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Biel ist nicht so leicht kleinzukriegen

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Sehr vieles hatte dafür gesprochen, dass Gottéron die Viertelfinalserie gegen Biel am Samstag frühstmöglich beendet. Die Freiburger hatten nicht nur die ersten drei Spiele der Playoffs gewonnen, sondern in der Bieler Eishalle seit Januar 2011 sieben Siege in Serie aneinandergereiht. Ausserdem fehlten Biel erneut sieben verletzte, kranke oder gesperrte Spieler. Selbst der «Capo» der Bieler Fans, eine Art Vorsänger für Fanlieder, der am Samstag während der ganzen Partie gar mit Mikrofon und Verstärker agierte, schien nicht mehr recht an eine mögliche Wende in dieser Serie zu glauben. So versuchte er die Anhänger zu Beginn der Partie zu motivieren, indem er schrie, es sei schliesslich das letzte Heimspiel der Saison.

 Zu siegessichere Freiburger

Dies alles schien sich auch in den Köpfen der Freiburger festgesetzt zu haben, zu selbstsicher traten sie zu Beginn des Spiels auf. So begannen die Gäste das Spiel etwa mit einem Powerplay, während dem sie zwei Minuten lang nicht ein einziges Mal aufs Tor schossen. Während die Freiburger in den ersten drei Partien jeweils nach frühen 2:0-Führungen einen Gang zurückgeschaltet hatten, versuchten sie diesmal von Beginn weg die Partie im Schongang zu gewinnen. «Vielleicht tut uns diese Niederlage ganz gut», sagte deshalb nach dem Spiel Freiburgs Trainer Hans Kossmann. «Nun wissen wir definitiv, dass Playoffs sind.»

Am Samstag schien dies zunächst nicht all seinen Spielern bewusst zu sein. Die Bieler Stürmer fanden plötzlich ungewohnt viele Freiräume vor. Sie bewiesen, dass sie durchaus Tore schiessen können, wenn man sie aus guter Position zum Abschluss kommen lässt. «Es war ein schlechter Start von uns, und Biel hat voll profitiert», so Kossmann. Emanuel Peter schoss das Heimteam nach sechs Minuten erstmals überhaupt in dieser Serie in Führung. Dem Treffer war ein haarsträubender Fehlpass von Mike Knoepfli vorausgegangen. Es war bei weitem nicht die einzige Unkonzentriertheit im Freiburger Spiel, auch ein routinierter Spieler wie Sandy Jeannin verzeichnete besonders in den ersten beiden Dritteln immer wieder Blackouts.

Zu lange reagierten die Freiburger bloss, anstatt das Spiel zu bestimmen. So erhöhten sie nach dem zweiten Bieler Treffer in der achten Minute die Pace und glichen die Partie noch im Startdrittel aus–nur um danach jedoch wieder in dieselbe Passivität zu verfallen und Biel bis zur 28. Minute erneut auf 4:2 davonziehen zu lassen.

Berra erstmals entscheidend

 Immerhin zeigte Gottéron im Schlussdrittel und in der Verlängerung, wie viel Potenzial in dieser Mannschaft schlummert. Plötzlich schnürten die Freiburger ihren Gegner regelrecht ein. Dass sie durch die Tore von Simon Gamache und Alain Birbaum das Spiel bis zur 48. Minute ausglichen, war die logische Folge der Überlegenheit. Danach hatte Gottéron ein halbes Dutzend Top-Chancen, um das Spiel zu entscheiden. Doch selbst, als sie in der 53. Minute 71 Sekunden lang in doppelter Überzahl agierten, gelang den Freiburgern kein Treffer. «Gegen Ende des Spiels waren wir gut. Für einmal gelang uns jedoch nicht der richtige Schuss im entscheidenden Moment», so Kossmann. Der Hauptgrund dafür, dass sich Biel ins Penaltyschiessen rettete, war Reto Berra. Erstmals in dieser Serie rief der Bieler Goalie sein ganzes Potenzial ab und brachte die Freiburger in den letzten vierzig Minuten mit diversen Glanzparaden zur Verzweiflung. Insbesondere das Trio Sprunger/Bykow/ Plüss, das klar die gefährlichste Freiburger Sturmlinie war, scheiterte immer wieder aus bester Position.

