der Defensive, obwohl wir genau diese immer und immer wieder ansprechen. Ich weiss nicht, ob wir zu viel wollen. Manchmal wäre es mir lieber, wir würden in der eigenen Zone einen Schritt weniger machen, dafür dem System treu bleiben. Wir würden dem Gegner so weniger Räume bieten.

Haben Sie deshalb bereits nach zehn Minuten Ihr Timeout genommen?

Wir lagen ja bereits mit 0:2 hinten und hatten zu diesem Zeitpunkt dreimal in Folge vor unserem Tor eine 1-gegen-1-Situation verloren. Das ist schade, denn es wäre durchaus etwas dringelegen, das hat man ja danach gesehen, als wir zweimal zurückgekehrt sind.

Zuversichtlich dürfte Sie die starke Rückkehr von Marc-Antoine Pouliot stimmen …

Ja, er hat gezeigt, wie wichtig er ist, und insbesondere in Davos hat er bereits sehr dominant gespielt. Wenn du zwei Linien hast, die offensiv für den Unterschied sorgen können, verändert das alles. Es entlastet erstens die Linie um Bykow und Sprunger und gibt zweitens den übrigen beiden Linien die Möglichkeit, sich voll darauf zu konzentrieren, viel Energie ins Spiel zu bringen. fm

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