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«Es hat nicht mehr viel Platz»

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Hans Kossmann tanzt derzeit auf verschiedenen Hochzeiten. Er versucht nicht nur, als Trainer Gottéron zum Qualifikationssieg zu führen, sondern bastelt hinter den Kulissen immer noch an der Mannschaft für die laufende sowie für die nächste Saison.

Marco Sturm bevorzugt Köln

 Für die aktuelle Saison präsentiert sich die Ausgangslage nicht allzu kompliziert. Gottéron sucht im Hinblick auf die Playoffs noch einen ausländischen Stürmer. Gerne hätten die Freiburger die letzte verbleibende Lizenz an Marco Sturm vergeben. Der 34-jährige deutsche Stürmer hat über 1000 NHL-Spiele absolviert, zuletzt jedoch keinen Vertrag mehr erhalten. «Er war unser Kandidat Nummer eins. Letztlich war es ein knapper Entscheid, ob er bei uns unterschreibt oder in Köln.» Da sich Gottérons Wunschtransfer gemäss Kossmann letztlich für die Kölner Haie entschieden hat, muss sich der Club in Sachen zusätzlicher Ausländer erst einmal neu sortieren, auch wenn Kossmann sagt, es gebe noch «einige weitere Optionen». Spätestens bis zum 15. Februar wird Freiburg den neuen Ausländer präsentieren, dann nämlich endet in der NLA das Transferfenster für ausländische Spieler.

 Keine Gespräche in der Nati-Pause

Während die Transfersituation für die aktuelle Saison sehr überschaubar ist, sind für die nächste Saison noch einige Fragen offen. Vom aktuellen Kader haben von den Schweizer Spielern Mike Knoepfli, Cédric Botter, Jan Cadieux, Lukas Gerber und Ersatztorhüter Simon Rytz noch keinen Vertrag. «Wenn man neue Spieler holt, kann man nicht alle Spieler behalten», sagt Kossmann dazu lapidar. Durch die Verpflichtungen von Timo Helbling, Anthony Huguenin, Thibaut Monnet und Adrien Lauper wird es eng im Freiburger Kader. Der Grossteil der Schweizer Spieler, die bei Gottéron noch ohne Vertrag sind, wird den Club verlassen müssen.

 In der kommenden Nationalmannschaftspause–normalerweise ein idealer Zeitpunkt für Vertragsverhandlungen–hat Kossmann jedenfalls nicht vor, weitere Verhandlungen zu führen. «Man kann nicht das komplette Team für nächste Saison bereits vor den Playoffs definieren. Ich will erst einmal die Playoffs abwarten und schauen, wo das Team steht. Die Spieler ohne Vertrag müssen deshalb warten.» Das gilt auch für clubtreue Spieler wie Cédric Botter und Mike Knoepfli. «Mit der Verpflichtung von Monnet und der Idee, eventuell mit drei ausländischen Stürmern zu spielen, hat es im Sturm nicht mehr viel Platz», so Kossmann. Dies gilt nicht bloss für die eigenen Spieler. Gottéron ist ein attraktiver Club geworden. Freiburg führte auch Gespräche mit dem ehemaligen Nationalstürmer Daniel Steiner, dessen Vertrag in Lugano ausläuft. «Der Spieler selbst hat den Kontakt gesucht. Doch für uns war eine Verpflichtung kein Thema, in dieser Salärkategorie können wir uns keinen Spieler mehr leisten. Wir müssen uns ja auch ans Budget halten.»

 Weniger Geld für Ausländer

Wie sich Gottérons Kader bei zumindest offiziell gleichbleibendem Budget auf die kommende Saison hin verändert, ist ohnehin überraschend und lässt die Vermutung zu, dass Kossmann sowie Generaldirektor Raphaël Berger sicher nicht weniger Verhandlungsgeschick besitzen als Vorgänger Serge Pelletier. Kossmann will das natürlich so nicht bestätigen, sondern nennt einen anderen Grund. «Wir verfolgen für kommende Saison eine leicht andere Strategie. Wir geben weniger Geld im Ausländersektor aus, dafür mehr für die Schweizer Spieler.» Das ist ein Grund, warum Gottéron im November bereits früh den Vertrag mit dem nicht sonderlich teuren Amerikaner Greg Mauldin verlängert hat. «Er hat zwar bereits eine stattliche Lohnerhöhung für nächste Saison erhalten, ist aber verhältnismässig immer noch ein kostengünstiger Ausländer.»

 Da Gottéron nicht wie dieses Jahr mit fünf, sondern mit vier Ausländern in die kommende Saison starten wird und Joel Kwiatkowskis Vertrag weiterläuft, bleiben noch zwei offene Ausländerpositionen. Der 39-jährige Shawn Heins wird keinen Vertrag erhalten, Simon Gamache würde gern bleiben, muss sich aber ebenfalls gedulden. Ebenfalls eine Frage des Geldes? «Ja, das ist ein Grund dafür, er ist momentan zu teuer.» Zweitens gelte auch für die Ausländerpositionen, dass er zunächst schauen wolle, wie es in den Playoffs läuft. «Ich werde mir die zwei Positionen bis nach den Playoffs offen halten. Natürlich weiss ich, dass Gamache ein guter Spieler ist, aber auf dem Ausländermarkt gibt es immer viele Möglichkeiten.»