 «Irgendwie waren die Freiburger im letzten Drittel und in der Overtime immer in unserem Drittel», sagte nach dem Spiel Biels Coach Dino Stecher. «Aber Berra war heute überragend. Auch im Penaltyschiessen hat er die Freiburger Schützen jeweils gespürt. In den ersten drei Spielen war er gleich gut wie Conz, heute besser», so der ehemalige Torhüter Gottérons. «Aber wir brauchen auch einen überragenden Berra, wenn wir Freiburg besiegen wollen.» Im Penaltyschiessen liess sich der Bieler Goalie nur von Jeannin bezwingen, während bei Biel Eric Beaudoin zweimal traf.

 Somit waren in Spiel vier die Rollen für einmal vertauscht. Freiburg gewann mit 43:29 erstmals die Schussstatistik–Biel erstmals den Match. Ein Sieg, den sich die dezimierten Bieler mit einem einmal mehr leidenschaftlichen Auftritt auch redlich verdient haben.

 

 

Vorschau: «Interessantes» zusätzliches Heimspiel für Freiburg

B ereits morgen bietet sich Freiburg im St. Leonhard die nächste Chance, die Serie zu beenden. «Wir werden jetzt mit noch mehr Selbstvertrauen nach Freiburg reisen», warnt jedoch Biel-Coach Dino Stecher. Freiburgs Trainer Hans Kossmann hofft, dass sein Team an die Leistung in den letzten beiden Dritteln anknüpft. «Doch im Powerplay müssen wir besser werden. In Biel haben wir in Überzahl kein Tor erzielt, eines hätte wohl gereicht, um die Serie zu beenden.»

Zumindest einen positiven Nebeneffekt hat die Niederlage vom Samstag. Gottéron kommt zu einem zusätzlichen Heimspiel, was finanziell durchaus lukrativ ist. «Das Ticketing bringt nicht viel ein. Wir haben sehr viele Abos verkauft, ausserdem entstehen durch die Matchorganisation auch zusätzliche Kosten»; sagt Gottérons Generaldirektor Raphaël Berger. «Was bleibt, sind die Einnahmen aus der Restauration.» Wie viel das pro Spiel ausmacht, will er nicht verraten. «Aber wir kennen die Zahlen. Sagen wir es so: Es ist interessant», verrät Raphaël Berger schmunzelnd. fm

Telegramm

Biel – Gottéron 5:4 n.P. (3:2, 1:0, 0:2, 0:0)

Eisstadion.–6200 Zuschauer (ausverkauft).–SR Prugger/Reiber, Bürgi/Kehrli.

Tore:6. Peter (Martin Ulmer) 1:0. 8. Pouliot 2:0. 10. Mauldin (Marc Abplanalp, Heins/Ausschluss Schilt!) 2:1. 17. Sprunger (Benjamin Plüss, Bykow) 2:2. 19. Huguenin (Micflikier) 3:2. 28. Campoli (Pouliot/Ausschluss Marc Abplanalp) 4:2. 44. Gamache (Dubé, Schilt) 4:3. 49. Birbaum (Benjamin Plüss, Sprunger) 4:4.

 

Penaltyschiessen:Mauldin -, Beaudoin 1:0; Sprunger -, Micflikier -; Jeannin 1:1, Marc Wieser -; Benny Plüss -, Pouliot -; Gamache -, Kellenberger -; Beaudoin 2:1, Jeannin -.

Strafen:7-mal 2 Minuten gegen Biel, 5-mal 2 Minuten gegen Freiburg.

Biel:Berra; Untersander, Kparghai; Huguenin, Campoli; Dominic Meier, Gossweiler; Grieder, Füglister; Martin Ulmer, Peter, Neininger; Nikolaj Ehlers, Pouliot, Beaudoin; Marc Wieser, Kellenberger, Micflikier; Sebastian Sutter, Gloor, Wetzel.

Freiburg:Benjamin Conz; Ngoy, Birbaum; Kwiatkowski, Marc Abplanalp; Heins, Schilt; Loeffel, Cadieux; Mauldin, Dubé, Gamache; Sprunger, Bykow, Benjamin Plüss; Hasani, Jeannin, Knoepfli; Lauper, Botter, Tristan Vauclair.

 

Bemerkungen:Biel ohne Spylo, Wellinger, Dario Trutmann, Tschantré, Gaetan Haas (alle verletzt), Ehrensperger (krank) und MacMurchy (gesperrt), Freiburg ohne Lukas Gerber (verletzt), Suschinsky (überzähliger Ausländer), Brügger, Merola, Schäublin (alle überzählig).

Die FN-Besten:Berra, Plüss.

Schussstatistik:29:43.

Stand Viertelfinal-Serie (best of 7):1:3.

 

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