 

Zehn Tore, aber kein Vertrag: Mike Knoepfli. Bild Alain Wicht

Vorschau: Ein schwieriges Wochenende

Vor der knapp zweiwöchigen Nationalmannschaftspause warten am Wochenende auf Gottéron noch zwei gute Gegner. Heute (19.45 Uhr) treffen die Freiburger im ausverkauften St. Leonhard auf die drittplatzierten ZSC Lions, morgen (15.45 Uhr) auswärts auf Davos. Veränderungen im Kader gibt es keine. Sandro Brügger, Romain Loeffel und Lukas Gerber fallen weiterhin verletzt aus. Trainer Hans Kossmann geht davon aus, dass Joel Kwiatkowski, gegen den der Einzelrichter ein Verfahren eröffnet hat, spielen kann. «Das ist keine Aktion, die eine Sperre nach sich zieht. Deshalb ist zunächst auch kein Verfahren eröffnet worden. Es ist merkwürdig, dass letztlich doch noch eines eröffnet wurde.» Kossmann legt viel Wert auf einen Sieg im heutigen Spitzenkampf gegen Zürich. «Es ist ein wichtiges Spiel, Zürich ist nach Bern unser erster Verfolger. Mit einem Sieg könnten wir sie um elf Punkte distanzieren, das wäre wohl kaum noch aufzuholen.»

Pyjama-Fahrt nach Davos

Für die Partie in Davos organisiert der Fanclub Sense eine spezielle Reise. Gleich nach dem Spiel gegen Zürich wird vom St. Leonhard aus ein Car nach Davos fahren. Die Aktion läuft unter dem Namen Pyjama-Party. Die Fans im Car werden blau-weisse Pyjamas oder zumindest blau-weisse Kleider tragen. Bis gestern hatten sich 54 Personen angemeldet. «Es hat noch Platz. Man kann sich heute auch nach dem Match einschreiben», sagt Fanclub-Präsident André Schultheiss. Auf geregelten Schlaf sollten die Teilnehmer nicht allzu viel Wert legen … fm

Der morgige Gegner

Fakten zum HC Davos

• Nach einem Zwischenhoch lief es Davos zuletzt wieder nicht mehr so gut. Die Bündner haben ihre letzten drei Partien verloren.

• Radek Dvorak wird gegen Gottéron sein Heimdebüt geben. Der 35-jährige tschechische Stürmer hat 1230 NHL-Spiele auf dem Buckel. Dabei hat der Flügelspieler 584 Punkte gesammelt.

Der heutige Gegner

Fakten zum ZSC

• Die Zürcher sind gut in Fahrt, sie haben zuletzt sechs Mal in Folge gewonnen.

• Freiburg ist der Angstgegner der Zürcher. Zuletzt verloren sie gegen Gottéron sieben Mal in Folge. Der letzte Sieg im St. Leonhard datiert vom Oktober 2009.

• Topskorer ist mit 33 Punkten weiter Thibaut Monnet.

Knoepfli: Die schwierige Situation der Vertragslosen

Diejenigen Gottéron-Spieler, die für kommende Saison noch keinen Vertrag haben, müssen sich bis Ende der Playoffs gedulden, bis der Club allenfalls mit ihnen verhandelt (vgl. Text oben). Während das Vorgehen aus Clubsicht durchaus einleuchtet, ist die Situation für die Spieler nicht einfach. Besonders für langjährige, clubtreue Spieler wie Mike Knoepfli und Cédric Botter, die seit 2008 beziehungsweise 2005 für Gottéron spielen. Beiden liegen Offerten anderer Clubs vor, nicht jedoch von Freiburg – vielleicht noch nicht, vielleicht wird es so bleiben. Eine Situation, die die Entscheidungsfindung nicht gerade leicht macht.

Keine Motivationsprobleme

Hinzu kommt der Faktor Stolz. Ist es nicht schwierig, für einen Club und einen Trainer zu spielen, bei denen man davon ausgehen muss, dass sie für die kommende Spielzeit nicht mehr auf einen setzen? «Manchmal schon», sagt Mike Knoepfli, der diese Saison bereits zehn Tore erzielt hat und der prominenteste Vertragslose unter den Schweizer Spielern ist. «Aber wir haben eine derart tolle Ambiance im Team, dass ich überhaupt keine Probleme mit meiner Motivation habe.» Er komme jeden Morgen gerne ans Training und versuche, nicht allzu seh r an die nächste Saison zu denken. «Ich habe noch nie einen Titel gewonnen. Dieses Jahr ist viel leicht eine meiner letzten Chancen, Meister zu werden . Ich setze alles daran, dieses Ziel zu erreichen», so der 30-Jährige.

Bereit, zu warten

Zwischendurch muss Knoepfli selbstredend dennoch an die nächste Saison denken. Langnau hat dem Stürmer einen Zweijahresvertrag angeboten. «Ich weiss, dass ich nächste Saison noch spielen werde. Ich muss ja auch an meine Familie denken; ich werde diejenige Option wählen, die für meine Frau und meine zwei Kinder die beste ist. Vielmehr weiss ich momentan aber noch nicht.» Er habe schon lange nicht mehr mit seinem Agenten gesprochen, doch er glaube nicht, dass weitere Angebote hinzugekommen seien. Mit Gottéron habe er noch nicht verhandelt, es sei deshalb momentan keine Frage des Geldes, schliesslich habe er ja gar keine Offerte erhalten. Knoepfli hofft, dass er seine Zukunft noch vor den Playoffs regeln kann. «Aber wenn ich kein Angebot erhalte, das für mich und meine Familie passt, bin ich auch bereit, bis Ende der Saison zu warten.»

Klar, dass ein Verbleib in Freiburg für seine Familie ideal wäre, die Kinder sind hier geboren, sprechen Französisch. «Aber das Leben als Eishockey-Profi bringt es mit sich, dass man flexibel sein muss. Dessen bin ich mir bewusst. Meine Kinder sind noch nicht in der Schule, ein Umzug wäre deshalb nun auch nicht so eine grosse Sache.» fm

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